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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2018

Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Institutes für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie - MedUni Graz

Schnitt Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Institutes für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie - MedUni Graz

Schnitt Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Institutes für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie - MedUni Graz

1. Rang

Franz&Sue

Architektur

Erläuterungstext

Der große Hörsaal ist das Herz des Instituts für Anatomie. Er ist sowohl vom Bestand als
auch vom Neubau aus erreichbar und wird über den gemeinsamen Hof von oben
belichtet.

Das Institut für Anatomie erfordert eine gut funktionierende Wegeführung und Logistik für die verschiedenen Benutzergruppen. Besonders die Bereiche mit großen Menschenansammlungen müssen entsprechend berücksichtigt werden.

Obwohl die Gebäudetypologie und Fassadengestaltung einen Eingang an der Ostseite zur
Straße hin erwarten lassen ist das historische Bestandsgebäude derzeit nur über einen seitlichen, nicht barrierefreien Eingang und über den Hof erschlossen. Durch die Aktivierung dieses „fehlenden“ Eingangs und die Ausbildung eines zweigeschossigen Foyers wird das Gebäude seiner bedeutsamen Funktion entsprechend aufgewertet.

Das relativ große Volumen des Hörsaals wird im Hof abgesenkt. Gemeinsam mit der
Eingangshalle entsteht ein ansprechender Ort für unterschiedliche Veranstaltungen, welcher von außen gut zu erreichen ist.

Der Studienbereich und die Seziersäle sind als eigenständiger Baukörper erkennbar. Die
Gebäudeform berücksichtigt im Norden die geforderten Grenzabstände und ermöglicht durch den Knick im Südosten einen großzügigere Außenraum. Im Erdgeschoss befinden sich die großzügigen Lernbereiche mit Bezug zum Hof als auch zum Grünraum. Über die Garderoben und eine separate Erschließung sind die Seziersäle im ersten Obergeschoss erreichbar. Diese können zusätzlich zu einem umlaufenden Fensterband über Lichtkuppen mit blendfreiem Tageslicht versorgt werden.

Im Untergeschoss befindet sich der Leichenkeller. Über eine gedeckte Vorfahrt ist der
sichtgeschützte an- und Abtransport ermöglicht. Entlang eines Ost-West verlaufenden
Erschließungsganges sind sämtliche Funktionen der Leichenlogistik direkt erreichbar.

Der zentrale Lastenlift verbindet sämtliche Geschosse und ermöglicht eine rasche und
unkomplizierte Verbindung mit den wichtigsten Funktionen: Leichenkeller, Seziersaal, Hörsaal. Der Andachtsraum an der Nordost-Ecke des Gebäudes ist für Angehörige sowohl von außen als auch über das Foyer auf kurzem Weg erreichbar.

Die Forschungs- und Verwaltungsbereiche sind im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss situiert. Sie sind über das große Foyer direkt erreichbar und von den öffentlichen Bereichen abtrennbar. Über eine Brücke wird der Bestand mit den Seziersälen verbunden.

Durch die Lage des Neubaus wird gemeinsam mit dem Bestand ein gefasster gut
proportionierter Außenraum gebildet, welcher zur Kommunikation und Regeneration
eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser/die Verfasserin schlägt einen klaren Haupteingang von der Straßenebene aus ins Bestandsgebäude vor, zeigt dadurch Präsenz und Adressbildung der Anatomie. Die zentrale, großzügige Eingangshalle verläuft wie selbstverständlich in den Hörsaal und bietet Blicke und Zugang zum Innenhof. Das neue Foyer erhält Tageslicht aus mehreren Richtungen, es wird zu einem positiv besetzten Begegungsraum, zum „Herz“ der Anlage und strahlt atmosphärisch auf alle anderen Bereiche aus.
Durch die Ausbildung von Foyer und Hörsaal in der Mitte des Bestandsgebäudes gelingt es, die restlichen Funktionen in sehr geringer, oberirdisch spürbarer Baumasse zu verorten.
Das solitäre neue Haus ist geschickt in den Bauplatz eingefügt, Fluchten stellen Beziehungen zum Bestand her, die abgeschrägten Gebäudeenden reagieren auf den nördlich angrenzenden Hang oder öffnen den Innenhof nach Süden.
Am Hof liegt auch der Studierbereich als offene Sockelzone an. Die Seziersäle darüber werden bis in die tiefen, inneren Raumbereiche über das Dach belichtet.
Die Anlieferung vom Westen, Leichenlogistik und Verbindungen zu den Forschungsbereichen erscheinen schlüssig und vermeiden Niveausprünge in den Geschoßen. Es wird angeregt, die tieferliegende Zone des Hofes im Hinblick auf die Anschlusshöhe an die Bestandsfassaden zu vergrößern.
Alles in allem eine überzeugende Bildung eines stimmigen Ensembles aus Neu und Alt, die zwanglos am Areal liegen. Insbesondere die großzügige Stärkung der Mitte auf zwei Ebenen lässt eine vitale und lebensfrohe Studierwelt erwarten.
Ansichten

Ansichten

Grundriss Erdgeschoss mit Möbeln

Grundriss Erdgeschoss mit Möbeln

Grundriss Untergeschoss leer

Grundriss Untergeschoss leer

Grundriss Obergeschoss mit Möbeln

Grundriss Obergeschoss mit Möbeln