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Verhandlungsverfahren | 09/2018

Neuordnung ZOB Europaplatz in Tübingen

Teilnahme

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Neben der baulichen Arrondierung der Tübinger Innenstadt im Bereich der Europaallee und des heutigen ZOB sind die funktionalen Rahmenbedingungen für die Neuorganisation des ZOB und des Bahnhofsvorplatzes, einschließlich Parkierungseinrichtungen für den MIV und den Radverkehr geschaffen.
Das freiraumplanerische Gestaltungskonzept soll nun die Neugestaltung der historischen Bahnhofsallee, des Anlagenparks und des Platzes der Stadt Monthey, in Berücksichtigung auf die vorkonzeptionierten Planungen betrachten und einen gesamtheitlichen Lösungsvorschlag bieten.
Die historische Entwicklung des südlich des Neckars gelegenen Gebietes beschreibt eine parallel zum Fluss verlaufende Struktur, die über Alleen, Straßen und Gleise in Ost-West-Richtung definiert wird. Diese Struktur wird über neu geschaffene Alleen wieder sichtbar.
Mit der Anlage des Bahnhofs um 1860 entstand ein Areal, das seinerzeit deutlich vor den Toren der Stadt lag. Im Laufe der Zeit hat sich die Innenstadt weiter nach Süden entwickelt und die bauliche Entwicklung ist heute, mit dem letzten Stadtbaustein an der Europastraße, abgeschlossen. Das Ergebnis ist, dass sich das Bahnhofsquartier heute als ein Teil der Innenstadt darstellt und ein wichtiger Ort für Pendler, Gäste und Touristen in der Stadt funktionieren muss.
Die stadträumlichen Qualitäten werden durch eine neue Sicht auf den Raum gefunden. Dies hat im Zweifel zur Folge, dass die vorliegende Verkehrsplanung korrigiert werden muss, indem die historische Achse freigehalten wird, indem Tiefgarage und Haltestellen nach Westen verschoben werden. Verkehrsbauwerke werden unter Baumalleen gestalterisch integriert.
Als Ankunfts– und Verknüpfungsort steht das direkte Bahnhofsumfeld im Mittelpunkt, das einerseits als offener und moderner Raum gestaltet wird und andrerseits die historische Achse der Bahnhofsallee mit besonderer Aufenthaltsqualität reaktiviert.
Konzept
Das freiraumplanerische Konzept hat zwei grundsätzliche Ziele. Zum einen wird die historische Bahnhofsallee klar strukturiert, zum anderen wird das Bahnhofsumfeld mit ZOB und Europaallee sowie der Übergangsbereich in die Stadt funktional organisiert.¬
Dabei wird der historischen Bahnhofsallee eine besondere Rolle zu Teil. Sie wird in Zukunft der neue Stadtbaustein und das Bindeglied zwischen Park, Innenstadt und Altstadt sein. Dabei verändert sich das Bild der Allee durch die Pflanzung neuer Bäume zu einem mit Bäumen überstellten Platz, einer klassischen Esplanade. Die entstandene Platzfläche hat nun die Aufgabe, Wegebeziehungen in alle Richtungen zu ermöglichen, sowohl entlang der Bahnhofsallee als auch zwischen Innenstadt und Park. Die historischen Kastanien können dabei erhalten werden.
Klimatische Themen spielen in der Freiraumplanung zunehmend eine Rolle - so wird entlang der Südkante des Anlagenparks ein bepflanztes Wasserbecken vorgesehen, welches Oberflächenwasser des versiegelten Busbahnhofs aufnehmen kann und damit Kanäle entlastet. Durch die Verdunstungskühle das Mikroklima verbessert werden und durch die natürliche Versickerung wird das Wasser gereinigt. Gleichzeitig wird die Kante zwischen Park und Bushaltestellen genutzt, um der neuen Tiefgarage eine natürliche seitliche Belüftung zu ermöglichen, die aber vom Park aus durch die Bepflanzung des Wasserbeckens kaum wahrnehmbar ist.
Ziel des Konzeptes ist es, für alle Bereiche eine Freiraumqualität zu schaffen, die den verschiedenen Nutzungsanforderungen gerecht wird. Das direkte Bahnhofsumfeld wird so gestaltet, dass es klar und übersichtlich mit Freiraumelementen ausgestattet wird, die der Orientierung und Verkehrssicherheit entgegen kommen.
Die Atmosphäre der Esplanade, sowie den angrenzenden Flächen im Park, wie der neuen Seeterrasse oder den Neckarstufen im Anschluss an den Platz der Stadt Monthey lädt zum Verweilen ein, sodass das Bahnhofsquartier in Zukunft einen beliebten Treffpunkt der Tübinger Stadtbevölkerung darstellen wird.