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Einladungswettbewerb | 05/2007

Anbindung Einzelhandelszentrum an die Innenstadt

Duderstadt geht neue Wege _ Entwurfsplan

Duderstadt geht neue Wege _ Entwurfsplan

3. Preis

GFSL gruen fuer stadt + leben landschaftsarchitektur eG

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext

Duderstadt geht Neue Wege

Städtebauliche Einordnung
Kernidee des Entwurfes ist die Schaffung eines weiten Fächers verschiedenartiger Wege, die mit unterschiedli-chen Geschwindigkeiten und Qualitäten die beiden wichtigen Start- und Zielpunkte – die historischen Innenstadt und den Einkaufszentrum Feilenfabrik – verbinden.
Neben zwei neuen Wegen werden die vorhandenen Wege sinnvoll vernetzt. Die gewachsenen Ringstrukturen um den Kern von Duderstadt (Stadtmauer, Bürgergärten, Wallananlage) werden erlebbar gemacht. Die Wegeverbindung von der Feilenfabrik zur Innenstadt wird durch einen grünen Spiel- und Ruhebereich ergänzt.

Neue Wege
Der Schnelle Weg bietet eine direkte Verbindung vom Markt über die neu geschaffenen Wallgärten und die Wall-anlage zur Feilenfabrik. Er ist die kürzeste Verbindung bei einer Gesamtwegelänge von nur 540 m zwischen der Passage der Feilenfabrik und dem Kirchturm von Sankt Servatius.
Er bietet einen abwechslungsreichen Wechsel von Raumfolgen:
->Von der Feilenfabrik wird der Sachsenring an einer Fußgängerquerung gekreuzt
-> Der Hartmannkanal wird auf einer Brücke überquert
-> Eine aufgeständerte Treppenanlage führt auf die freigestellte Bastion
-> Eine punktuell aufgestützte Treppe führt wieder von der Wallanlage herab
-> Die neuen Wallgärten werden gekreuzt
-> Der Weg führt am Sandwasser entlang
-> Der Kundenparkplatz der Sparkasse wird auf neuem Weg gequert
-> Der Blick wird entlang der Sackstraße zur Stadtmauer geführt
-> … und öffnet sich zum Marktplatz.

Der Grüne Garten-Weg
Von der Bastion der Wallanlage führt der Grüne Garten-Weg barrierefrei in einen neuen Erlebnisbereich, der auf den jetzigen Wiesen einen neuen Freiraum für die Öffentlichkeit in der Typologie der Bürgergärten erschließt. Als Zwischenstopp auf dem Weg wird das historische Gartenhaus aktiviert. Von dieser attraktiven Zwischensta-tion führt der Weg entlang einer Baumreihe über das Sandwasser durch den öffentlich gemachten, mit Glyzinien behangenen Wandelgang in Richtung Stadtmauer.

Die Promenade Bahnhofstraße
Der Querschnitt der Bahnhofstraße wird fußgängerfreundlich erweitert, indem die stadtauswärtige Stellplatzreihe zugunsten eines breiten bequemen Gehweges entfernt wird. Eine Rotdorn-Allee schafft großzügiges Flair.

Der Neue Weg zum Busbahnhof
Der vorhandene Durchgang ‚Zur Alten Schmiede’ wird über den Parkplatz und den Omnibus-Bahnhof bis zur Wallanlage fortgeführt, so dass von der Ausstiegs-Haltestelle ein direkter Zugang auf die Wallanlage möglich ist. Am Westertor entsteht somit eine neue Verknüpfung der Wallanlage mit der Innenstadt.

Erlebnisbereich Wallgärten
Das Gartenhaus bietet in seiner Lage eine attraktive Zwischenstation für einkaufsmüde Stadtbummler und alle, die sich während des Stadteinkaufs eine Pause im Grünen gönnen. Die Wegestrecke erhält eine Zwischenetappe, die Wahrnehmung der Wegestrecke wird halbiert. Von hier können die Wallgärten entdeckt werden: Spielange-bote für Kinder verschiedener Altersklassen, ruhige Sitzbereiche in blühenden Gärten, interessante Ein- und Aus-blicke schaffen einen grünen Aufenthaltsort, den Duderstadt in so zentraler Lage noch nicht hat. Dreh- und An-gelpunkt ist das Gartenhaus, das mit Terrasse und Café den Ort einnimmt und füllt. Information, Garten- und Kräuterverkauf und ein freundliches Betreuungsangebot schaffen eine tragfähige Grundlage zur Entwicklung des Objektes.

Neue Qualitäten schaffen

Orientierung durch Materialklarheit
Bäume
Säuleneichen fügen sich in die Stadtsilhouette ein und bilden mit den Türmen der Stadt ein Netz von Orientie-rungspunkten und Leitlinien.
Rotdornbäume schmücken die gründerzeitliche Bahnhofstraße und schaffen eine großzügige Anbindung zum Marktplatz.
Obstbäume in den Wallgärten fügen sich wie selbstverständlich in die Umgebung ein und lassen das Bild eines schon seit langer Zeit bekannten Ortes entstehen.

Wege
Durch eine einheitliche Farbwahl in einem warmen Ockerton für den Schnellen wie auch den Grünen Weg wird die Orientierung für den Fußgänger erleichtert. Der Schnelle Weg wird als neues städtisches Element erkennbar, ordnet sich aber durch die Farbwahl eindeutig dem dominanten heimischen Sandstein als wichtigster Farbe der Stadtmauer und der markanten Gebäude unter. Die neuen Wege werden als ockerfarbene wassergebundene Wegedecke ausgeführt, während Ersatzbeläge in gleicher Ockerfarbe als Tennenasphalt mit griffiger Oberfläche ausgeführt werden. Die Bahnhofstraße wird im vorhandenen Natursteinbelag ergänzt.

Brücken und Treppen
Brücken und Treppen werden in einem zurückhaltenden bordeauxrot-braunen Ton eingefügt und sind durch Ge-länder von außen als neue Elemente auch im Vorbeifahren vom Sachsenring deutlich erkennbar. Dieser Effekt wird durch die Freistellung der Bastion noch verstärkt.

Die Wallanlage befreien
Die Bastion wird freigestellt und durch die denkmalgerechte Rodung allen Strauchwerks wieder erkennbar ge-macht. Sie wird in ihrer Form betont und wird weithin sichtbar. Neben den direkten Weg über die vorsichtig auf Punktfundamenten eingefügte Treppenanlage bleiben die vorhandenen Wege erhalten und werden auf der Innen-seite des Walles ergänzt, so dass mit geringen Eingriffen eine Querung der Wallanlage ermöglicht wird. Die An-knüpfung an den grünen Gartenweg geschieht über eine barrierefreie Rampe, die sich an der Flanke der Wallanla-ge – ebenfalls einige Dezimeter über der historischen Anlage auf Punktfundamenten abgestützt – in die Wallgär-ten hineinführt.
Eine weitere Rampe führt vom Wall über das Sandwasser am Fuß des Walls zum Omnibus-Bahnhof. Alle Wege auf der Wallanlage bleiben erhalten.

Stellplätze integrieren
Ein entscheidender Baustein zum Gelingen einer verträglichen Verbindung von Innenstadt und Feilenfabrik liegt in einem geänderten Parkraum-Management. Hierfür werden die Schwerpunkte der öffentlichen Nutzung an den neu erschlossenen Raum der Wallgärten und den Weg zur Feilenfabrik angebunden.
Aus diesem Grund schlagen wir vor, dass über eine geänderte Bewirtschaftung die Mitarbeiterparkplätze der Sparkasse in die öffentliche Nutzung integriert werden und im Gegenzug die Mitarbeiter per Berechtigungsschein das vorhandene Parkplatzangebot vor der Stadtmauer nutzen können. Dadurch lassen sich optimal gelegene Park-plätze anbieten, die in 200 m Entfernung zur Feilenfabrik und zur Innenstadt angeordnet sind und dabei auch er-möglichen, dass Ruhepausen in einer attraktiven Umgebung angenehm verbracht werden können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die bescheidene Grundhaltung der Arbeit wird vom Preisgericht positiv bewertet:
Der Sachsenring wird auf einfache Weise überquert, die Parkplätze der Sparkasse werden nicht angetastet, die Bügergärten werden im Wesentlichen erhalten und denkmalpflegerische Belange werden nicht negativ berührt...
Schnitt und Draufsicht

Schnitt und Draufsicht

Schnittansicht Wallüberquerung

Schnittansicht Wallüberquerung

Der Schnelle Weg über Hartmannkanal mit Blick auf die Bastion

Der Schnelle Weg über Hartmannkanal mit Blick auf die Bastion

Blick vom Wall in die Wallgärten mit Gartenweg

Blick vom Wall in die Wallgärten mit Gartenweg

Blick auf den Schnellen Weg am Parkplatz der Sparkasse und der Gartenweg an der Brücke über das Sandwasser

Blick auf den Schnellen Weg am Parkplatz der Sparkasse und der Gartenweg an der Brücke über das Sandwasser