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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2018

Neubau einer 3- bis 4- zügigen Grundschule in Landshut

2. Preis

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bietet mit seiner engen Verschränkung von Innen- und Außenräumen eine angemessene Antwort sowohl auf das Thema Grundschule als auch auf das Thema Ortsrand. Das Ankommen auf dem Schulgelände und im Schulhaus ist geprägt von
einer angenehmen Willkommensatmosphäre. Die Entscheidung, die Zufahrt zu den Stellplätzen funktional und räumlich vom Fußgängerzugang zu trennen wird begrüßt.
Die Platzierung des Gebäudes möglichst weit im Nordwesten ist die richtige Entscheidung, da sie sowohl gut proportionierte Freiräume als auch die nötige Distanz zur Bundesstraße schafft. Die Positionierung der Sporthalle als Lärmschutzelement schützt die sensiblen Nutzungsbereiche sinnvoll. Als klug werden die Raumöffnungen der lärmexponierten Klassenzimmer durch eine Anordnung der Fenster nach Westen bzw. Osten bewertet.
Ebenso wohlwollend beurteilt die Jury den Vorschlag, den 2. Bauabschnitt im nördlichen Bereich als eingeschossiges Gebäude anzuordnen.
Pausenhalle, Mensa und Pausenhof ergeben ein stimmiges Ensemble. Trotz klarer, funktionaler Organisation vermitteln die Räume ein Gefühl von Großzügigkeit. Als Nachteil wird empfunden, dass die Verwaltung im ersten Obergeschoss angeordnet wurde, wodurch Publikumsverkehr unnötig tief in das Gebäude hineingezogen wird.
In den Lernclustern gelingt die Anordnung von Klassenzimmern und Gruppenräumen sehr gut, allerdings bestehen nicht von allen Klassenräumen die gewünschten Sichtbeziehungen zum Lernzentrum. Die Belichtung und die Orientierung der Mehrzahl der Cluster zur lärmabgewandten Seite werden positiv beurteilt. Kritisiert wird die Anordnung, die Größe und die Organisation der Garderoben, sie werden den Anforderungen des Schulalltags nur mangelhaft gerecht.
Der konzeptionelle Ansatz, die sogenannten „Verkehrsflächen“ als Kommunikationsräume zu begreifen, ist grundsätzlich richtig, allerdings werden dadurch die geforderten Quadratmeterwerte deutlich um ca. 1/3 überschritten.
Problematisch wird der unter anderem durch offene Geschossverbindungen fehlende Brandschutz bewertet.
Das Gebäude wird konsequent in Holzständerbauweise errichtet, was sowohl ökologisch nachhaltig ist, als auch eine hohe Qualität des Raumklimas garantiert.
Das fein differenzierte Freiraumkonzept mit einer hohen Vielfalt an Atmosphären und Nutzungen entspricht der ambitionierten Architektursprache, den Anforderungen an eine kindgemäße Erlebniswelt und garantiert einen hohen Identifikationsgrad mit der Umwelt und dem umbauten Ort.
Insgesamt überzeugt die Arbeit mit einer höchst vielschichtigen, subtilen Räumlichkeit, einer anspruchsvollen und gleichzeitig sich zurücknehmenden Architekturhaltung und einer gekonnten Einbettung in den landschaftlichen Raum.