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Mehrfachbeauftragung | 05/2018

Wohngebietsentwicklung „Am Heidenkopf“ in Saarbrücken

Staßenansicht

Staßenansicht

2. Rang

architecture + aménagement

Architektur

HDK Dutt & Kist GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ziel des städtebaulichen Konzeptes „Am Heidenkopf“ in Saarbrücken ist es, eine hohe städtebauliche Qualität einhergehend mit einer hochwertigen landschaftsplanerischen Gestaltung unter größtmöglicher Wahrung der quartiersprägenden und naturräumlichen Gegebenheiten des Heidenkopfes zu schaffen.

Entsprechend der Topographie werden die Gebäude mit exzellenter Hauptausrichtung nach Süden gestaffelt. Auftakt hierzu ist das Bestandsgebäude der Wasserreinigungsanlage, das als Biergarten oder Café zur warmen Jahreszeit die Bewohner des Heidenkopfes und Gäste zum Verweilen einlädt. Richtung Hangkante schafft ein Quartiersplatz den Wechsel zwischen naturnahem Heidenkopf und der südlich angrenzenden Bebauung, wodurch eine prägnante Eingangssituation entsteht. Der Platz wird von Mehrfamilienhäusern räumlich gefasst. Von dort an Richtung Süden bietet der Städtebau eine typologische Vielfalt, welche Geschosswohnungsbau, Reihenhäuser, sowie freistehende Doppel- und Einfamilienhäuser mit insgesamt 140 Wohneinheiten umfasst.

Neben dem städtebaulichen Grundkonzept richtet sich ebenfalls die Erschließung konsequent an den topografischen Gegebenheiten aus. Aufgrund der heterogenen Umgebung mit Bauten in unterschiedlicher Körnigkeit wurde für das Plangebiet ein Ansatz gewählt, welcher die dichten Strukturen im Inneren zu den Rändern hin auflöst und im zentralen Bereich den öffentlichen Freiraum vorsieht, der begleitend mit Hochpunkten markiert wird. Diese Grünachse wird vom Heidenkopf ausgehend in Nord-Süd-Richtung orientiert. Sie erzeugt durch das Zusammenspiel von Topografie und Bebauung eine Folge von Pocketparks, die einerseits eine Reminiszenz an die, für Saarbrücken charakteristischen Treppenwege darstellt und gleichzeitig dazu dient, das Plangebiet zu entwässern. Die Parks sind Retentions- und Versickerungsflächen, Fußwegeverbindung, Treffpunkt, Spielplatz und gleichzeitig identitätsstiftend für die jeweilige Straße.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Vergleich zum Arbeitsstand bei der Zwischenpräsentation hat dieser Entwurf stark an Qualität ge wonnen und bietet nun eine attraktive städtebauliche Form und einen realistischen Freiraumanteil.

Gut umgesetzt werden die Themenfelder Topografie und die Durchmischung der Gebäudetypen. Der Eingang in das Wohngebiet ist attraktiv und führt plausibel in die südlich anschließenden Freiraumund Gebäudestrukturen. Die Bebauung der „Waldseite“ und damit die Ergänzung der Torsituation zum Gebiet wird als denkbare Option gesehen.

Von der Jury werden insbesondere zwei Punkte kritisiert:

Der Anteil der Verkehrsflächen liegt bei fast einem Viertel der Bruttofläche und damit deutlich über dem anderer Entwürfe. Auch die Klassifizierung zweier Straßen als Wohnstraßen kann nicht über die Übererschließung und die damit verbundenen Kosten hinwegtäuschen. Die Verkehrserschließung er scheint darüber hinaus zu kompliziert. Der Anteil der versiegelten Flächen ist insgesamt zu hoch.

Das Unterbauen der Gartenflächen mit Carports ist unrealistisch und in den bautechnischen und ei gentumsrechtlichen Konsequenzen zu kompliziert.
Platzansicht

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Vogelperspektive

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