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Verhandlungsverfahren | 08/2018

Rabat/Marokko, Deutsche Botschaft, Neubau Kanzlei und Residenz, Generalplanerleistungen

Blick auf das BotschaftsgebÀude

Blick auf das BotschaftsgebÀude

Zuschlag

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

ErlÀuterungstext

GrundstĂŒck / Konzeption

Das GrundstĂŒck fĂŒr den Neubau der Deutschen Botschaft in Rabat / Marokko liegt in einem eher wohlhabenden Viertel von Rabat /SalĂš in dem sich bereits BotschaftsgebĂ€ude mehrerer LĂ€nder befinden . Es ist nahezu eben und grenzt im SĂŒden an das Areal einer Schule. Ausgehend von den notwendigen SicherheitsabstĂ€nden der GebĂ€ude zur Einfriedung des GrundstĂŒckes ergibt sich ein langgestrecktes, von West nach Ost verlaufendes Baufeld, auf dem die beiden wesentlichen GebĂ€udeteile, die Kanzlei und die Residenz des Botschafters angeordnet werden können.
Ausgehend von der logischen internen Organisation des Botschaftsareals, mit seiner klaren Abfolge und Definition von gesicherten und ungesicherten Bereichen, von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bauteilen und FreiflĂ€chen wird das gesamte GrundstĂŒck in einer Komposition von rechteckigen GebĂ€uden und Höfen, so gegliedert, dass, je öffentlicher eine Funktion ist, diese sich umso nĂ€her am GrundstĂŒckzugang befindet und je privater ein Bereich ist, er desto weiter von diesem Zugang entfernt ist. Jedem dieser Bereiche ist ein eigener, klar definierter Freibereich zugewiesen, der im Rahmen des ĂŒbergreifenden Konzeptes der Freianlagengestaltung seiner Funktion entsprechend individuell gestaltet ist.
Der kompakte GebĂ€udekörper ist durch vier doppelgeschossige Einschnitte klar gegliedert. Diese Einschnitte werden als AussenrĂ€ume (Patios) oder InnenrĂ€ume (Hallen) aufgefasst. Jeweils eine Halle und ein Patio sind der Residenz bzw. der Kanzlei zugeordnet. Die Hallen ermöglichen dabei eine der GrĂ¶ĂŸe des ATR der Residenz bzw. der Kanzlei angemessene rĂ€umliche Verbindung der Geschosse, wĂ€hrend die Patios die im örtlichen Klima ungĂŒnstige direkte SĂŒdorienterung der Fenster vermeiden und ĂŒber ein Segeltuch als variable Hofbedeckung dauerhafte Schattierung bei gleichzeitig ungehindertem Ausblick aus den Fenstern ermöglichen.

ZugÀnge

Das GrundstĂŒck ist ĂŒber zwei TorwachgebĂ€ude zu betreten, wobei die östliche, kleinere Wache nur dem Besucherverkehr zur Visastelle dient und nur den „Visahof“ erschließt, der vom HauptgrundstĂŒck der SR-A entsprechend abgetrennt ist. Dieser Hof dient darĂŒber hinaus als „Ver- und Entsorgungshof“ fĂŒr Energiemedien. Von hier wird die Mittelspannungsanlage, die fĂŒr den örtlichen Energieversorger zugĂ€nglich sein muss ebenso erschlossen, wie auch die Betankung des Dieseltankes fĂŒr das Notstromaggregat hier erfolgt. Ggf. weitere erforderliche Revisionieranforderungen bei Gas, Wasser, oder Abwasser lassen sich hier ebenfalls von extern erreichbar, aber durch die Pforte lĂŒckenlos ĂŒberwacht, realisieren.
Die große, westliche Torwache, erschließt das Kanzlei- und ResidenzgrundstĂŒck, gemĂ€ĂŸ der Musterplanung einschl. KFZ-Schleuse.
Von hier aus erreicht man unmittelbar die Vorfahrt der Kanzlei oder den Haupteingang des KanzleigebÀudes. Durch eine Bepflanzung wird der Vorfahrtsbereich der Kanzlei vom Vorfahrtsbereich der Residenz voneinander abgetrennt.

Residenz

Der Botschaftsgast betritt das ResidenzgebĂ€ude ĂŒber einen großzĂŒgigen Eingang und gelangt ĂŒber die Eingangshalle in den zweigeschossigen Empfangsraum von dem aus auch Herren- und Damenzimmer, sowie Musikzimmer und Bibliothek erschlossen sind. So entsteht, durch die VerknĂŒpfung der wesentlichen reprĂ€sentativen RĂ€ume ein innerer „Rundgang“ wie er bei BotschaftsempfĂ€ngen und Ă€hnlichen AnlĂ€ssen vorteilhaft ist. Der Speisesaal befindet sich im Obergeschoss und ist ĂŒber eine reprĂ€sentative Treppe mit Galerie ebenfalls aus dem Empfangsraum erschlossen und grenzt, wie es die Funktion erfordert, direkt an den Anrichteraum des KĂŒchentraktes. Eine Treppe direkt in den Residenzgarten ermöglicht auch hier einen Rundgang durch GebĂ€ude und Garten.
Neben der Empfangshalle befinden sich, diskret, aber direkt aus dem Eingangsbereich erschlossen, die Toiletten und Garderoben. Über einen ebenfalls diskreten Zugang erreicht der Botschafter seine privaten RĂ€umlichkeiten, die sich im Obergeschoss des GebĂ€udes befinden.
Der Empfangsraum der Residenz öffnet sich großzĂŒgig zum Garten der Residenz, der mit seinem reprĂ€sentativen Charakter den Duktus des BotschaftsgebĂ€udes unterstĂŒtzt und bei kleinen und großen Veranstaltungen genutzt werden kann.

Kanzlei

Der Besucher der Kanzlei betritt diese durch den Haupteingang im Erdgeschoss. Vorbei am Pförtner, der den Besucher in das GebÀude einschleust erreicht der Besucher einen zweigeschossigen Foyerbereich, der einerseits zenital belichtet ist und andererseits durch die erdgeschossige Verglasung einen guten Ausblick in den Kanzleigarten bietet.
Nach Osten schließt sich hier im Wesentlichen die Visastelle, einschließlich der ihr zugeordneten BĂŒrobereiche an. Nach Westen befinden sich ein ins Foyer erweiterbarer Besprechungsraum, der Regionalarzt, sowie die kameraĂŒberwachte Durchgangsschleuse zur Residenz. So sind Synergien zwischen den beiden Botschaftsteilen unproblematisch ohne Einbußen im Sicherheitskonzept zu realisieren.
Im ersten Obergeschoss befinden sich die weiteren BĂŒrobereiche, ein Besprechungsraum und – am östlichen Ende des Geschosses, als eigener Sicherheitsbereich ausgebildet, die RĂ€ume der Leitungsebene. Das Botschafterzimmmer genießt Blick in Garten und Patio.
Im Untergeschoss sind der Schutzraum, IT-Sicherheitsbereich, Lager- und ArchivrÀume, sowie die HaustechnikrÀume untergebracht. Eine Teilunterkellerung ist ausreichend.
Die Personal- und AufenthaltsrĂ€ume sind in Teilen innerhalb des Sicherheitsbereiches „Kanzlei“ untergebracht, in Teilen, z. B. fĂŒr Fahrer, GĂ€rtner usw. außerhalb des unmittelbaren Kanzleibereiches, im Bereich der NebengebĂ€ude.

Fassade / MaterialitÀt

Die Gestaltung der Fassaden reflektiert das volumetrische Konzept der vier Einschnitte und die Orientierung der Fassaden, im einen Fall zum Kanzleihof ( BĂŒrobereiche), im anderen Fall zum Garten.
Die Hoffassade ist zunĂ€chst als ganz regelmĂ€ĂŸige BĂŒrofassade entwickelt, erhĂ€lt aber durch die markanten feststehenden und somit dauerhaften Sonnenschutzelemente, sowie die subtil unterschiedenen Behandlung der Eingangsbereiche zu Residenz und Kanzlei einen unverwechselbaren und ortstypischen Charakter.
Die Gartenfassade ist als primĂ€r geschlossene Fassade aufgefasst, da die wesentlichen Belichtungsnotwendigkeiten ĂŒber die Patios ermöglicht werden. Lediglich einige hervorgehobene RĂ€ume erhalten wohlproportionierte Verglasungen innerhalb der ansonsten als geschlossen aufgefassten Wand.
Diese Fassade besteht aus ortstypisch freihÀndig und eher wellig verputztem bzw. geschlÀmmtem Mauerwerk aus durchgefÀrbtem, somit leicht wolkig erscheinendem Kalkputz.
Wegen der vergleichsweise kalten Wintermonate ist eine gedĂ€mmte Fassadenkonstruktion unumgĂ€nglich. Betonkonstruktion vorgesehen. Im Inneren dominieren helle PutzflĂ€chen, Bruchsteinfliesenmosaik in örtlicher Tradition charakterisiert die Böden der großen EmpfangsrĂ€ume und BesprechungsrĂ€ume von Kanzlei und Residenz. Kombiniert mit Mobiliar aus naturbelassenen Hölzern ergibt sich eine angenehme Kombination aus wohnlicher WĂ€rme und in diesem Klima wĂŒnschenswerter haptischer KĂŒhle.

Außenanlagen

Die Gestaltung der Außenanlagen folgt dem Konzept der ‚Teppiche‘, die den GĂ€sten und Besuchern der Botschaft symbolisch ausgerollt werden.
Die ‚Teppiche‘ werden in Form von einem grĂŒnen, wechselvoll blĂŒhendem Saum um das BotschaftsgebĂ€ude gelegt. Die grĂŒnen Felder dienen als GrundgerĂŒst der Planung, das sich auf Achsmaße und Fluchten des GebĂ€udes bezieht; sie sind dann entsprechend der jeweiligen Anforderungen adaptierbar.
Das Entrée bildet eine reprÀsentative PlatzflÀche mit locker eingestreuten PalmenbÀumen, die Vorfahrt zur Residenz wird mit einem Steinelement und einem bodennahen Wasserspiel gerahmt. Die GÀrten, die sich bandartig um das BotschaftsgebÀude legen werden untereinander mit Mauern, Patios und Pergolen getrennt.
Der Privatgarten des Botschafters ist von blĂŒhenden Beeten, einem KĂŒchengarten und einer flexibel nutzbaren RasenflĂ€che bestimmt. Der Residenzgarten wird von einem Rundweg erschlossen, an dem blĂŒhende Pflanzbeete, ein Wasserspiel und SitzbĂ€nke zum Verweilen einladen. Der nicht begehbare Kanzleigarten enthĂ€lt pflegeleichte, dennoch reich blĂŒhende Pflanzfelder mit ortstypischen BĂ€umen und StrĂ€uchern. Beide GĂ€rten werden von einem schattigen Patiohof erschlossen. Der Visagarten ist sehr zurĂŒckhaltend mit einer RasenflĂ€che ausgestattet.
Der angrenzende PKW-Stellplatz ist von schattenspendenden BĂ€umen und Hecken gegliedert, die im VerhĂ€ltnis zur Einfriedung so angeordnet sind, das sie den Vorschriften der SR-A genĂŒgen und ein Überklettern der Einfriedung nicht ermöglichen.
SĂ€mtliche Materialien und Pflanzen sind auf die örtliche VerfĂŒgbarkeit ausgerichtet, die Bauweisen berĂŒcksichtigen die Möglichkeiten der lokalen Handwerkskunst.
Vorfahrtseite

Vorfahrtseite

Lageplan

Lageplan

Gartenseite

Gartenseite

Schnitt und Ansicht

Schnitt und Ansicht

Ansichten

Ansichten

Modell Gartenseite

Modell Gartenseite

Modell Vorfahrtsseite

Modell Vorfahrtsseite

Blick auf die Botschaft

Blick auf die Botschaft