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Konzeptauftrag | 12/2017

Außenraumgestaltung des Hafenplatzes in Rorschach

Teilnahme

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee dieser guten Planungsarbeit ist präzis aus den Gegebenheiten des Ortes abgeleitet und entwickelt. Das vorgesehene neue Hafengebäude, die bestehenden Verbindungswege und die räumlichen Übergänge im Osten, Westen und Süden sind selbstverständlich in die Projektüberlegungen mit einbezogen. Durch diese klare Sicht der Sache entstehen allseitig fließende Übergänge zur angrenzenden Nachbarschaft. Aus ortsbaulichen- aber auch funktionalen Überlegungen wird an der Ostseite des eingeschossigen Baukörpers eine neue Baumreihe vorgeschlagen. Diese Baumreihe ergibt nicht nur stimmungsvolle Außensitzplätze vor dem Restaurant des neuen Hafengebäudes, sie markiert auch einen klaren Platzabschluss Richtung Westen. Die freie Sicht zum See wird nur geringfügig eingeschränkt. Richtung Osten wird der Hafenplatz um etwa 15m vergrößert, was nicht nur die räumliche Qualität verbessert, sondern auch die Nutzungsmöglichkeiten steigert. Geklärt und klar gelöst wird auch der Übergang der Platzfläche zum Grünraum im Osten. Der vorhandene Höhenversatz wird ähnlich dem Übergang vom Platz zur Gleisanlage an der Südseite als Kante gefasst. Über eine Rampe am Weg der Seeseite wird der neue Platz mit dem Grünraum im Osten verbunden. Das Platzniveau wird durch die zu unterschiedliche Materialisierung und durch die differenzierten Zonierungen zu stark gegliedert und dadurch in der gesamtheitlichen Wahrnehmung auch etwas geschwächt. Es ist fraglich, ob die Flächen mit hoher Nutzungsdichte der Stand- und Umschlagsflächen oder das Umfeld der Schiffsanlegestellen, die Hafenkrananlage oder auch die große Platzfläche mit einem Natursteinbelag versehen werden müssen. Nebst gestalterischen und betrieblichen sprechen auch wirtschaftliche Gründe dagegen. Dass für die Promenade dem See entlang oder für den Radweg an der Südseite der Belag differenziert wird (Asphalt) ist verständlich und nachvollziehbar und unterstützt die klar formulierte Platzsituation. Die meisten Möblierungs- und Ausstattungselemente wie die kreisförmige Anordnung der Fahnenstangen im Westen und die Setzung der Sitzbänke, sind am richtigen Ort vorgesehen. Etwas fraglich ist die gewählte Stelle des Wasserfeldes mit den aufspringenden Wasserfontänen und jene für die vorgeschlagenen Wasserstellen bei den Schiffsanlegestellen.

Abschließend betrachtet, liegen die Vorzüge dieses Beitrages im klaren ortbaulichen Verhalten und in der räumlichen Formulierung der übergeordneten, platzbildenden Projektteile. Die gesetzten Elemente entlang des Uferweges, wie auch der Platz mit seiner Naturpflästerung haben zu viel Bedeutung. Es bestehen deshalb berechtigte Zweifel, ob sich der so gestaltete neue Platz aufgrund der minimalen nur einseitigen Mantelnutzung (Hafengebäude) zu einem attraktiven 20 Aufenthaltsraum entfalten kann. Die Begleitmaßnahmen führen zudem dazu, dass eine verstärkte Konzentration der Verkehrsströme entlang der Verkehrsflächen direkt beim Seeufer gefördert werden. Die Wirtschaftlichkeit in der Erstellung liegt wahrscheinlich über dem Mittel der eingereichten Vorschläge. Trotz dieser Einwände ist dieser Vorschlag ein wesentlicher Beitrag zur Lösungsfindung dieser Bauaufgabe.