Burgbergstraße 70 in Erlangen

Die Arbeit bietet 3 eigenständige in sich funktionierende Areale an, der Bezug zueinander aber wird nicht aufgezeigt. Die beiden neuen Gebäudeensembles haben jeweils mit einer gemeinsamen Tiefgarage eine unauffällige Zufahrt und Erschließung, die aber mit der fehlenden Wendemöglichkeit im Norden einen wichtigen Baustein vergessen hat, der bei der Realisierung mehr Flächenverbrauch produziert. Der angedeutete Innenhof über den Tiefgaragen ist etwas dicht und überinstrumentalisiert für eine hochwertige Wohnlage im Park. Die Visualisierung macht dies deutlich. Die quadratischen Baukörper, die orthogonal über die Freifläche angeordnet sind, werden kontrovers diskutiert. Das äußere Erscheinungsbild dagegen entspricht einer hochwertigen Anmutung und wird dem Standort und der Materialität gerecht. Dabei wird hier mehr auf Harmonie als auf Kontrast gesetzt.
52 Wohneinheiten sind an diesem Standort an der oberen Grenze was sich auch auf die notwendige Stellplätze und deren Platzverbrauch auswirkt. Das Denkmal als Villa wird mit einer angedachten Büronutzung verändert, bietet aber nicht den notwendigen Brandschutz bei einer Umnutzung. Die Blickbeziehungen werden nur teilweise freigehalten, zudem wird die Besonderheit der Villa am Standort von 6 gleichförmigen Baukörpern stark beeinträchtigt.
Die erhaltenswerden Bäume werden weitestgehend erhalten und die bauliche Struktur reagiert auf die Standorte. Mit den 3 geschossigen quadratischen Punkten ist sicherlich die obere Grenze erreicht. Auch die Dachflächen lassen Grünflächen zu, die aber leider zu keinem Ausdruck kommen. Eine Realisierung ist mit Realteilung teilweise möglich und mit der angedachten Dichte durchaus wirtschaftlich.
Der Entwurf stellt mit seinen 2 Hausgruppen zwei eigenständige Weiterentwicklungen des hochwertigen Wohnens am Burgberg dar, der aber die Chance des großen Grundstücks als zusammenhängendes Erlebnis nicht vollständig ergreift.