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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2018

Außenanlagen der Carl-von-Ossietzky-Schule (2. Bauabschnitt) in Berlin

2. Rundgang

Albert Armbruster | Büro für Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Ines Alkewitz - Büro für Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

sortieren + aufräumen
Durch Aufräumen und das Zusammenfassen wichtiger Infrastruktur-Funktionen wie Müllsammlung und Fahrrad-Abstellanlagen an Zugängen im Randbereich entstehen innerhalb des Geländes Freiräume für neue Nutzungen. Der notwendige, interne Fahrzeugverkehr wird reduziert, Wegeflächen können für schulinterne Nutzungen optimiert werden. Nicht nutzbare Flächen (z.B. Rasenwaben) werden grundsätzlich überarbeitet.

Konzentration + Entschleunigung
Durch Verdichtung ähnlicher Nutzungen an zentralen Punkten wie der Piazza und dem Generationenpark entstehen intensivierte Erlebnisbereiche für große Gruppen, während andere Bereiche wie die Grüne Oase vorgeplanter Nutzung entzogen und damit deutlich entschleunigt werden.

Entwicklungsräume
Teilflächen werden räumlich grundlegend vorbereitet für Nutzung und Bespielung der Flächen durch die Schüler, die Gestaltung bildet lediglich den Rahmen für die zukünftige Nutzung. Die Entwicklung und Möblierung der Flächen erfolgt in enger Abstimmung mit den Schülern, die Räume können dauerhaft weiterentwickelt werden und jederzeit den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden.

Konzept/Zonierung

Erschließungsachse
Das Gelände der Carl-von-Ossietzky-Schule öffnet sich vom Haupteingang an der Blücherstraße aus. Der Besucher wird durch eine taktile wahrnehmbare Erschließungsachse aus Betonsteinpflaster zum Haupteingang der Schule und weiter an die Urbanstraße geführt. Am Wege liegende Nebeneingänge werden überquerende Asphaltstreifen markiert, die jeweiligen Ziele mit Kaltplastik-Schriftzügen auf den Belägen beschrieben.
Der wichtige Platzraum unter der Gebäudeüberbauung vor dem Haupteingang wird durch eine Lichtskulptur optisch aufgewertet, Sitzbankabdeckungen auf den Betonstufen schaffen hier Aufenthaltsplätze.

Piazza
Aus den Terrassen und Freiflächen südlich der Mensa entsteht eine Piazza als Haupt-Außenbereich der Carl-von-Ossietzky-Schule. Zwischen Schulgebäude und dem hinzukommenden Kiosk werden Tisch-Bank-Kombinationen für Pausenaktivitäten der Schüler und das Lernen im Sommer aufgestellt, und von Sonnensegeln und einer neu gepflanzten Reihe kleinkroniger Exemplare Sorbus intermedia beschattet.
Vor dem Grünen Rahmen zur tiefer gelegenen Blücherstraße entstehen Skateboard- und Streetballanlagen mit Zuschauer-Tribünen und Sitzgruppen, die außerhalb von Wettkämpfen als Rückzugsräume auch für jüngere Kinder genutzt werden können. Weitere Bewegungsmöglichkeiten finden Schüler auf den Kleinspielfeldern und der in den landschaftlichen Ruhebereich der Schule übergehenden Sanddüne mit Beachsport-Feldern und dem Calisthenics-Parcours. Die Spielbereiche der Sanddüne stehen außerhalb der Schulzeiten auch erwachsenen Freizeitsportlern offen.
Der Gehölzbestand des Grünen Rahmens wird auf der gesamten Länge deutlich, aber sensibel ausgelichtet, sodass die Aktivitäten auf dem Gelände der Carl-von-Ossietzky-Schule mit dem Stadtraum wieder in Sichtbeziehung treten. In Teilbereichen werden Strauchflächen durch extensive Gräserpflanzungen ergänzt.


Grüne Oase
Im nördliche Bereich des ehemaligen Schulparks werden Müllsammelplatz und Lehrerstellplätze zurückgebaut, und die Verkehrsflächen zugunsten einer ruhigen, Grünen Oase minimiert. Es verbleiben lediglich die notwendigen Zufahrten für Anlieferung, nachzuweisende Behindertenstellplätze und Feuerwehr. Neben dem Zufahrtstor werden Fahrradstellplätze und ein neuer Müllsammelplatz konzentriert.
An der Mulde werden Treppenanlagen zurückgebaut und der Bereich durch eine Amphitheater-ähnliche Sitzstufenanlage ergänzt, so das hier ein Raum für Aufführungen und Veranstaltungen entsteht. Sämtliche Grünflächen werden hier vorsichtig ausgelichtet, pflegeextensiv überarbeitet und mit Initialvegetation und -möblierung grob gegliedert. In den nördlichen Randbereiche der Oase bilden Obstgehölze die Basis für Gemeinschaftsgärten der Schüler. Die zentrale Grünfläche steht zwischen Baum-Neupflanzungen der Arten als weiterer Raum für Schüler-Konzepte wie grüne Klassenzimmer, freie Werkräume oder Chillout-Lounges zu Verfügung.
Anfahrtsflächen für Fahrzeuge können auf der Ostseite mit Neustrukturierung der Erschließung reduziert werden. Die Gebäude-Umfahrung mit durchgefärbtem Asphalt neu gestaltet und als Teil des geländespannenden Bike-Parcours auch an der Nordseite durchgehend befestigt. Die Wegebeleuchtung wird optimiert, Niederschlagswasser der Flächen versickert in der Vegetation.

Generationenpark
Lebhafter Gegensatz zur ruhigen, Grünen Oase zwischen Hauptgebäude und Fontanepromenade wird der Generationenpark an der Blücherstraße. Hier begegnen und bewegen sich im Laufe des Tages Eltern mit Kleinkindern auf ihren Wegen zur Europa-Kita, Schüler beim Außen-Sportunterricht, lufthungrige Anwohner, Freizeit-Sportler u.a. des Traditions-Fußballvereins Türkiyemspor Berlin 1978 sowie in den Abendstunden Gruppen von Jugendlichen aus der Umgebung.
Die Neugestaltung des Eingangsbereichs versetzt die Geländeeinfriedung an die Grundstücksgrenze heran, um wildes Parken vor dem Tor zu unterbinden. Fahrradabstellplätze und Müllsammlung werden zwischen Eingang und Sportplatzgrenze konzentriert.
Der Generationenpark entlang der Erschließungsachse wird mit multifunktionalen Einbauten und Geräten in klarer Gestaltungslinie ausgestattet, die in als anspruchsvolles Spiel-, Sport- und Fitnessangebot für Menschen aller Altersstufen attraktiv nutzbar sind. In den Generationenpark integriert sind Streetball-Felder, Tischtennisplatten und auch Sitzgelegenheiten, mit denen der Bereich eine dem Nutzungsdruck entsprechende Aufenthaltsqualität erhält. Eine deutlich verstärkte, atmosphärische Beleuchtung verlängert die Nutzbarkeit des Generationenparks in die Abendstunden.

Pflanzenverwendung
Der Baumbestand auf dem Gelände wird weitgehend erhalten und, wo sinnvoll, weiterentwickelt werden. Die zur Fällung empfohlenen Bäume werden entfernt, nur wenige weitere Bäume aus gestalterischen und funktionalen Gründen zusätzlich gerodet. Alle Neupflanzungen und Ansaaten erfolgen mit standortgerechten, d.h. trockenheitsverträglichen, stadtklimageeigneten Arten.

Schülerbeteiligung
Grundsätzlich ist die Einbeziehung der Schüler in die weitere Planung wünschenswert.
Neben der Entwicklung der Entwicklungsräume, ist es wünschenwert die Erfahrungen und Wünsche der Schüler z.B. für die Gestaltung des Callistic - Parcours oder der Skatebordanlage und der Grünräume zu berücksichtigen.