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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2018

Neubau eines Verwaltungsgebäudes mit Werkstatt für die Wohnbaugruppe Augsburg

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

schlaich bergermann partner - sbp SE

Tragwerksplanung, Bauingenieurwesen

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die grundsätzliche städtebauliche Figur ist dem Quartier entsprechend richtig gewählt, allerdings ist die Adressbildung mit dem gewählten Hochpunkt entlang der Sommestraße nicht angemessen.

Die Erschließung des Grundstücks über die nördliche Verbindung zwischen Sommestraße und Rheinölstraße ist grundsätzlich richtig. Problematisch erscheint die Zufahrt und Anordnung der Besucherstellplätze vor der Hauptfassade mit Haupteingang. Der Haupteingang ist zur Sommerstraße orientiert, vorgelagert befindet sich ein Vorplatz, der mit Besucherstellplätze verstellt wird und somit wenig einladend wirkt. Freiräume mit Aufenthaltsqualität sind nicht vorhanden. Die Fußwegeanbindung von der Bushaltestelle in der Reinölstraße zum Haupteingang ist umständlich.

Allgemein fällt die intensive Auseinandersetzung des Verfassers mit den Funktionsabläufen der Wohnungsbaugesellschaft positiv auf. Die Orientierung im Gebäude ist funktional und gut nachvollziehbar. Die gewählte Organisationsform mit einem klassischen Kombi-Büro und mit ausreichend vorhandenen Sozialflächen ist der Bauaufgabe angemessen.

Die Strukturierung des Wirtschaftshofs in Verbindung mit den Werkstätten ist gut gelungen, wenn auch die Anlieferungssituation teilweise problematisch erscheint. Eine überdachte Anlieferzone fehlt.

Die Fassadengestaltung lässt eine Büronutzung zunächst nicht vermuten. Eine Ablesbarkeit der einzelnen Funktionsbereiche wird vermisst. Die Differenzierung der Gestaltung des Sockelgeschosses mit Werkstattbereich zu den aufgehenden Bürogeschossen wird jedoch positiv bewertet. Zu würdigen ist die Auseinandersetzung mit der fünften Fassade, die der Entwurfsverfasser mit Halbschalen als Belichtungsöffnungen der Werkstattbereiche gelöst hat.

Kompaktheit, Fensterflächenanteile und Energiebedarf des Beitrages liegen gleichermaßen im Wettbewerbsmittel. Die Tageslichtversorgung in den Erschließungsbereichen ist mäßig und die Ost-West-Orientierung führt zu erhöhten solaren Einträgen. Darüber hinaus ist die Umnutzungsfähigkeit eingeschränkt, da die geforderte lichte Raumhöhe von 3,00 m unterschritten wurde. Die vorgeschlagene Photovoltaik-Südfassade wird durch die Verschattung der Bestandsbäume kaum Erträge zur Energieversorgung liefern können.

Das Preisgericht würdigt den Ansatz der Erschließung von der Sommestraße als interessanten Diskussionsbeitrag im Verfahren. Aufgrund der unglücklichen städtebaulichen Ausformulierung wird dieser Entwurf im Preisgericht jedoch kritisch betrachtet.