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Offener Wettbewerb | 06/2018

Umgestaltung der Stadtmitte von Fröndenberg/Ruhr

Marktplatz

Marktplatz

2. Preis

Preisgeld: 13.650 EUR

hÀfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser/innen gliedern die Innenstadt in zwei Bereiche, die sie aus der historischen Entwicklung ableiten. Im Osten wird der Bereich um den Markt als eigenstĂ€ndiges Stadtquartier mit einem hellen Pflasterbelag gestaltet. Der erst spĂ€ter, nach Abriss des ehemaligen UniongelĂ€ndes, entstandene Bereich um den Bruayplatz wird dagegen mittels Klinkerbelag zusammengefasst. Diese Gestalt-Teilung der Innenstadt, die die Verfasser mit der Ablesbarkeit der Stadt- und Industriegeschichte begrĂŒnden, ist nachvollziehbar, wird aber kontrovers diskutiert.

Innerhalb der beiden Innenstadtbereiche werden klare und prĂ€gnante Setzungen vorgenommen. Auf dem Markt wird das Bestandspflaster erhalten. Durch die Rahmung mit neuem Pflaster wird die sich nach SĂŒden öffnende Dreiecksform klar herausgearbeitet. Ein linerares FontĂ€nenfeld und eine Reihe geschnittener KastenbĂ€ume, die als Element hĂ€ufiger eingesetzt werden, sind klar angeordnet. Die randliche Lage des FontĂ€nenfeldes wird dabei kritisch hinterfragt.

Die steinerne Ausformulierung des Bruayplatzes wird kritisiert, seine topografische Ausgestaltung dagegen sehr positiv beurteilt. Die rĂ€umliche Fassung des Aldi-Parkplatzes wird mit dem wiederkehrenden Thema der geschnittenen Baumreihe erreicht. In der Winschotener Straße und den Verbindungen nach Norden und SĂŒden werden mit teppichartigen Intarsien und wieder geschnittenen BĂ€umen klare Aufenthaltsbereiche definiert, die zu einer guten Gliederung der Raumfolgen beitragen.


Als besonderes verbindendes Element werden BĂ€nder mit einem Kettenmuster vorgeschlagen, die auf die Industriegeschichte Fröndenbergs anspielen. Diese KettenbĂ€nder werden mal als geprĂ€gte Betonplatten, mal als Abdeckung von EntwĂ€sserungsrinnen oder als Baumscheiben eingesetzt. Die Unverwechselbarkeit und der historische Bezug zur Industriegeschichte werden sehr gewĂŒrdigt. Die Nutzbarkeit der angebotenen RĂ€ume und der Ausstattungselemente wird positiv gesehen. An einigen Stellen wie dem Stadtgarten neigt der Entwurf zur Verspieltheit, was der gewĂŒnschten PrĂ€gnanz widerspricht.

Insgesamt ĂŒberzeugt der Entwurf durch seine klare konzeptionelle Haltung und die prĂ€gnanten Setzungen der gestalterischen Elemente. Bei der Gestaltung des Bruayplatzes treffen die Verfasser mit der steinernen Gestaltung allerdings leider die falsche Entscheidung.
Bruayplatz

Bruayplatz

Lageplan

Lageplan

Marktplatz

Marktplatz

Bruayplatz

Bruayplatz