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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2018

Neubau Feuerwache Bad Soden am Taunus

1. Preis

Jöllenbeck & Wolf Architekten BDA

Architektur

Engineering Consult Albert+Schaar Beratende Ingenieure TGA PartGmbB

Energieplanung

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch eine selbstverständliche Setzung des Baukörpers aus, die über
zwei Hochpunkte und einen flacheren, leicht zurückspringenden Verbindungsbau mit der Maßstäblichkeit
der Umgebung korrespondiert. Das Wohnen bildet als autarker Baukörper den Abschluss
der südöstlich angrenzenden kleinteiligen Wohn- und Gewerbebebauung. Dies wird
durch die Jury positiv bewertet. Durch die Kompaktheit des Entwurfs verbleibt im Nordwesten
eine gut nutzbare, relativ großzügige Fläche für eine zusätzliche Gewerbeeinheit. Auch dies
wird positiv gesehen.

Die Zonierung in drei Gebäudeteile bildet die inneren Funktionsbereiche in der äußeren Strukturdes Gebäudes ab, das dadurch sehr gut gegliedert wird. Sowohl in den gut nutzbaren Außenbereichen,als auch im Inneren des Gebäudes ist eine hohe Funktionalität für die Feuerwehr gegeben. So ist der nordwestliche Bereich der Fahrzeughalle (Doppelboxen) multifunktional nutzbar. Es besteht eine klare Ordnung und eine gute Orientierung, auch die kurzen Wege im Gebäude werden begrüßt. Hervorzuheben sind insbesondere die spannungsvollen Raumfolgen im Inneren, welche die besondere Bedeutung der Nutzung auf angemessene Weise inszenieren.
Dazu gehört auch das einladende Foyer, das Blicke in die Fahrzeughalle zulässt. Der Multifunktionsraum für größere Veranstaltungen ist sinnvoll an das Foyer angebunden. Freisitze für Sozialbereiche wie beispielsweise Fitness stärken die Kommunikation und die Nutzungsqualität.
Die Umkleide- und Werkstattbereiche im Erdgeschoss sind der Fahrzeughalle auf kluge Weise zugeordnet. Es ergeben sich klare Abläufe und kurze Wege.
Die in einem separaten Gebäude geplanten Wohnungen bieten eine hohe Wohnqualität an und sind vielfältig organisiert. Die Front der Fahrzeughalle sowie die Alarmausfahrten sind in Richtung Königsteiner Straße vor, wodurch die Fahrwege der Lkw in der Nachtzeit auf dem Grundstück minimiert werden. Die Tore der Einstellplätze werden größtenteils durch den nördlichen Kopfbau in nördlicher Richtung abgeschirmt. Ein Teil der Fahrzeughalle weist Tore in südlicher Richtung auf, wobei eine Teilabschirmung durch das geplante Gebäude für Betriebswohnungen entsteht. In nördlicher Richtung entsteht eine Abschirmung durch das dort geplante gewerbliche Gebäude. Die Anordnung der Pkw-Stellplätze erscheint sinnvoll, die Alarmparker werden durch die angedeutete Wand – eine ausreichende Höhe vorausgesetzt – in die empfindliche östliche Richtung abgeschirmt. Der Übungshof müsste ggf. auch durch eine Wand in östliche Richtung abgeschirmt werden. Mit seiner guten Flächeneffizienz lässt der Entwurf eine hohe Wirtschaftlichkeit
erwarten. Aufgrund seiner Kompaktheit, der Gliederung in verschiedene Temperaturzonen
und seiner robusten Konstruktion in Verbindung mit einer angemessenen technischen Ausstattung erscheint der Entwurf nachhaltig auch in Bezug auf den Betrieb und den Energieverbrauch.
Kritisch diskutiert wurde allerdings die gestalterische Anmutung des Kopfgebäudes,
welches sich deutlicher als Feuerwehr im Stadtraum artikulieren sollte. Insgesamt bewertet die Jury die Arbeit als einen sehr guten Beitrag zum Neubau einer zeitgemäßen Feuerwache.