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Verhandlungsverfahren | 07/2018

Neubau eines Jugendhauses in Balingen

Zuschlag

röcker gork architekten

Architektur

Erläuterungstext

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HAUS IM PARK

Architektonisches Konzept
Der eingeschossige Neubau des Jugendhauses wird als eigenständiger Solitär in die zur Landesgartenschau 2023 neugestalteten Eyach-Anlagen unter Berücksichtigung des vorhandenen Baumbestands eingestellt. Die einzelnen Nutzungsbereiche verzahnen sich mit dem umgebenden Grünraum und erzeugen dadurch differenzierte und qualitative Innen- und Außenräume und spannende Ein- und Ausblicke, sodass ein unverwechselbarer Ort entsteht. Durch die in der Dachlandschaft ablesbaren, unterschiedlichen Höhen der jeweiligen Funktionsbereich, wird der einzigartiger Charakter zusätzlich herausgearbeitet.
Das Dach wird als „Dach-Strand“ zugänglich gemacht.

Organisation, Funktionsbereiche
Der Neubau ist klar und logisch strukturiert. Die einzelnen Funktionsbereiche ordnen sich um ein zentralen Eingangsbereich an, sodass diese zeitgleich und unabhängig genutzt werden können. Das Foyer dient zudem auch als Erweiterung des Veranstaltungsbereich, bzw. des Cafés, oder als Bindeglied beider Bereiche. Während sich das Café, die Veranstaltung und die abgeschlossenen Bereiche Chillraum (neu), e-sports, Büro und Besprechung nach Osten zum Park hin öffnen, orientieren sich die Sportbereiche als „Schaufenster“ zur Hindenburgstraße. Die Werkstatt und die Bandprobe mit angeschlossenem Aufnahmeraum werden als introvertierte Bereiche nördlich im Anschluss an die Veranstaltiung ausgewiesen. Die Technik wird als eigenständiger Bereich auf die Veranstaltung aufgestellt und von außen über das erschlossene Dach zugegangen.

Tragwerk, Fassade, Materialalität
Vorgeschlagen wird der eingeschossige Baukörper als Holzkonstruktion aus Stützen und aussteifenden Wandscheiben (X-Lam-Konstruktionen) auf einer Stahlbeton- bodenplatte. Das Dach wird als Gitterträger ausgebildet und nimmt die Gebäudeinstallation auf. Nichtragende Trennwände werden als Holzständerwände ausgebildet. Die Fassade wird ebenfalls als Holzkonstruktion vorgeschlagen, in einem Wechselspiel von opaken Flächen (vorpatinierte Douglasie) und raumhohen Verglasungen. Die eingestellten Nebenraumspangen werden in ihrer Oberflächengestaltung als „Graffiti-Wände“ den Jugedlichen übergeben und können durch das „Schaufenster“ straßenseitig als „Adresse“ wahrgenommen werden, was das Gebäude wandelbar macht. Grundsätzlich sollen materialimmanente und naturbelassene Oberflächen verbaut werden, die ggf. durch den Gebrauch und den jeweiligen Zeitgeist patiniert werden.

Barrierefreiheit, Brandschutz
Der Neubau ist barrierefrei nach DIN 18040-1 geplant. Alle Aufenthaltsräume können direkt ins Freie entfluchtet werden. Der Dachstrand wird über einen kostengünstigen Schrägaufzug (entlang der einläufigen Treppe) barrierefrei erschlossen.

Außenanlagen
der Neubau greift minimal in die Parklandschaft ein und hinterläßt lediglich einen um den Werkhof und Vorplatz (wassergebundener Belag/Rasenpflaster) erweiterten Fußabdruck. Die dem Café vorgelagerte Terrasse wird als Holzdeck ausgeführt. Die leicht erhöhte Eingangsebene wird über Rampen mit geringer Neigung an den öffentlichen Bereich angeschlossen.

Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit
Aufgrund der Eingeschossigkeit, der wirtschaftlichen Spannweite der Konstruktion und des hohen Anteils an werkseitiger Vorfertigung (Holzbau) mit kurzen Richtzeiten, kann von einer günstigen Realisierbarkeit ausgegangen werden. Die Bauweise mit heimischen und regenerativen Ressourcen, sowie der Einsatz von zeitgemäßer Gebäudetechnik und Baustandards, tragen zu einem nachhaltigen Gebäude teil. Eine partielle Beteiligung der Jugendlichen am Bau-Prozeß wird zur
„Aneignung“ des Gebäudes als „ihr“ Jugendhaus vorgeschlagen und soll den einge-schlagenen Beteiligungs-Prozeß fortführen.