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Offener Wettbewerb | 07/2018

Neubau Department Geo- und Umweltwissenschaften der LMU und Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlung Bayerns

Perspektive Foyer

Perspektive Foyer

3. Preis

Auer Weber

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

(2. Phase; Ausschnitt)

Städtebauliches Konzept

Der Neubau des Departments für Geo- und Umweltwissenschaften soll zum einen die Blockrandbebauung an der Schillerstraße fortführen, zum anderen schlagen wir eine großzügige stadträumliche Öffnung an der Süd-Ost-Ecke zwischen Bestandsgebäude und
Neubau vor. Sie ist zugleich Adresse und Auftakt einer attraktiven, zusammenhängenden Hoffolge, die das Forschungs- und Lehrgebäude künftig in das städtische Umfeld einbindet.

Der Baukörper entwickelt sich über einem Konstruktionsraster von 13,20 m in Ost-West-Richtung und 20,40 m in Nord-Süd-Richtung (Achsraster 1,20m). Er setzt sich zusammen aus einem zweigeschossigen Sockelbaukörper und einem mäandrierenden
Gebäuderiegel, der lediglich an zwei Stellen an die bestehenden Brandwände im Norden anschließt, ansonsten jedoch die Abstandsflächen zur nördlichen Grundstücksgrenze wahrt. Im Vergleich zur 1. Wettbewerbsphase haben wir die Gebäudekubatur
weiter ausdifferenziert und an die städtebaulichen und baurechtlichen Gegebenheiten angepasst:

1. Der zweigeschossige Sockelbaukörper schließt nun auf ganzer Länge an die Brandwand zu den nördlichen Nachbargrundstücken an. Dadurch entsteht zum einen eine überdeckte Ladezone, zum anderen kann nun auch die Tiefgaragenzu- und -ausfahrt wie in den Überarbeitungshinweisen gefordert in das Gebäude integriert werden. Die in der 1. Wettbewerbsphase angebotene LKW-Durchfahrt im Norden entfällt, zumal sie auch unnötigen Verkehr in den westlichen Grundstücksbereich gebracht hätte.

2. Der ursprünglich durchgängig dreigeschossig vorgeschlagene mäandrierende Gebäuderiegel über dem Sockel staffelt sich nun zu den benachbarten Gebäuden im Norden ab – an der Schillerstraße um ein Geschoss, zur Brandwand im westlichen
Blockinnenbereich um zwei Geschosse. Somit wird der Baukörper zur Schillerstraße im Bereich des öffentlich zugänglichen Forums Geowissenschaften betont und bildet eine angemessene Adresse aus.

In den „Schlaufen“ des Mäanders sorgen Terrassen mit Oberlichtbändern und kleine Innenhöfe für die Belichtung des tiefen Sockelbaukörpers, zudem bieten sie Freibereiche für die angrenzenden Büroflächen.

Im Hauptzugangsbereich an der Schillerstraße Richtung Bestandsgebäude kragen die Obergeschosse deutlich über den Fußabdruck des Sockels hinaus und bilden das Entree und „Schaufenster“ zum Campus.

Innere Organisation

Im nach Süden zum Hörsaal des Bestandsgebäudes ausgerichteten Teil des Sockelbaukörpers werden alle publikumswirksamen und die Gemeinschaft fördernde Programmteile angeordnet: das Foyer (Forum Geowissenschaften), die Cafeteria mit sonniger Außenterrasse sowie die Bibliothek der Staatssammlung Paläontologie und Geobiologie.

Die Werkstätten befinden sich zusammenhängend im 1. Obergeschoss des Sockelbaukörpers.

Die Nutzungsverteilung in den Regelgeschossen des 2. und 3. Obergeschosses folgt einem klaren Ordnungsprinzip, das die Geschossfläche in drei ost-west-gerichtete „Nutzungsbänder“ untergliedert: In den zwei äußeren Bändern werden zusammenhängende Laborflächen effizient um die Versorgungsschächte angeordnet. Die mittig dazwischen angeordnete „Bürostraße“ dient der horizontalen Wegeführung und beinhaltet den Anteil an Büroflächen, die den Laborflächen gemäß den Nutzungsanforderungen nah zugeordnet sein sollen. Alle notwendigen Treppenhäuser sind direkt an die „Bürostraße“ angeschlossen, wodurch diese Zone nicht nur zum zentralen Erschließungselement wird, sondern auch eine wichtige Rolle für die Orientierung innerhalb des Gebäudes übernimmt. Die tiefen Gebäudeeinschnitte in den „Schlaufen“ des Mäanders sorgen für gute Tagesbelichtung und bieten attraktive Aufenthaltsbereiche in aufgeweiteten Flurzonen.

Das oberste Geschoss ist als durchgehendes Bürogeschoss mit entsprechend optimierter Geschosshöhe konzipiert.

Materialität / Erscheinungsbild

Wir unterscheiden zwischen zwei unterschiedlichen Fassadentypen:

1. Die Labor- und Bürofassaden sind als Bandfassaden konzipiert und erhalten ein feinmaschiges System aus vorgehängten Lamellen im Achsraster von 120 cm. Sie bestehen aus pigmentierten Betonfertigteilen mit gesäuerter Oberfläche und weisen
drei unterschiedlich geneigte Laibungen auf, die die Transparenz und Plastizität der Außenhülle beeinflussen und ein übergeordnetes, durch die unterschiedliche Tiefe und Schattenwirkung beeinflusstes Relief erzeugen.

2. Im Bereich des Schaufensters schlagen wir eine vollflächige, gegenüber den Obergeschossen weit zurückgesetzte Verglasung vor.
Perspektive Schillerstraße

Perspektive Schillerstraße