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Mehrfachbeauftragung | 03/2018

Neubau Neuapostolische Kirche in Pforzheim-Brötzingen

Zugang zum KIrchhof

Zugang zum KIrchhof

Gewinner / Zur Realisierung empfohlen

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

GEDANKEN ZUM STÄDTEBAU
Aus einem baumbestandenen Rasenfeld erhebt sich der hell funkelnde Neubau der neuapostolischen Kirche und markiert den westlichen Stadteingang Pforzheims an der Wildbader Straße. Der skulptural geformte Baukörper ist zweifelsfrei als Sakralbau erkennbar, sein geneigtes Dach steigt vom flachen Ostende nach Westen hin an und wird von einem markanten Oberlicht über dem Kirchensaal bekrönt. Durch ihre kompakte Bauform hält die Kirche ausreichend Abstand von den umliegenden Straßen und Gleisen und steht frei zwischen Solitärbäumen und kleineren Baumgruppen.
Die Pkws gelangen über die geplante Zufahrtsstraße direkt zu den umlaufend angeordneten Stellplätzen, so dass die Versiegelung des Grundstücks selbst minimiert werden kann. Eine flach geneigte Rampe führt die Besucher hinauf zu einem allseitig umfassten Hof, der aus dem Bauvolumen ausgespart ist. Dieser vor Wind und Wetter geschützte Freiraum verfügt über ein umlaufendes Vordach und eine integrierte Sitzbank entlang seiner östlichen Einfriedungsmauer. Ein solitärer Baum prägt die Mitte des Hofes und schafft einen Ort der Ruhe und des Übergangs von der umgebenden Hektik des Alltags zur Feierlichkeit des Gottesdienstes. Insbesondere im Sommerhalbjahr kann der Hof als vielfältig nutzbarer Freiraum und Ort der Begegnung das Leben der Kirchengemeinde bereichern.

AUSSENANLAGEN
Inmitten einer grünen Insel, die von Verkehrsanlagen umgeben ist, steht der Neubau der neuapostolischen Kirche in Pforzheim. Bäume und Baumgruppen umhüllen das Gebäude, ohne es zu kaschieren. Um Erschließungsflächen zu minimieren, binden die Stellplätze direkt an den öffentlichen Verkehrsraum an, von wo aus ein Läufer in den Eingangshof führt, der die Besucher empfängt und umschließt. Ein großer Lindenbaum steht in der Mitte des Hofs. Er wird mit der Gemeinde wachsen und gedeihen, im Sommer kühlen Schatten geben sowie zur Blütezeit einen intensiven Duft verströmen. Eine Bank am Rand des Hofs, im Schutz der Außenmauer, sorgt für Aufenthaltsqualität und Geborgenheit.

ORT DER BEGEGNUNG
Eine doppelflüglige Türe führt die Besucher in das zentral angeordnete Foyer welches sämtliche Räume der Kirche funktional miteinander verknüpft. Durch seine großzügige Raumproportion und die Oberlichtkuppel verfügt es neben seiner Erschließungsfunktion aber auch über eine eigene Aufenthaltsqualität als Treffpunkt vor oder nach der Gottesdienstfeier. Die Sakristei, die beiden Mehrzweckräume und die Teeküche sind direkt aus dem Foyer zugänglich. Toiletten und Lagerräume werden diskret über einen kurzen Stichflur erschlossen.
Die beiden auf der Südseite verorteten Mehrzweckräume der Gemeinde können über eine mobile Trennwand miteinander verbunden werden. Über eine weitere mobile Trennwand ist im Bedarfsfall eine Zuschaltung dieser Raumspange zum Kirchensaal möglich. Die Räume blicken auf die straßenabgewandte, ruhige und besonnte Seite des Grundstücks. Den Mehrzweckräumen gegenüber ist die Sakristei untergebracht, die über ein Fenster direkten Einblick in den Kirchensaal erhält, so dass von hier aus auch Familien mit kleinen Kindern dem Gottesdienst folgen können.
Der Weg zur Gottesdienstfeier führt durch ein großes, achsial angeordnetes Portal dem ansteigenden Dach folgend hinein in den Kirchensaal. Zu beiden Seiten des Weges befinden sich schreinermäßig gefertigte Gestühle aus hellem Weißtannenholz, den Zielpunkt bildet der Altar, der leicht erhöht unter dem Oberlicht seinen Platz findet. Er wächst als kraftvoller Kubus aus dem geschliffenen Gussasphaltboden heraus. In die Altarrückwand sind eine vertikale und eine horizontale Kante eingearbeitet, die sich in der Mitte treffen. Durch das einfallende Streiflicht sind die so entstehenden vier Quadranten unterschiedlich stark belichtet und formulieren auf subtile Weise ein stilisiertes Kreuz.
Die Lichtführung im Kirchensaal erfolgt generell indirekt, so dass das Tageslicht zwar im Raum präsent ist, direkte Ausblicke jedoch vermieden werden. Angenehm dosiertes Streiflicht fällt auf die mit einem feinen Lehmputz versehenen Innenwandfächen und lässt so eine warme Lichtstimmung mit angenehmer Haptik entstehen. Die gewählte Materialkombination von Lehmputz, Weißtannenholz und Gussasphalt arbeitet mit der natürlichen Farbigkeit der Werkstoffe und schafft so einen Ort mit Charakter.
Über eine Wendeltreppe in der Ecke des Kirchensaales wird die Orgel erreicht, die auf einer kleinen Empore im rückwärtigen Bereich untergebracht ist. Die gewünschte optionale Erweiterung der Kirche um 50 Sitzplätze kann auf sehr einfache Weise als Vergrößerung dieser Empore realisiert werden. Der bauliche Aufwand durch die Erweiterung ist sehr gering, die Raumqualität des Kirchensaals wird nicht durch einen Anbau beeinträchtigt. Von der Empore aus kann auch die optionale Lüftungszentrale oberhalb der Sakristei erreicht werden, die das vorhandene Raumvolumen des Gebäudes nutzt.
Topview

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Lageplan

Lageplan

Birdsview

Birdsview

Grundriss

Grundriss

Turmseite

Turmseite

Ansichten und Schnitte

Ansichten und Schnitte

Blick in den Saal

Blick in den Saal

Modell

Modell

Modell

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