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Offener Wettbewerb | 06/2018

„Am Yachthafen“ und Seebrücke Südstrand in Fehmarn

Perspektive Seebrücke

Perspektive Seebrücke

3. Preis / Ideenteil Seebrücke

Preisgeld: 6.000 EUR

czerner göttsch architekten architektur + stadtplanung

Architektur

Erläuterungstext

übergeordnete leitidee + corporate image
die prägung dynamischer orte mit naturnaher und zugleich yachtverwandter gestalt, als vertiefung der "corporate identity", bzw. des "corporate image" des ortes mit herzstück yachthafen. eine qualität der architektur liegt in der ortstypischen ausformung - man spürt die beziehung zum yachthafen und zur ostsee und die beziehung der entworfenen elemente untereinander. Die wiedererkennbarkeit der gemeinsamkeiten schafft vertrautheit – die gestalt der gebäude arbeitet mit freien und „modernen“ mitteln – d.h. in freier und qualitätsmoderner kultureller verbindung zu der denkmalgeschützen nachbarbebauung.

hohe anziehungskraft ist das ziel für den ort, für besucher und anwohner – die touristische attraktion entsteht mit der einzigartigkeit des ensembles und dem erlebnis von schönheit.

barrierefreiheit
stufenlos, barrierefrei, die rampenanlagen gut nutzbar – ohne dies im vordergrund zu zelebrieren aus rücksicht auf diejenigen nutzer, die die barrierefreiheit benötigen. kreiert ist die selbstverständlichkeit der benutzbarkeit für alle alters- und bedürfnisgruppen.

aussichtsturm
das erlebnis "wind und wellenort" auf dem weg im turm ist differenziert gestaltet. der eigene sockel erhebt den turm über das umgebende terrain. in den unteren beiden ebenen begegnen die besucher der natur im offenen dialog. die oberen drei ebenen sind witterungs- und windgeschützt geschlossener gestaltet - hier dominiert das in die "ferne sehen" die anderen sinne. die technik für den aufzug liegt wetter- und sturmgeschützt oben.

wind und wetter
die dynamischen formen der gebäude können den wind gut an sich "abgleiten" lassen. die geknickten einzelflächen stärken sich gegenseitig. die wiedererkennbaren silhouetten schaffen signifikanz. der turm ist in den unteren ebenen offener, oben geschlossener gestaltet. so lassen sich wind und wetter differenziert erleben und die höheren, auch barrierefrei erreichbaren aussichtsplattformen sind gut geschützt.

objekte „am yachthafen“ – hüttenorte
die prägung dynamischer orte mit naturnaher und zugleich yachtverwandter gestalt ist auch hier konsequent umgesetzt. die wetterschutz-, grill- und veranstaltungshütten sind als serie konstruiert. wie beim iglu gehen wände und dachbereiche ineinander über, die fünfeckige kubatur schmiegt sich an den ort. je nach position auf unterschiedliche "plattformen" gesetzt, sind die "hütten" an land oder über wasser angeordnet. auch die beiden plattformen am wasser folgen selbstverständlich dem gemeinsamen gestaltkanon. eine halboffene konstruktion, sowie eine mit transparenten wandelementen ergänzte geschlossene konstruktion ist entwickelt. beide sind wahlweise einsetzbar. die serienbildung ist förderlich, herstellungskosten und pflegekosten günstig zu halten.

seebrücke südstrand
die prägung dynamischer orte mit naturnaher und zugleich yachtverwandter gestalt ist auch hier konsequent umgesetzt. die seebrücke ist allseitig gut erreichbar und sichtbar positioniert. ihre lage am strandschmalstück minimiert die störung der badegäste am strand. sie unterstützt zudem das positive badeerlebnis mit der gut überwachbaren badeplattform. informationen über den lebensraum ostsee für wissbegierige sind in direkter Nähe zum Wasser im windgeschützten bereich am kopf der seebrücke unter dem ausguck. die treppe auf den ausguck über diesem info-/kiosk-/sitzpavillion ist gut geeignet für die fernsicht und das gefühl auf dem wasser zu sein. die verbindung zum aussichtsturm ist sichtbar bzw. erlebbar. die dynamische gestalt ist überregional eigenständig und wiedererkennbar, sie wird zur marke. integrierte lichtelemente folgen der gestalt der brücke. der hauptweg der brücke ist vom „eingangstor“ im anschluss an die strandstraße bis zum „kopf“ barrierefrei gestaltet. mit seitlichem bootsanleger ist die brücke auch flexibel vom wasser nutzbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Brücke setzt an dem Wegpunkt entlang der „Strandburg“ Richtung Yachthafen -
bisher eine Zuwegung ohne Bedeutung - an. Insofern ist die Anbindung nicht schlüssig.
Der Zugang erfolgt über einen Torrahmen auf eine Brücke, die sich im Verlauf über
Rampen auf 2,40 ü. NN entwickelt und dabei zweimal im Grundriss abknickt. Dadurch
legt sich die Brücke vor den Strand und schränkt den ungehinderten Seeblick vom
Strand her ein. Der abgewinkelte Verlauf erfüllt nicht den Archetyp einer Seebrücke und
erscheint eher willkürlich.

Unmittelbar vor der Flachwasserzone ist zusätzlich ein Schwimmsteg angeordnet, der
als Erweiterung der Strandaktivitäten dienen mag.

Der Brückenkopf weist eine aufgeständerte Ebene auf, die eine windgeschützte
Fernsicht bieten kann. Unterhalb können Infostationen Raum finden. Als Bootsanleger – wie im Plan gezeichnet – eignet sich die hoch über der Wasserfläche befindliche Brücke nicht.

Insgesamt stellt die reduzierte Ausstattung eine wohltuende Zurückhaltung dar, die
sicherlich einer Zustimmung einer traditionellen Seebrücke förderlich ist.
Die keilförmige Aufweitungen im Grundriss erzeugen keine funktionalen oder
besonderen Aufenthaltsqualitäten. Sie sind wohl mehr dem formalen
Gestaltungsprinzipien aus der Wettbewerbsarbeit entsprungen und machen hier keinen
Sinn.

Die Brückenstruktur der Hauptbrücke ist relativ einfach und kostengerecht herzustellen.
Der kostenintensive Teil mit Schwimmsteg und ihren zwei beweglichen
Zugangsrampen sind in ihren Abmessungen knapp, jedoch ausreichend. Der Aufwand
für den Winterschutz kann daher angemessen gestaltet werden.
Perspektive Aussichtsturm

Perspektive Aussichtsturm

Perspektive Wetterschutzhütten

Perspektive Wetterschutzhütten

Plan 1 - Aussichtsturm

Plan 1 - Aussichtsturm

Plan 2 - Wetterschutzhütten

Plan 2 - Wetterschutzhütten

Plan 3 - Seebrücke

Plan 3 - Seebrücke