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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2018

Neustrukturierung, Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Gießen-Ost

Perspektive Außen

Perspektive Außen

ein 2. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

STUDIO SF Simon Fischer & Architekten GmbH

Architektur

Balck+Partner Facility Engineering

Bauingenieurwesen

ANStudio

Visualisierung

gbm modellbau gmbh

Modellbau

Erläuterungstext

DEN BESTAND ERKENNEN,
NEU DEFINIEREN UND IDENTITÄTSSTIFTEND ERGÄNZEN.

Der heutige Bestand lässt eine klare Gebäudestruktur und eine einfache Orientierung für den Besucher vermissen. Die einzelnen Nutzungseinheiten sind unzureichend miteinander verknüpft. Von außen kaum ablesbar und von innen nicht erlebbar, besteht das Schulzentrum in seiner Grundstruktur jedoch eigentlich aus vier einzelnen Baukörpern, die lediglich durch Verbindungsbauten miteinander verbunden sind. Nach Abbruch des Fachraumtraktes kann eine angenehme Baukörperabfolge herausgearbeitet werden, die durch zwei weitere Baukörper in ähnlicher Körnung optimal ergänzt werden kann.

Klar definierte Baukörper, eine gemeinsame Mitte, eine kommunikative Lern- und Lebenswelt mit einer einfachen Orientierung und einer hohen Identifikationskraft bilden die wichtigsten Parameter des Entwurfes.

KLARE STÄDTEBAULICHE ZONIERUNG UND FREIRAUMBILDUNG.

Durch geschickte Anordnung der neuen Baukörper wird der Außenraum neu definiert. Zwischen den Schulbaukörper entstehen einladende Freiräume und geschützte Innenhöfe. Der bisherige, gemeinsame Vorbereich für Gesamtschule, Grund- und Abendschule im Norden bleibt in seiner Form und seiner Funktion erhalten. Die neuen Höfe im Süden, zwischen den neuen Baukörpern und der bestehenden Sporthalle bilden attraktive Außenbereiche für den Pausen- und Ganztagesbetrieb.

Dank der neuen Ablesbarkeit der einzelnen Baukörper sind die verschiedenen Schulbereiche bereits von außen, auch für Neuankömmlinge, leicht zu finden. Der Haupteingang zur Gesamtschule und der separate Eingang zum Theaterbereich befinden sich weiterhin am bestehenden Vorplatz. Neue, verbindende Seiteneingänge sind im Osten zwischen dem Karl-Reuter-Weg und dem Alten Steinacher Weg, sowie im Westen zwischen den neuen Gebäudeteilen und der bestehenden Sporthalle zu finden. Alle Zugänge treffen auf die neue Mitte und den neuen Schulboulevard.

DER NEUE SCHUL-BOULEVARD, DIE NEUE LEBENDIGE MITTE.

Zwischen den bestehenden und den neuen Baukörpern erstreckt sich ein neuer, alles verbindender Schulboulevard. Hier orientiert man sich, hier trifft man sich, von hier aus sind alle Funktionen auf kurzem Wege erreichbar. Im offenen Erdgeschoss bilden Boulevard, Eingangsbereich, Mensa und Aula, sowie die Mediothek eine neue Mitte, besser gesagt, das Herz der Gesamtschule. Das gemeinschaftliche, lebendige, schulische Leben ist hier besonders spürbar. Bei externen Veranstaltungen, oder bei Theateraufführungen dient der Boulevard zudem als Pufferzone, Aufenthaltsort und Kommunikationsbereich. Dabei sind die Übergänge zwischen Innen- und Außenraum im Erdgeschoß fließend. Zentral gelegen sind die Ober-geschosse über eine einladende, attraktive Treppenanlage zu erreichen. Anstelle des ehemals zu engen, mittleren Treppenhauses trifft man hier am Eingang auf einen großzügigen und Lichtdurchfluteten Luftraum.

FLEXIBLE, OFFENE LERNRÄUME IM OBERGESCHOSS.

Im Obergeschoss werden die Cluster der verschiedenen Jahrgangsstufen abgebildet. Jedes Cluster funktioniert als eigene Einheit, als eigene kleine „Familie“ und ist dennoch mit dem großen Ganzen, über den Schulboulevard, verbunden. Die geforderten Lernräume gruppieren sich jeweils um eine kleine, gemeinsame Mitte in der offene und flexible Lernlandschaften gebildet werden können. Großzügige, transparente Türöffnungen zwischen den Klassenräumen und den Kommunikationsflächen unterstützen den offenen Grundriss und geben dem Lehrer einen guten Überblick über die Lernlandschaften seiner Schüler.

KLARE GEBÄUDEABSCHNITTE, ATTRAKTIVE ERSCHLIESSUNG, EINFACHE FLUCHTWEGE.

Als Haupterschließung, direkt am Schulboulevard gelegen, dienen die beiden seitlichen Bestandstreppen, sowie der neue zentrale Treppenaufgang. Hier sind auf kurzem Wege alle Funktionen zu erreichen. Die Gesamtschule wird in 5 Gebäudeabschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt erhält mindestens 2 bauliche Rettungswege. Ost- und Westflügel werden über die jeweiligen Bestandstreppen und eine zusätzlich, außen angebrachte, offene Treppe entfluchtet. Die neuen Schulbaukörper erhalten einen umlaufenden Laubengang mit angegliederten Außentreppen zur Entfluchtung. Alle neuen Klassenräume erhalten somit einen direkten Ausgang ins Freie. Die innenliegenden Lernlandschaften können somit flexibel und vom Brandschutz uneingeschränkt genutzt werden. Der mittlere Bestandskörper wird zum einen über die nördliche Bestandstreppe, zum anderen über die neuen Flucht-Laubengänge im Süden entfluchtet.

Beurteilung durch das Preisgericht

'Durch geschickte Anordnung von zwei neuen Baukörpern wird der Außenraum auf der Südseite neu definiert. Im Süden entstehen neue Freiräume die von Mensa, Mediathek aber auch vom Schul-Boulevard und direkt vom Haupteingang zugänglich sind.

Im offenen Erdgeschoss bilden Boulevard, Eingangsbereich, Mensa und Aula, sowie die Mediathek eine neue Mitte, das Herz der Gesamtanlage. Das offene Sekretariat im Eingangsbereich liegt geschickt gewählt, es signalisiert Offenheit.

Im Obergeschoss werden die Cluster der verschiedenen Jahrgangsstufen abgebildet. Jedes Cluster funktioniert als eigene Einheit und ist dennoch mit dem großen Ganzen, über den Schulboulevard, verbunden.

Die Umsetzung der gewählten Bauabschnitte ist in gut abgrenzbaren Baua-bschnitten umzusetzen. Die Arbeit hält sich am vorgegebenem Raumprogramm. Der BRI – Wert liegt unter dem Mittelwert, was eine wirtschaftliche Umsetzung und Unterhaltung erwarten lässt.‘
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Ansicht + Schnitt

Ansicht + Schnitt