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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2003

Pfarrheim Kath. Kirchengemeinde Liebfrauen

1. Preis

HWR RAMSFJELL Architekten

Erläuterungstext

Leitgedanken:

Mit Kirche, Pfarrhaus und Kindergarten zeigt sich zur Strasse hin ein im Prinzip schon fertiges Gemeindequartier. Dabei muss das neue Pfarrheim zwangsläufig in die zweite Reihe rücken, gleichzeitig aber der Bedeutung entsprechend Bezüge zu den Nachbargebäuden aufbauen. Eine Fußgängerachse parallel zum Kirchengebäude von der Haupstrasse bis in den östlich angrenzenden Grünzug wird zum entwurfsprägenden Leitfaden. An diesem Weg reihen sich Kirchplatz und Kirche einerseits, zur anderen Seite das Pfarrhaus, das neue Pfarrheim und im Hintergrund auch der Kindergarten.
Das bisher solitär gestellte Pfarrhaus und das neue Pfarrheim bilden dabei in Stellung und Proportion eine bauliche Klammer. Mit dieser linear ausgerichteten Formation bekommt der Außenraum zur Kirche eine eindeutige Kante und der Weg seine Orientierung.

Funktionen:

Die innere Erschließung des Gebäudes vermittelt alle Blickbezüge: vom Kirchplatz über den kleinen Hof zum Eingang und zur Altenstube, vom Fußweg in die zweigeschossige Halle, von der Halle und den oberen Fluren durch die großzügige Glaswand zum hochaufragenden Baukörper der Kirche. Der Erwachsenenbereich liegt im Wesentlichen im Erdgeschoss mit Aufenthaltsqualitäten zur West- und Ostseite, während sich der Jugendbereich im Obergeschoss mit einem direkten Ausgang zur Spielwiese des Kindergartens orientiert. Die zentrale Halle ist im Ausgangspunkt für sämtliche Funktionen und Aktivitäten im Haus.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau:

Der städtebauliche Ansatz nimmt vorhandene Baufluchten auf und gliedert die Baumasse und die Platzräume streng. Es entsteht eine gute Zuordnung zur Kirche mit den Überschneidungen im Osten. Die durchgehende Zweigeschossigkeit des Pfarrheims wird als wohltuend im Zusammenhang mit der Kirche empfunden.
Es sollte erwogen werden, den Platz im Westen des Pfarrheim-Baukörpers an den Gebäudekanten der Kirche bzw. des Kindergartens zu orientieren.

Architektur und Gestalt:
Die gesamte Gestalt des Gebäudes ist in ihrer Höhenentwicklung und Kubatur, in Proportion der Öffnungen und Anordnung derselben absolut überzeugend gelöst und angemessen. Das Gebäude strahlt Ruhe und Selbstverständlichkeit aus. Der in allen Teilen sensibel wirkende Entwurf läßt auch in Materialwahl und Detailausbildung hohe Qualität nach seiner Ausführung erwarten.
Die zweigeschossige, verglaste und nach Norden ausgerichtete Halle öffnet sich zur Kirche und bietet so einen großzügigen Ausblick und schaftt räumlich angemessene Übergänge.

Funktionalität:

Der Grundriß ist funktional gegliedert. Die Größe der Versammlungsräume im Erdgeschoss lassen sich durch geringfügige Korrekturen ausgleichen. Der Wert der Terrasse an der Ostseite ist zweifelhaft.

Wirtschaftlichkeit:

Durch die geschlossenen Kubatur sind bei der Erstellung des Gebäudes sehr wirtschaftliche Daten zu erwarten. Auch die spätere Bewirtschaftung und Bauunterhaltung wird sich in diesem sehr wirtschaftlichen Bereich bewegen.