„Am Yachthafen“ und Seebrücke Südstrand in Fehmarn

Die Arbeit besticht durch eine klare, reduzierte und sparsame Grundidee und Wahl ihrer
Mittel, die sich durch alle Bereiche zieht. Das Leitmotiv besteht in der durchgehenden
Verwendung von hellen Klinkerschalen, die organisch geformte Räume umschließen.
Die Räume werden, wo erforderlich, mit Blechdächern auf einer einfachen Holzkonstruktion überdeckt und teilweise seriell zusammengeschlossen.

Die Qualität und Ausformulierung der architektonischen Grundidee ist bestechend und
sollte bei der weiteren Durcharbeitung unbedingt bewahrt werden. Kleinere funktionale
Mängel können einfach behoben werden.

Der Turm erinnert mit seinem archaischen Aussehen an alte Wehr- oder Leuchttürme
und macht Lust, entdeckt zu werden. Während der Aufstieg ähnlich wie in
mittelalterlichen Türmen nur punktuell Ausblicke sowohl auf das Meer wie auf die Tiefer
Halbinsel durch die massive Ziegelwand zulässt, wird der Besucher auf der oberen
Plattform durch einen freien Rundumblick belohnt.

Die Jury rät dazu, den Zentralschacht des Turms unter weitgehender Beibehaltung der
Geometrie für einen konventionellen Aufzug zu nutzen, da Barrierefreiheit zwingend
gefordert und gewollt ist und durch einen Plattformlift nicht adäquat umzusetzen ist. Die
hohe Entwurfsqualität wird nach Auffassung der Jury darunter nicht leiden.

Die Schutzhütten sind vergleichsweise offen. Dies wird von der Jury ambivalent
beurteilt. Die Jury regt an zu prüfen, ob die Ziegelschalen etwas weiter geschlossen
werden können.

Die Veranstaltungshütten sollten leichter gekoppelt werden können, ihre Größe und
Anordnung ist daraufhin zu überprüfen, ggf. könnte ihr Vorbereich durch eine temporäre
Zeltkonstruktion erweitert werden.

Die geringe Größe der Fahrradhäuser erfordert eine Vielzahl von Ziegelschalen und ist
damit recht aufwendig. Die Verfasser sollten prüfen, ob eine größere Grundform für den
Zweck sinnvoller ist. Der Verschluss der Fahrradhäuser über offene Gitter erscheint
nicht ausreichend, da hier auch andere Dinge wie beispielsweise Segel aufbewahrt
werden sollen – einfache Holztore, die leicht aus der Dachkonstruktion abzuleiten
wären, wären dafür gut vorstellbar.

Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit ist durch die Verwendung der einfachen, dauerhaften und preiswerten
Materialien Holz und Ziegel, die zudem lokal verfügbar sind, gleichermaßen
wirtschaftlich wie ökologisch. Durch ihre handwerkliche Ausführung erhalten die
Gebäude dennoch eine einzigartige Qualität und ergänzen die Strand- und
Dünenlandschaft wie die Arne-Jacobsen-Bauten mit einer gleichermaßen starken wie
angemessenen Architektursprache.