KWARTIER - Wohnen und Arbeiten in Karlsruhe

Der vorgelegte Entwurf besticht durch die stringente Annäherung des Städtebaus an die Umgebung, insbesondere mit der Setzung der beiden Hochpunkte. Die Ausprägung des „Pocket Parks“ verliert im gegenständlichen Entwurf an Kraft und Eindeutigkeit. Der ohnehin knapp bemessene Südhof wird durch die Überhöhung des westlichen Flügels noch mehr eingeschränkt. Die Setzung des südlichen Hochpunktes wird teilweise problematisch gesehen.
Begrüßt werden die klaren Wohnungstypologien sowohl in den Hochpunkten als auch in den Zeilengebäuden. Ebenso hat das Wechselspiel zwischen den öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen hohe Qualität. Allerdings nimmt die sehr systematische Behandlung der Fassade der Signatur des südstädtischen Wohnens ein wenig Identität und evoziert eher die Erwartungshaltung eines Bürogebäudes. Die Verschleierung des Hochparterres durch die vorgeschlagene Fassadengestaltung wird insofern als problematisch gesehen.
Die getrennte verkehrliche Erschließung ist gelöst. Die nicht umfassend dargestellte Unterbringung der Fahrradstellplätze oberirdisch führt neben der ungenügenden Anzahl auch zu einer qualitativ nicht akzeptablen Belastung der Freiflächen.
Die vorgeschlagenen Gebäudehöhen an der Wielandtstraße und der Elisabeth‐Großwendt‐Straße würden einer Abstimmung im Rahmen einer Bauvoranfrage bedürfen. Noch deutlicher ist der Abstimmungsbedarf bei den beiden Hochpunkten. Dabei scheint bei mehreren Baukörpern die Einhaltung der Abstandsflächen als problematisch.