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Einladungswettbewerb | 08/2007

Ein Eingang für das Ballhaus, Museumslandschaft Kassel

Grundrisse / Ansichten

Grundrisse / Ansichten

2. Ankauf

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Erläuterungstext

Am besten wäre ein unsichtbarer Eingangspavillon, der alle Bedingungen erfüllt. Ein solches Haus zu bauen ist (heute) unmöglich. Die zweitbeste Lösung wäre ein Pavillon, der nur während einer Veranstaltung im Ballsaal ist und der danach wieder verschwindet.
Ein solches Haus zu bauen ist heute möglich.

Wir haben es also mit einem Gebäude zu tun, das nur in kurzen Zeiten körperlich präsent ist. Die Oberseite des Pavillons mit dem selben Belag wie die umliegenden Flächen versehen.

Zwei Bilder, die die Idee veranschaulichen:
1. Jack Lemon als Nestro alias Lord X in „Irma La Douce“ Billy Wilder. Nestor, als Lord X verkleidet: eine Hebebühne bringt Lemon mit ein paar Kisten Alkohol vom Untergeschoss auf Trottoir-Ebene.
2. Ziehharmonikaprinzip: von der Ziehharmonika über die Balkenkamera, dem Cabriodach zum Gangway-Rüssel.

Zur senkrechten Bewegung eines Pavillons in der gewünschten Größe gibt es drei bewährte Techniken: Hubscheren, Stempel, oder Zahnradtechnik. Sie unterscheiden sich in Transportgeschwindigkeit und Kosten. Die preiswerteste Variante ist das zahnradgetriebene Beispiel. An zehn in die Tragwände eingelassene Schienen fährt der „Aufzug“ zahnradgetrieben nach oben. Diese Technik ist robust und wartungsarm.

Zum Anschluss an das Ballhaus wird das Verbindungsstück (gedämmte Membrane) luftdicht mit dem Türrahmen verbunden (Magnetanschlussschiene).

Das Untergeschoß ist sowohl bei ein- wie ausgefahrenen Zustand immer funktionsfähig. Die Treppenanlage ist fest installiert, der Schacht der internen Aufzüge für Personen und Speisen ebenfalls. Im ausgefahrenen Zustand bewegen sich die Aufzüge auf Stempeln nach oben, d.h. die Kabinen tauchen dann im Pavillon auf.

Der Pavillon muss lediglich im ausgefahrenen Zustand klimatisiert werden. Die Zuluft erfolgt über einen Erdkanal, der über dem Zugang zu den Untergeschossen liegt. Dieser mündet strategisch an der Stelle, über die alle Geschosse erreicht werden. Die Luftführung in den aufgestellten Pavillon erfolgt über Lüftungsschacht hinter den Aufzügen. Der Energieverbrauch ist minimal, da der Pavillon im Ruhezustand unter der Erde sehr gut (vor)konditioniert werden kann. Zwischen der wärmegedämmten Ziehharmonika und dem Eingang zum Ballsaal liegt eine winddichte Türe, die einen Luftfeuchteaustausch unterbindet.

Für große Veranstaltungen mit Catering erfolgt der Aufbau des Buffets ebenso wie die nachträgliche Reinigung noch unter der Erde. Denkbar ist auch eine Nutzung des Pavillons ohne Ballsaal, etwa bei Sommerfesten im Freien. Somit kann die Freifläche um den Pavillon zu Festveranstaltungen herangezogen werden.

Der Pavillon selbst ist ein Skelettbau, der außen und innen mit einfarbigem Glas-Mosaik verkleidet ist. Die hohen Türausschnitte sind verglast und so angeordnet, dass sie die Sichtachse in die Stadt rahmen. Boden Wand und Decke, sowie der Tresen sind aus einem Material.

Langfristig wäre eine Verbesserung der Außenhülle (Wärmedämmung und innen liegende Ganzglasflügel bis zu einer vollständigen Glashülle (Thermoskanne) anzuraten.
Lageplan / Konzept

Lageplan / Konzept

Perspektive / Text

Perspektive / Text