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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2018

Neubau Institutsgebäude für Lebensmittelsicherheit und –hygiene der Freien Universität Berlin

Neubau Institutsgebäude für Lebensmittelsicherheit und –hygiene, Freie Universität Berlin

Neubau Institutsgebäude für Lebensmittelsicherheit und –hygiene, Freie Universität Berlin

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

GSE Ingenieur - Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Über einem ausgedehnten Rechteck liegen zwei durch unterschiedliche Satteldächer geprägte Hallenkörper nebeneinander. Es gelingt der Arbeit damit, eine einheitliche, großmaßstäbliche und gut proportionierte Figur zu entwickeln, deren besonderer Reiz von der Klarheit und konsequenten Materialisierung ausgeht sowie von der harmonischen Setzung im Gesamtensemble.

Schlüssig und angemessen betont liegt der Eingang sichtbar von der historischen Campuszufahrt an der nördlichen Gebäudeecke und bespielt auch den derzeit noch rückwärtigen Campusbereich. Der durch eine große Scheibe in 2 Richtungen gegliederte Zugang wird allerdings kontrovers diskutiert.
Die Höhenstaffelung und Entwicklung entspricht den Vorgaben und ist über die Dachfaltungen schön gelöst.

Das in die Tiefe entwickelte Foyer schafft einen einladenden aber nicht zu großen Eingangsbereich, der neben der Haupttreppe und den Besprechungsräumen auch die Verbindung zum länglichen Innenhof herstellt. Dieser zentrale Hof bringt eine gute Orientierung und Gliederung in die flächige, tiefe Anordnung und schafft trotz der großen Grundrisstiefen eine sehr gute Belichtung im Innern.

Die Organisation und Anordnung der Arbeitsbereiche ist funktional gut gelöst, die konsequente Trennung von Laboren (überwiegend im OG) und Büros (ausschließlich im EG) schafft einige funktionale „Zwänge“, ist aber in der schachtfreien Ausbildung des Entwurfs durch Anordnung der RLTAnlagen jeweils in den Dachräumen direkt über den Laboren eine eigenständige und schlüssige Übersetzung der Aufgabe. Durch diese funktionale Struktur gelingt es auch, den Nutzungen angepasste Geschosshöhen zuzuordnen, was sich positiv für die Wirtschaftlichkeit bei Errichtung und Betrieb des Neubaus auswirkt. Im Laborgeschoss ist mittig eine räumlich sehr überzeugende und charmante studentische Arbeitszone mit Sichtbezug zu den Laboren dargestellt, deren Sinnhaftigkeit jedoch durch die S2-Nutzung der Laborbereiche stark eingeschränkt wird und nur ebenfalls als S2-kontrollierter Bereich tatsächlich funktionieren würde. Alle Räume sind prinzipiell natürlich zu belichten und – wo möglich – zu belüften, das sehr hoch angeordnete Fensterband wird im Bereich des Technikums kritisch bewertet und müsste überprüft werden.

Die vorgeschlagenen Stahlbeton-Bauweise mit tragenden Wänden und Stützen und einer hinterlüfteten Aluminiumfassade bleibt hinter den Möglichkeiten für einen nachhaltigen 2-geschossigen Institutsneubau zurück. Hier bestünde Entwicklungspotential, ebenso wie bei der Aktivierung der Dachflächen für Begrünung und Energiegewinnung. Die Ausrichtung der Baukörper jedenfalls bietet ideale Voraussetzungen für die Installation von Solaranlagen.