modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2018

Neubau eines Gemeindehauses und einer Kindertagesstätte in Heidelsheim

ein 2. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

D´Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einem Gebäudeensemble das sowohl für das Gemeindehaus und die KiTa ein gemeinsames Erscheinungsbild und somit das von der Ausloberin gewünschte einheitliche Auftreten schafft und trotzdem in der Volumetrie sensibel auf die Körnung des Stadtraumes reagiert, bieten die Verfasser der Arbeit 1002 einen gelungenen Beitrag zu der gestellten Aufgabe. Durch die städtebauliche Setzung der Baukörper entsteht vor den Eingangsbereichen zu Gemeindehaus und KiTa ein gut proportionierter Vorbereich und schönes Entree. Auch die räumliche Reaktion der Gebäude auf den markanten Katzenturm ist vorstellbar und lässt einen angenehmen Stadtraum erwarten. Durch die dreifache Gliederung des Gesamtensembles wird in angemessener Weise die eher kleinteilige Struktur des Wohngebietes aufgenommen. Noch nicht ganz schlüssig sind die Übergänge und Fugenausbildungen der einzelnen Gebäudeteile zueinander sowie deren Grundrissausbildung an diesen Stellen. Besonders der Übergang von Gemeindehaus zu KiTa überzeugt die Jury nicht. Die Herausforderung die Flächen und Gebäudevolumen in der bewegten Topografie, wie fast selbstverständlich unter zu bekommen, gelingt den Verfassern mit relativ behutsamen Geländeanpassungen über verzogene Flächen die auch eine Barrierefreiheit gewährleisten sollten.

Das Gemeindehaus rückt von der Straßenkante ab und schafft somit eine räumlich gelungene Eingangssituation für beide Nutzungseinheiten. Über den Vorplatz gelangt man ebenerdig in den Gemeindebereich. Dieser entwickelt sich funktional vorteilhaft mit Haupt- und Nebenräumen auf einem Geschoss. Die Gemeinderaumbereiche sind Richtung Süden orientiert, dem geschützten Freibereich zugeordnet und haben sowohl einzeln und zusammengeschaltet gute Raumproportionen. Die Anordnung der Küche und des Sanitärbereichs mögen noch nicht völlig überzeugen. Im Obergeschoss des Gebäudes befindet sich der Amtsbereich. Dieser ist wie gewünscht über einen separaten Zugang erschlossen. Die Flächen, vor allem des Besprechungsbereiches, sind noch zu prüfen.

Die KiTa wird auch von dem gemeinsamen Vorplatz erschlossen. Gemeinschaftsbereiche wie Mehrzweckraum, Essbereich und Bistroküche liegen alle funktional richtig zentral im Erdgeschoss und lassen eine gute Nutzbarkeit erwarten. Die beiden U3 Gruppen sind im Erdgeschoss untergebracht und hinsichtlich deren Raumaufteilung und Zuordnung für den Gebrauch sicher gut zu nutzen. Einzig der nicht direkt an beide Gruppen angebundene Wickelbereich wäre verbesserungswürdig. Ein direkter Außenzugang in den Garten ist für die Kleinsten in der Tagungsstätte ideal. Alle weiteren vier Ü3 Gruppen sowie Intensiv-, Lager- und sonstige Räume sind im Obergeschoß funktional passend angeordnet. Die im Erdgeschoss räumlich sehr zurückhaltend ausdifferenzierte Foyerzone zeigt sich im Obergeschoss mit Raumaufweitungen und Einschnürungen wesentlich spannungsreicher. Die Gruppenräume sind über einen vorgelagerten Balkon mit Treppenanbindung zum Garten verbunden. Damit ist auch eine gute Entfluchtung der Obergeschossräume möglich. Die zentral im Erdgeschoss für die gesamte KiTa angeordnete Garderobe hat den erheblichen Nachteil, dass die Kinder im Obergeschoss beim Gartengang weite Wege zu der Garderobe haben und der direkte Gartenausgang über Balkon und Treppe eigentlich nicht zu nutzen ist. Eine direkte Zuordnung der Garderobe zu den Gruppenräumen wäre wünschenswert.

Aufgrund der städtebaulich gelungenen Platzierung der Gebäude unter Einbeziehung der Topografie steht ein gut nutzbarer und attraktiver Außenbereich zur Verfügung.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Beitrag im durchschnittlichen Bereich. Aufgrund seiner klaren Struktur und konstruktiven Gliederung ist im Vergleich zu anderen Beiträgen eine gute Wirtschaftlichkeit zu erwarten.

Der Entwurf überzeugt vor allem durch seine einfachen, bescheidenen, an vielen Stellen sehr angemessenen Interventionen und ist ein sehr wichtiger Beitrag für das Wettbewerbsverfahren.