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Generalübernehmervergabeverfahren mit eingebettetem Architektenwettbewerb | 10/2017

WB GIZ Gründer- und Innovationszentrum München

2. Rang

a+r Architekten

Architektur

Gustav Epple Bauunternehmung

Bauunternehmen

Firmengruppe Max Bögl

Bauunternehmen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf sieht einen überwiegend viergeschossigen Hauptbaukörper mit einem weit zurückversetzten 5. Geschoss als Terrassengeschoss vor. Dadurch fügt sich das Gebäude gut in die umgebende Bebauung ein und wirkt niedriger als die angrenzende Wohnbebauung.

Der sehr tiefe Solitär kann die Abstandsflächen zur Wohnbebauung an der Dachauer Straße weiterhin nicht auf dem eigenen Grundstück nachweisen, es entstehen beengte Höfe. Das Erdgeschoss ist als Sockel ausgebildet und hat zum Bestand hin einen eingeschossigen Zwischenbau. Hier sind jedoch lediglich die Tiefgaragenzufahrt und ein Fahrradabstellraum untergebracht, die erwünschten Durchgänge sind sehr schmal an die Wohnbebauung gerückt. In der Überarbeitung ist die Überdachung und somit der direkte Anbau an den Bestand entfallen und die Durchgänge wirken großzügiger. In dem überdachten Anbau ist nun der notwendige Lift situiert.
Bezüglich der Abstandsflächenproblematik bedarf es einer nachbarlichen Einigung.

Die vertikale Gliederung der Nutzungen wurde positiv gewertet, insbesondere die Orientierung des Makerspace zum öffentlichen Raum und die großzügig zusammen schließbaren offenen Bereiche zur Tonnenhalle hin überzeugten.

Die Zugänge in das Gebäude sind einladend und repräsentativ. Die Situierung und Gestaltung der Außentreppe wurde jedoch kontrovers diskutiert, bemängelt wurde die fehlende Anbindung der Treppe an den Haupteingang sowie die Ausrichtung nach Norden. Bei der Konzeption der Treppe bestehen hinsichtlich des Steigungsverhältnisses Bedenken; der Raum unter der Treppe erhält einen ungünstigen Zuschnitt. Die barrierefreie Erschließung ist nur durch den abseits gelegenen Aufzug gelöst. Die Sichtbeziehung zum Haupteingang im Osten wird vermisst.

Der Kreis als Gestaltungselement wurde weiterhin eingesetzt. Im Inneren ergeben sich durch die Rundung teilweise schwer nutzbare Bereiche, wie beispielsweise die Kantine. Auch die innen liegenden Besprechungsräume mit mobilen runden Wänden bergen Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer Funktionalität. Positiv gewertet wurde, dass die beiden innen liegenden Treppenhäuser in die orthogonale Struktur eingepasst wurden und dadurch funktionale Schwierigkeiten gelöst wurden.

Das Zusatzangebot auf dem Dach sowie die vorgeschlagene Pergola waren im ersten Entwurf sehr groß dimensioniert, die Möglichkeit, hier ggf. erforderliche Technikaufbauten zu integrieren wurde zunächst nicht genutzt, in der Überarbeitung wurde zielführend darauf reagiert. Jedoch ist die Lage des Terrassengeschosses am Westrand des Gebäudes durch die unterschrittenen Abstandsflächen kritisch zu sehen.

Die große Gebäudetiefe führt zu Innenzonen, die nicht hinreichend natürlich belichtet sind. Diese Flächen schaffen keine Aufenthaltsqualitäten und sind als Dauerarbeitsplätze nicht nutzbar.

Bezüglich der Fassadenbegrünung bestanden fachliche Bedenken. Die Umsetzbarkeit wurde in der Überarbeitung durch die Darstellung von zusätzlichen Pflanzgefäßen und eine ansprechende netzartige Verspannung nachgewiesen.
Hinsichtlich der Freiräume wurde die große nutzbare Dachfläche gewürdigt.

Insgesamt wurde mit diesem Entwurf eine offene flexible Konzeption vorgelegt, die stadträumlich große Qualitäten hat und in Ihrer Funktionalität und Außenwirkung der Idee des Gründer- und Innovationszentrums und auch des Kreativquartiers Rechnung trägt.