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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2007

":metabolon Entsorgungszentrum Leppe"

3. Preis

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

:metabolon – über die symbolische und reale Nutzung eines bestehenden Stoffwechsels

41° 36° 22° Hot Springs Leppe
Depressionen „Und er bewegt sich doch“
Lichtbühne Ein authentischer Ort
Stoffwechsel Erlebnisplattform der Rohstoffe


Eine schwarze Gummihaut über einem schrumpfender Müllberg, Gas und Wärme, Regenwasser und Sickerwasser, Recyclinganlagen und Zwischenlager hoch im bergischen Land.


Das Projekt ist der Überzeugung, dass alle wesentlichen Elemente zur Gestaltung des Zukunftstandort :metabolon bereits vorhanden sind. Es schlägt vor, diese konsequent zu präsentieren und für die Erstellung eines spektakulären und vielfältig nutzbaren Ortes zu nutzen.
Dabei kann der Ort insbesondere für die Bevölkerung aus der näheren Umgebung ein besonderer Identifikationsraum von dauerhafter Anziehungskraft werden. So wird eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht.
Die Nutzung für besondere sportliche und kulturelle Events sowie die Wertschöpfung des Hügels kann weiter intensiviert werden.


Die auf dem Müllberg anfallenden Stoffe Gas, Wärme und Regenwasser werden genutzt und der Stoffwechsel im Inneren des Körpers symbolisch inszeniert:

• An der Südostflanke des Müllberges heizt die schwarze Deckfolie direkt einen Teil des Regenwassers und ermöglicht quasi umsonst einen in Europa einmaligen Ort, die: Hot Springs Leppe, eine öffentlich nutzbare Therme (SPA und Wellness sind möglich).
• Die schwarze Folie wird zum Sinnbild der Stoffwechselprozesse. Präzise aufgetragene weiße Höhenlinien dokumentieren die langsamen Veränderungen des Berges. Bei jedem Besuch verändern die Depressionen den Raum, ermöglichen weitere, räumlich begrenzte Interventionen.
• Leuchtbojen an vielen Gasentnahmestellen akupunktieren den Berg. Sie machen ihn in der Nacht zu einem weithin sichtbaren, glimmenden Kunstkörper, der sanft im bergischen Land ruht - entweichende Deponiegase werden zu einem kleinen Teil direkt verbrannt.
• Die Folie wird zum Osthang hin „angelupft“ und schützt ganz selbstverständlich einen multifunktionalen Veranstaltungsraum unter ihr. In diesem unvergleichlichen Ambiente werden Besuchergruppen empfangen, er wirkt als Ausstellungsort und Backstage für Veranstaltungen aller Art.
• Ein Amphitheater bei den Parkplätzen ermöglicht Veranstaltungen verschiedenster Art und Größe. Wie in antiken Theatern blicken wir hangabwärts nach Osten in die Landschaft des bergischen Landes – aus dem Müll gen Morgen („aus der Stadt in das Land…“).

Die öffentlichen und nicht öffentlichen Nutzungen werden entflochten und den jeweiligen Anforderungen entsprechend optimiert:

• Die neuen und bestehenden Einzelelemente werden linear neu angeordnet und ermöglichen eine schrittweise „Erkundung“ des Berges.
• Die gesammelten und nicht benötigten Regenwasser werden den Berg hinuntergeführt und bilden einen „Empfangsteich“ am ehemaligen Eingang. Die dortigen Nutzungen werden auf einer höheren Ebene, separat aber in direkter Nachbarschaft gebündelt.
• Es wird ein offenes räumliches Konzept für die Erweiterungsflächen und -bauten des Kompetenzzentrum, Lern- und Innovationsortes vorgeschlagen: Eine flexibel erweiter- und reduzierbare Baustruktur aus Containern und leichten Hallen auf schrittweise herzustellenden Asphaltflächen. Es muss auf wechselnde Bedingungen reagieren können.
• Die für die Öffentlichkeit zugängigen Bereiche sind direkt vom Besuchermagnet „Halde“ aus zugängig. Sowohl ein kurzer als auch langer Rundgang ist möglich. Die wesentlichen Bausteine der Funktionsabläufe und Prozesse am Standort sind auch bei einem schnellen Rundgang erfahrbar.
• Die Parkierungs- und Besucherführung wird entlang der bestehenden Terrassen und Straßen reorganisiert. Die Hauptzufahrt zum Entsorgungszentrum wird leicht verlegt, um den zentralen Bereich der Anlage für Freizeitveranstaltungen zu öffnen.
• Die Besucherführung arbeitet mit einer „Comfortisierung“ der Streckenabschnitte. Eine sukzessive Abfolge von Besonderheiten, Blickbeziehungen und direkten Verknüpfungen ermöglicht einen kurzweiligen Aufenthalt mit vielen Verweil- und Lernmöglichkeiten. Der Abstieg ist alternativ über eine mehrere hundert Meter lange Haldenrutsche möglich.