modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Erweiterung der Anna-Essinger-Schule in Ulm

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 18.500 EUR

gerken.architekten + ingenieure

Architektur, Bauingenieurwesen

Michel + Wolf Architekten

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Architektur:
Der solitäre Neubau der Anna-Essinger-Schulen versteht sich als weiterer Campusbaustein in Anlehnung an Mensa und den Schulneubau (Robert-Bosch-Schule). Er nimmt die Gebäudekante des Neubaus der Robert-Bosch-Schule auf und schafft so eine großzügige Vorzone vor der Anna-Essinger-Schule.
Die Eingangssituation von Süden wird gefasst und gibt dem Eingang der bestehenden Schule eine neue Qualität.
Die Eingänge des Neubaus sind im EG und 1. OG differenziert ausgebildet.
Der Erweiterungsbau ist gut in die Topographie integriert und hinfällig mit den neu gestalteten Außenanlagen verknüpft.
Die Lage des Baukörpers ist nicht nur städtebaulich sinnvoll, sondern auch an die Funktionen des Altbaus an der richtigen Stelle angeschlossen. Der Zugang aus dem Bestandsgebäude über das Nadelöhr des schmalen Flures im EG und 1. OG muss überdacht werden. Das Preisgericht hat Bedenken ob hier die Schülerströme aus dem Erweiterungsbau adäquat aufgenommen werden können.
Die Organisation um einen gut proportionierten Innenhof ermöglicht die Belichtung von zwei Seiten was für die Funktionen der Verbundschule, wo die Übergänge von Funktions- und Verkehrsflächen fließend sind, in hervorragender Weise geeignet ist.
Die Lage der Musikklassen im Hanggeschoss lässt die Möglichkeit offen den Innenhof bei Veranstaltungen mit zu nutzen. Allerdings werden die Technikflächen und Abstellräume im Hanggeschoss als wenig belebend für das Erdgeschoss und den Innenhof angesehen.
Die Geschosse sind untereinander attraktiv über eine einläufige Treppe am Innenhof verbunden.
Die Außenanlagen mit ihrer Neuordnung sind mit Schulhof Theater / Schulhof Klettern / Schulgarten / Basketball / Fußball / Schulsport hervorragend angelegt und stellen zusammen mit Bestands- und Neubau eine qualitative Verbesserung des Gesamtensembles dar.
Kritisch ist jedoch anzumerken, dass durch die Lage des Erweiterungsbaus und durch die Umstrukturierung der Außenanlagen eine Feuerwehrumfahrt nur sehr schwer zu realisieren sein wird.
Die Fassadengliederung ist sehr harmonisch, jedoch stellen die Fassaden durch ihre Materialität keine Verbindung zum Bestandsgebäude her und wirken daher im Gesamtensemble als Fremdkörper.

Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit:
Die Programmflächen sind erfüllt, die Arbeit liegt jedoch in der BGF im oberen Bereich. Auch die enormen Eingriffe in die Topographie zur Umstrukturierung der Außenanlagen sind mit erheblichen Kosten verbunden. Die Umsetzbarkeit ist unkritisch, da nur marginal in den Bestand eingegriffen wird.

Energetische Konzeption:
Die mechanische Lüftungsanlage mit Nachtkühlung und Betonkernaktivierung stellen einen hohen energetischen Standard dar.
Insgesamt besticht die Arbeit durch die städtebaulich richtige Positionierung und die Verflechtung mit den neu geordneten Außenanlagen. Die Innenräumlichen Qualitäten schaffen eine angenehme Atmosphäre die das pädagogische Konzept der Verbundschule sehr gut unterstützt.
Ausschnitt, Neubau

Ausschnitt, Neubau

Hangseite, Zufahrt

Hangseite, Zufahrt