Neubau von Depots und Werkstätten der Staatlichen Museen zu Berlin

ENTWURFSPRINZIP:
Kompakt (Funktionalität) – Durchlässig (Verträglichkeit) – Variabel (Zukunftsfähigkeit)

ERSCHEINUNGSBILD:
Eine aus einem Block geschnittene Skulptur - einprägsames Bild.

STÄDTEBAU:
Depot und Werkstätten gemeinsam mit dem Archiv der Staatsbibliothek als straffer, in den waldähnlichen Bewuchs eingestanzter Komplex – bildhafte Ordnung gegen ein heterogenes Umfeld.
Baukörper und Freiflächen als ein thematisch einheitliches Areal – Lichtung im Wald.
ENTWICKLUNG: Bauabschnitte nach Bedarf – das wachsende Depot.

ÄUßERE ERSCHLIESSUNG:
Als innerer Straßenring – sparsam, da Straßenflächen gering.
Stadttechnische Erschließung nicht überbaut, nur der Depotflur überquert sie – Leitungen zugänglich, Wahrung des funktionalen Zusammenhangs der Depots.
ENTWICKLUNG: Straßenring wächst im Zuge der Bauabschnitte.

ENTWURF:
Sockeldepot, auf dem die Geschoßdepots aufbauen - funktionale Einheit und städtebaulich durchlässige Struktur zugleich.
Überhöhung der horizontalen Verbindungsachse zu einer durch alle Geschosse ragenden, räumlich bedeutenden Magistrale mit den Schaudepots –Identität, Selbstdarstellung, Orientierung.
Werkstätten und Ateliers immer den Geschoßdepots (als Arbeitsdepots) zugeordnet – praktische Nähe, kurze Wege.
Kompakte Baukörper, kleine Oberflächen – Wirtschaftlichkeit in Unterhaltung und Verbrauch.
ENTWICKLUNG: Nutzungsgrenzen beliebig zu verschieben – Anpassung an den jeweils aktuellen Bedarf.

KONSTRUKTION - MATERIAL:
Tragende Wände aus haufwerksporigem Beton (Zuschlag Kalksteinsplit) - atmungsaktiv, Feuchte ausgleichend.
Spannbeton–Flachdecken ohne hinderliche Unterzüge, enthalten die technische Ausrüstung (zwischen den Spannstreifen) - keine Staubfänger.
Bubble–Decken zwischen den Spannstreifen – Material- und Gewichtsersparnis
Fassaden und waagerechte Flächen des Sockels und der Dächer aus Ziegelfertigteilen -
die aus einem Block geschnittene Skulptur.
Entwässerung waagerechter Flächen durch die Fugen der aufgestelzten Ziegelfertigteile (Relief) - Dachdichtungen geschützt.
Fallrohre außen, hinter Fassadenbekleidung - Umsicht.
Plastische Gestaltung der Fassaden durch freies Ziegelrelief auf ordnendem Gleichmaß der Fertigteile. Fenster, Oberlichte der Schaudepots, bzw. Flächen niedrigen Bewuchses (heimi-sche Gräser) als Bestandteil des Reliefs - Einheit der Oberflächen trotz unterschiedlicher Zwecke (Skulptur).
Tore, Eingänge integriert in Elemente aus Stahlplatten. Seitlich angeordnete Lichtschlitze aus schwerem Glas zur Belichtung – Ruhe, Sicherung.
ENTWICKLUNG: Anpassungsfähigkeit an zukünftige Zwecke (Bauabschnitte) bei gesicherter Kontinuität des Konstruktions- und Gestaltungsprinzips.

INNERE ERSCHLIESSUNG:
Anlieferung per Lkw in Schleuse – Wetterschutz, Sicherheit
Hubebene als Verbindung zur Hauptverteilerebene (über Quarantäne und Entwesung) im Sockel – Horizontaltransport erreicht alle Depots.
Vertikaltransporte zu den Geschoßdepots (Arbeitsdepots) - enger Nutzungsverbund
Aufzüge durch Luftraum von den Geschoßdepots und Werkstätten (Büros) getrennt –Erschütterungsfreiheit.
Technisch kontrollierte Eingänge an allen Geschoßbauten (Werkstätten, Büros) – direkte Wege
ENTWICKLUNG: Festlegung zukünftiger Andienungspunkte im Zuge der Bauabschnitte nach Bedarf – Variabilität, Anpassungsfähigkeit.

HAUSTECHNIK:
Technik dezentral, im Sockel mit eigenem Zugang – Wartungsweg von Depots strikt getrennt.
Dichte Türschwellen (überhöht) und Wandsockel, federnde Maschinenfundamente – Sicherheit, Schwingungsfreiheit.
Zusammenhängendes System aus Technikzentralen, Bodenkanälen und Schachttrassen – kurze Leitungs- und Kanalwege, Anpassungsfähigkeit an wechselnde Anforderungen.
Konzentration vertikaler Ver- und Entsorgungsstränge auf die Schachttrassen – einfache Wartung
Wärme-/Kälte-Grundlast durch Hochleistungsbauteilaktivierung in den Decken, unterteilt in begrenzte abschaltbare Regelzonen – Sicherheit.
Feuchte- und Temperaturregulierung über Luftauslässe in den Stahlbetondecken.
LED – oder Energiesparleuchten ohne Wärmeentwicklung. System von Stromschienen in den Decken für alle Leuchtentypen und für Kabelanschlüsse von Regalen und dergleichen. Halfenschienen zur Befestigung von zusätzlicher Ausrüstung - Variabilität.

BRANDSCHUTZ:
Gebäudeklasse 5, Nutzungseinheiten mehr als 400 qm. Erhöhter, über die Regelanforderungen der Landesbauordnung hinausgehender Sachschutz.
Brandabschnitte nur im Sockel notwendig. Große Abschnitte durch Permannentinertisierungs-anlage (den Lüftungsanlagen zugeschaltet, Wächter in den Depots). Absenkung des Sauerstoffgehalts der Luft auf 16% unterbindet ursächlich Brandentstehung - weder Brand- noch Löschmittelschäden.
Die Querflure im Sockeldepot bilden die erforderlichen Brandabschnitte und sind zugleich Fluchttunnel - Übersichtlichkeit.
Ergänzung des technischen Brandschutzes durch Brandmeldeanlage mit ELA – Alarmierung und Wandhydranten in den Treppenräumen.
Überhöhung der horizontalen Verbindungsachse zu einer durch alle Geschosse reichenden Magistrale ist problemlos, da keine Aufenthaltsräume anschließen und die Querflure rauchdichte Türen erhalten.

FREIRAUMGESTALTUNG:
Das Areal als weite Lichtung im Wald, in der erhaltenswerte Kiefern und Eichen freigestellt werden. Deutliche Lichtungskanten durch Verdichten mit Eichen und Kirschen – ein Bild, das man behält.
Typische Einfassung der in den Wald eingegliederten Allee zum Hirschgarten aus Linden – grünes Gewölbe.
Versickerung des Niederschlagswassers über flache Rasenmulden – in die Frei-
flächengestaltung integriert.
Ausgleichsmaßnahmen für zukünftig in Anspruch genommenen Wald (SW – Ecke letzter Bauabschnitt) werden zur Bildung der südlichen Waldkante vorweggenommen – Waldwerdung von Anfang an, kein zeitweiliges Defizit.