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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2018

Neubau des Gymnasiums mit Dreifachturnhalle, Zweifachturnhalle und Freianlagen in Langenhagen

3. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

sinning architekten

Architektur

mtp architekten gmbh Martin Rudolf, Nana Busch, Erol Örtlek

Architektur

SHK+ Landschaftsarchitekten

Landschafts- / Umweltplanung

OSD GmbH

Tragwerksplanung

ee concept gmbh

Bauphysik, Energieplanung

Erläuterungstext

Das Tragwerkskonzept basiert auf der Grundlage einer klassischen Stahlbetonskelettbauweise bestehend aus Rippendecken, Massivdecken, Stützen, Wänden und Erschließungskernen. Die bautechnische Umsetzung der Stahlbetonbauweise erfolgt durch praxisbewährte Ortbeton-, Halb- und Fertigteilelemente.
Der Gymnasiums-Neubau gliedert sich tragwerksplanerisch in den dreigeschossigen
Schultrakt sowie die beiden Sporthallen. Im Klassen-/ Schultrakt wird die Einheit Klassenraum-Flur-Klassenraum jeweils mit einer Tragstruktur Rippendecke-Massivdecke-Rippendecke überspannt. Dabei ist die Massivplatte durchlaufend und wird in den Klassenräumen durch die Rippen verstärkt. Durch die gewählte Tragstruktur kann die gesamte Haustechnik in den Fluren geführt und von dort zwischen den Rippen in die Klassenräume eingefahren/ abgezweigt werden. Das Konzept von „Platte+ Rippen“ wird grundsätzlich zur Bildung der Tragstruktur heran gezogen. Dies gilt auch im Bereich der weitgespannten Dachkonstruktionen der Sporthallen. Die Ausführung der Dachkonstruktion erfolgt aus parallelen Fertigteil-Binder in Form eines T-Profil, d.h. Rippe +Platte sind die tragende Einheit und bilden zusammengesetzt die Dachebene.
Zur Aussteifung der Tragstruktur werden die Wandscheiben und die Kerne in Verbindung mit den Deckenscheiben eingesetzt. Die Gründung aller vertikal durchlaufenden Tragelemente, wie Stützen, Wände und Kerne werden als Flachgründung oberhalb des GWSpiegels mittels Einzel- und Streifenfundamenten auf dem gut tragfähigen Sandhorizont abgetragen. Die dazwischenliegende Bodenplatte kann auf Grund ihrer geringen Belastung auf der Lehmschicht gegründet werden. Durch die vorgesehene Stahlbetonbauweise wird der konstruktive Brandschutz für die tragenden Bauteile ganzheitlich erfüllt. Das angemessene Tragwerkskonzept mit seinen mengenoptimierten Tragelementen aus nachhaltigen recycelbaren Baumaterialien sowie deren Einbindung in das Energie-/Haustechnikkonzept bildet eine Grundlage für die Einhaltung der Baukosten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kernstück des Entwurfes ist die zentrale Halle. Sie bildet einen attraktiven, multifunktionalen Eingangsbereich, an den sich die Aula, Pausenhalle, Mensa und Foyer angliedern. Das Foyer ist nach oben offen und aus allen Geschossen einsehbar. Gleichzeitig bildet die zentrale Halle das Scharnier zwischen Eingangsplatz und Schulhof. Der Eingangsplatz ist durch eine Aufweitung großzügig bemessen und nimmt den Bewegungsfluss von der Straßenbahnhaltestelle wie selbstverständlich auf.

Von der Zentralen Halle geht es nach Osten auf kurzem Wege auf den Schulhof, an den auch die Mensa sehr sinnvoll angelagert ist, deren Bestuhlung in den Außenraum erweitert werden kann.

Die Aula ist flexibel in die zentrale Halle zu erweitern, über eine andere Ausrichtung der Bühne sollte für diesen Fall allerdings nachgedacht werden. Die direkte Anordnung des Musikraumes an die Aula wird positiv gesehen.

Die Außenwirkung und gestalterische Qualität der Fassade ist für die Jury schwer einzuschätzen, Modell und Ansichten sprechen eine unterschiedliche Sprache. Hier wäre eine klarere Aussage wünschenswert gewesen.

Das pädagogische Konzept sieht vor, die Klassenräume in drei nach Süden orientierten „Fingern“ zu clustern. Jeder Finger ist auf sinnvolle Weise bestimmten Jahrgangsstufen zugeordnet. Zwischen den Fingern entstehen ruhige Hofsituationen (keine Pausenhöfe!) mit Arbeitsmöglichkeiten im Freien. Auf diese Weise werden Schallemissionen zum südlich angrenzenden Wohngebiet minimiert. Die Fachräume orientieren sich nach Norden zum Schulhof (günstig für den Kunstunterricht) und sind pädagogisch sowie funktional schlüssig angeordnet.

Die Verwaltungsräume, das Lehrerzimmer und die Bibliothek befinden sich an zentraler Stelle im 1. OG und sind damit für alle sehr gut erreichbar. Auch die Sporthallen sind nördlich an die zentrale Halle angeordnet und schnell zu erreichen. Gleichzeitig ist über einen separaten Eingang eine Trennung des Sportbetriebes möglich.

Der Umgang mit den zwingend zu erhaltenden Bestandsbäumen wird in Grundriss und Modell nicht klar. Im Süden scheinen alle erhalten worden zu sein, nördlich der Laufbahn dagegen nur wenige Bäume. Positiv hervorzuheben ist der Erhalt der Bäume entlang der Theodor-Heuss-Straße sowie einiger Bäume auf dem Schulhof. Der Schulgarten incl. Bestandsbäumen ist sehr gut positioniert. Sehr kritisch zu sehen ist die Schließung der Kaltluftschneise im Süden des Geländes.

Städtebaulich überzeugt der Entwurf durch die Abschirmung zur Theodor-Heuss-Straße, die gelungene Ausrichtung zur Straßenbahnhaltestelle, die lärmarmen Nutzungen zurWohnbebauung im Süden und die Ausrichtung des Schulhofes sowie der Sportflächen zum Landschaftsraum im Osten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Konstruktion

Grundriss Konstruktion

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1.OG

Grundriss 1.OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG