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Offener Wettbewerb | 05/2018

Landesgartenschau Fulda 2023

Landschaftsplanerisches Gesamtkonzept Daueranlage

Landschaftsplanerisches Gesamtkonzept Daueranlage

ein 3. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Im Rahmen der Landesgartenschau 2023 entsteht im Westen der Stadt eine neue Grünachse, die den jungen Stadtteil Fulda-Galerie mit der Fulda-Aue und dem Stadtzentrum verbindet. Die bestehenden Grünanlagen in der Aue werden in diesem Zusammenhang funktional und gestalterisch aufgewertet. Im Bereich des alten Badegartens erfährt der Auenpark sogar eine substantielle Erweiterung: ein neues Parkfenster verzahnt hier die Stadt mit der Landschaft.

Park am Galerie-Steig

Eine großzügige, durchgängig barrierefreie Wegeachse verbindet den auf einer Kuppe liegenden Stadtteil Galerie über mehrere Stationen sicher und bequem mit der Aue. Aus diesen Stationen entwickelt der Weg eine besondere Dramaturgie:
Den Aussichtsbalkonen mit ihren beeindruckenden Fernsichten folgt am Haupteingang des Heimattierparks eine große Terrasse mit Außengastronomie. Der Weg umschließt hier den Tierpark von Norden und gewährt dabei den Spaziergängern durch Heckenfenster überraschende Einblicke zu den Tiergehegen. Über eine Panorama-Brücke quert man dann die Sickelser Straße und gelangt von dort durch einen malerischen Obstgarten zu einem kleinen Platz an der Neuenberger Straße. Von dort erreicht man schließlich über die ausgebaute Laurentiusstraße den neu gestalteten Museumsgarten am Deutschen Feuerwehrmuseum.

Feldpark

Die intensiv genutzte Feldflur wird durch grüne Wegekorridore erschlossen. Durch die Wiesenstreifen und Baumreihen entsteht eine robuste Parklandschaft. Es verbindet sich hier das Schöne mit dem Nützlichen. Insbesondere im Bereich des landwirtschaftlichen Ideenteils verdichtet sich dieses Prinzip aus Weideflächen, Feldern zum Selbsternten und kleinen Pachtäckern zu einer Ornamented Farm.

Heimattierpark

Die Vorgaben der Auslobung zur Erweiterung des Heimattierparks werden berücksichtigt. Im Norden und Süden schaffen freiwachsende Feldhecken einen Übergang zur offenen Feldflur.
Die Gastronomieterrasse und der attraktive Spielplatz im Norden sind frei zugänglich.

Panorama-Brücke

Die Lage der Brücke entwickelt sich aus dem mäandrierenden Verlauf des Galerie-Steigs. Am nördlichen Brückenkopf bindet sie den Nebeneingang des Tierparks an. Ein Treppenaufgang an der Sickelser Straße ermöglicht dort den direkten Zugang vom straßenbegleitenden Fuß- und Radweg. Hier bietet eine Aussichtsplattform den Besuchern einen beeindruckenden Rundblick über die Stadt.

Fulda-Aue

Die vorhandenen Grünanlagen werden saniert und ergänzt. Im Bereich des Deutschen Feuerwehmuseums entsteht ein attraktiver Museumsgarten für die großen Schauobjekte. Ein großzügiger Eingangsbereich schafft dabei für die Besucher eine gute Orientierung. Die Hauptwegeachse in der Aue wird als kombinierter Fuß- und Radweg ausgebaut. Der Jugendspielbereich wird erweitert. Das Umweltzentrum erhält im Süden einen gut wahrnehmbaren Eingangsbereich. Es wird vorgeschlagen, den Parkplatz an der Johannesstraße zu Gunsten einer besseren räumlichen Kontinuität aus der Aue heraus zu verlegen.

Aue-Weiher

Die bestehende Vorplanung zur Sanierung der Auenweiher wird prinzipiell gewürdigt. Die aufwendige Stegquerung in der Teichmitte wird jedoch hinterfragt. Die Badestelle und der Platz am See samt Gastronomie und Bootsverleih bilden in Zukunft beliebte Anziehungspunkte in der Fulda-Aue. Eine neue Wegeverbindung unterhalb der Fuldabrücke ermöglicht den direkten und sicheren Zugang zu dem anschließenden, südlichen Auenabschnitt.

Fuldadamm

Der vorhandene Dammweg wird behutsam ausgebaut, ohne dabei seinen ruhigen und zurückgenommenen Charakter zu verändern. An zwei Stellen entstehen Anknüpfungspunkte zu den östlich angrenzenden städtebaulichen Potentialflächen. Sie werden als exponierte Aussichtsplätze gestaltet. Im Süden gelangt man über eine neue Fußgängerbrücke zur neuen Badestelle.

Licht- und Luftbad

Der ruhige südliche Abschnitt der Fulda-Insel wird durch reizvolle Gräser- und Staudenpflanzungen aufgewertet. Eine kleine Gastronomie wäre in dem ehemaligen Badgebäude sehr gut denkbar. Eine dauerhafte Öffnung des gepflegten Licht- und Luftbads wäre wünschenswert.

Parkfenster am Badegarten

Ein großzügiges Parkfenster verbindet in Zukunft die Stadt mit der Fulda-Aue. Der alte Badegarten bildet dabei den Auftakt zum weitläufigen Auenpark. Zwei lauschige Spiellichtungen und ein exponierter Sitzplatz am alten Fuldakanal laden den Besucher zum Verweilen ein. Eine Wegeachse führt direkt zu einem robusten Erlebnisort am Flussufer. Hier gelangt man über die abgeflachten Uferbereiche direkt ans Wasser.

Wohnen und Arbeiten am Auenpark (Städtebaulicher Ideenteil)

Das Parkfenster am alten Badegarten wird im Norden und Süden baulich gefasst.
Im Norden schafft ein Bürogebäude einen baulichen Abschluss zum bestehenden Gewerbegebiet. Davor, dem Park zugeordnet, lagern sich sechs Mehrfamilienhäuser an. Die jeweils viergeschossigen Gebäudesolitäre bieten pro Etage vier flexible Wohneinheiten.
Im Süden lagert sich ein Band aus Gewerbebauten vor die bestehenden Dura-Industriehallen. Das Band formuliert dadurch einen räumlichen Übergang vom Park zu den bestehenden, großen Produktionshallen. Die dreigeschossigen Gebäude am Badegarten bieten sich für Dienstleistungen und hochwertiges Gewerbe bzw. für kleinteiliges produzierendes Gewerbe an.
Die etwas größeren Gebäude zur Fulda bieten sich für mittelgroßes, produzierendes Gewerbe mit Büronutzung in der oberen Etage an. Die Arbeitsplätze des Gründer-Campus besitzen auf drei Seiten attraktive Schaufenster zum Park. Das Prinzip eines flexiblen, vorgelagerten Gewerbebandes lässt sich gut nach Süden bis zum Westring weiterdenken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das bestimmende Thema der Arbeit ist die Verbindung der Galerie mit der Fuldaaue, was dem Verfasser auch glaubhaft gelingt.

Stadtbalkone auf dem Verbindungsweg mit Sitzplätzen und Gastronomie unterbrechen die lange Strecke und werten die Wegeverbindung auf.

Die Wahl der Lage der Querspange zur nördlichen Seite des Heimattiergarten wird bezüglich der Topographie kritisch gesehen.

Das Wegenetz in der urbanen Landwirtschaft scheint zu kleinteilig.

Auf der gegenüberliegenden Seite wirken die vielen Serpentinen und die Rampenanlage zur Anbindung des Platzes an der Neuenberger Straße etwas überzogen und führen zu einer eher spannungslosen Verlängerung der Wegestrecke.

Die Aufwertung der Verbindung von der Neuenberger Straße zur Fuldaaue (St.Laurentius-Straße) mit Museumsgarten, Platz und Aussichtspunkt findet breite Zustimmung.

Das um den See verlaufende Wegenetz paßt sich der vorhandenen Situation gut an und lässt nach Rückbau der Landverbindung am Auerweiher vielfältige Blickbeziehungen zu.

Der Brückenkopf der Hornungsbrücke ist nach der Wegnahme des Parkplatzes leider wenig ausgeprägt. Hier wurde in Verbindung zum See eine Chance zur Gestaltung vertan.

Die Anbindung des Badegartens ist grundsätzlich gelungen. Die Freilegung des Krätzbaches als mäanderndes Gewässer wird als mögliche Lösung anerkannt. Die Gestaltung des Badegartens mit der Terrasse um Blick Richtung Fuldaaue wird begrüßt, jedoch wird eine entschiedenere Anbindung der Verbindung zur Fuldaaue durch den Badegarten vermisst.

Die vorgeschlagene Randbebauung durch 6 Einzelgebäude fällt zu kleingliedrig und kraftlos aus und hat gegen die massive Bebauung der DURA keine abgrenzende Wirkung.
Ausschnitt Ideenteil Städtebau

Ausschnitt Ideenteil Städtebau

Perspektive Aussichtsplatz am Fulda - Kanal

Perspektive Aussichtsplatz am Fulda - Kanal

Perspektive Platz und Rampenaufgang an der Neuenberger Straße

Perspektive Platz und Rampenaufgang an der Neuenberger Straße

Perspektive Landschaftsbalkon am Galerie - Steig

Perspektive Landschaftsbalkon am Galerie - Steig