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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2018

Freizeit- Sport- und Kommunikationszentrum Schmalkalden

VOA

VOA

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

VITAMINOFFICE ARCHITEKTEN BDA

Architektur, Landschaftsarchitektur

WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

modellwerk weimar | Architekturmodelle, Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Erläuterungstext

AM WALPERLOH SPORT I KOMMUNIKATION I FREIZEIT
Das Gebiet Stadion „Am Walperloh“ soll sich langfristig zu einem neuen identitätsstiftenden Zentrum für den Stadtteil Schmalkalden Walperloh entwickeln. An der Nahtstelle zwischen Kernstadt und dem Wohngebiet „Am Walperloh“ gelegen, hat das Areal das Potential sich durch eine Neuorganisation der Anlage, zukünftig zu einem Freizeit-, Sport- und Kommunikationszentrum für die Bewohner des „Walperloh“ und der Innenstadt, für den Tourismus am „Werra-Rennsteig-Radweg“, sowie für Schüler und Studenten der Hochschule Schmalkalden zu entwickeln.
Ein Mehrzweckgebäude, welches diese unterschiedlichen Nutzungen miteinander verbindet, wird zukünftig gemeinsam mit der bestehenden Sportanlage der Schwerpunkt im neu entstehenden Freizeitband sein.
STÄDTEBAULICHE
Städtebaulich ordnet sich der Baukörper zwischen dem Sportplatz und dem Radweg, an der östlichen Längsseite des Stadions, ein. Durch die Hanglage des bestehenden Geländeverlaufs orientiert sich das Gebäude gleichermaßen in westlicher Richtung zum Stadion, sowie nach Osten zum Quartier Walperloh. Durch die Platzierung des Baukörpers und dem Höhensprung kann das neue Gebäude sowohl als Auftakt zum Wohngebiet sowie auch als raumbildende Kante für die Sportanlagen dienen. Gemeinsam mit dem tangierenden „Werra-Rennsteig“ Radweg verbindet die gesamte Anlage die Innenstadt und das Wohngebiet miteinander.
FREIRAUMKONZEPT
Das neu geplante Gebäude für das Freizeit-, Sport- und Kommunikationszentrum „Am Walperloh“ fügt sich zukünftig in ein breites öffentliches Freizeitband ein, welches das Wohngebiet mit dem Sportplatz und der Umgebung verbindet.
Die heutige, sehr schmale Querung für Radfahrer wird großzügig aufgeweitet und durch verschiedene Freizeit- und Sportnutzungen ergänzt. Trendsportarten wie beispielsweise Outdoorfitness und Parcour reihen sich neben Tischtennis, Kletterspielen oder einem Boule-Spielfeld ein. Dieses neue Freizeitband spricht durch seine vielfältigen Angebote viele Zielgruppen zum Aufenthalt und Bewegung an.
Durch die Aufweitung des Weges und die Auslichtung der Gehölze entsteht ein übersichtlicher Freiraum mit Ausblicken und Einblicken. Das Freizeitband findet eine Fortsetzung mit Staudenbeeten auf der anderen Straßenseite der Allendestraße und schafft eine Verbindung zwischen den Quartieren.
Die sanierte und ergänzte Wettkampfanlage Typ B wird mit einer umlaufenden Zaunanlage eingefriedet. Durch die hangangepasste Mehrgeschossigkeit des geplanten Gebäudes ist eine Trennung von öffentlicher und nichtöffentlicher Nutzung sehr gut möglich. Zwei Tribünen mit Sitzstufen werden an den Längsseiten des Stadions entstehen.
Ein umlaufender Wirtschaftsweg von drei Meter Breite garantiert die Liefer- und Rettungszufahrten am Sportplatz sowie am Neubau. Ein neues Gebäude für die Kasse und die Rettungszufahrt an der Ecke Allendestraße/ Heleneweg bleiben am Standort

bestehen und werden durch acht Stellplätze ergänzt. Dieser Eingang bleibt für die Besucher, welche das Stadion von der Stadt aus zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV erreichen wichtig.
Weitere Pkw Stellplätze werden auf dem Hangplateau zwischen dem Freizeitband und der Turnhalle angeboten. Fahrradstellplätze befinden sich am Kassenhäuschen, am Freizeitband und an der Turnhalle. Somit sind sowohl Indoor- als auch Outdoor- Sportmöglichkeiten gut zu erreichen.
KONZEPT
In der Aufteilung des Baukörpers werden die drei Nutzungen des Kommunikations- und Quartierszentrums, des Sportzentrums und der Stadionversorgung in Form von gegeneinander versetzte Volumen abgebildet. Durch die Verschiebung der Gebäudeteile entsteht einerseits eine großzügige Eingangsgeste als Auftakt zum Wohngebiet, andererseits schafft die Verschiebung eine überdachte Terrassensituation, welche sich zum Stadion hin orientiert.
Das Mehrfunktionen-Zentrum wird ebenerdig auf Höhe des „Werra-Rennsteig“ Radweges erschlossen, welcher im Bereich des Gebäudezugangs eine deutliche Aufweitung erfährt und als Quartiersplatz ein repräsentatives Ankommen für Besucher des Sport- und Kommunikationszentrums sowie für Bewohner des „Walperloh“ darstellt.
Die Räumlichkeiten der Ebene ebenerdig zur Sportanlage dienen dem Sportplatzbetrieb und den Besuchern der Sportveranstaltungen. Ein offener Laubengang lässt längsseitig zur Stadionanlage einen überdachten Aufenthaltsbereich für die Zuschauer entstehen. Die Innenräume der Baukörper werden jeweils durch Kerne zoniert, welche durch eine flexibel nutzbare Erschließungszone ergänzt werden. Durch die Raumzuordnung kann somit zwischen einer öffentlichen Erschließungs- und Aufenthaltssituation, sowie dem privatem Kernbereich für die einzelnen Vereine und dem Quartiersbüro unterschieden werden. Um gegenüber den Nutzerbedürfnissen eine möglichst hohe Flexibilität zu gewährleisten, kann diese Zone multifunktionell den unterschiedlichen Raumtypologien zugesprochen werden.
Durch eine Überlagerung der Funktionsbereiche entsteht ein großzügiger Foyerbereich zwischen Kommunikations- und Sportzentrum. Dieser schafft eine inhaltliche und räumliche Verbindung der beiden Nutzungsbereiche und wird als Ergänzung zum Raumprogramm je nach Veranstaltung sowohl dem Kommunikationszentrum wie auch dem Sportzentrum zugeordnet.
Die offene aber gleichzeitig zonierbare Aufteilung des Baukörpers lädt zu einer Druchmischung der einzelnen Nutzergruppen ein, wodurch sich das neue Freizeit-, Sport- und Kommunikationszentrum zukünftig zu einem neuen identitätsstiftenden Zentrum für den Stadtteil Schmalkalden Walperloh entwickelt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Sinne der Aufgabenstellung verorten die Verfasser das neue FSK am nordöstlichen Rand des Stadions. Das Gebäude besetzt das Plateau zwischen Laufbahn und Radweg. Mit dem vorgelagerten Platz wird versucht die Verbindung in das Wohngebiet zu schlagen. Die Realisierung ist mit starken Eingriffen in Topografie und Baumbestand verbunden. Außerordentlich positiv bewertet die Jury die freiraumplanerischen Qualitäten des Entwurfs. Die Integration diverser Outdoorangebote in ein Freizeitband, welches sich parallel zum Radweg aufspannt, lässt eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten und bietet dem Bewohnern vielfältige Möglichkeiten für sportliche und Freizeitaktivitäten. Damit wird über die hohe Freiraumqualität die Anbindung des Stadtteils Walperloh versucht. Die Anbindung der oberen Sporthalle erfolgt lediglich über den zwischengelagerten Parkplatz und eine Wegeanlage. Die Geste entspricht in ihrer Konsequenz der sachlichen Grundhaltung der Arbeit. Der architektonische Auftritt des Gebäudes bleibt folgerichtig betont bescheiden, eine Haltung die dem Ort angemessen ist.
Die Funktionsbereiche sind über 2 Ebenen prinzipiell richtig zueinander geordnet. Innerhalb einer einheitlich gestalteten Hülle sind einzelne Funktionskerne eingeordnet, die über fließende Zwischenräume miteinander verbunden sind. So entstehen, besonders auf der oberen Ebene, qualitätvolle Innenräume und Umgänge die auch den Freiraum einbeziehen. Von Vorteil ist die möglich Trennung der Funktionsbereiche und deren Zuschaltbarkeit. Kritisch wird aus funktionaler Sicht die Einbindung der Lagerräume bewertet, die nicht barrierefrei vom Spielfeld aus erreichbar sind. Zusätzlich störend wirkt in der unteren Ebene die vorgelagerte Stützenreihe, die zwar einen überdachten Bereich abgrenzt, jedoch Zugänge blockiert und Blickverbindungen stört. Der bescheidenen Anmutung des Hauses steht die weit über dem Durchschnitt liegende NGF entgegen, die dem fließendem Raumkonzept mit seinen großen Verkehrsflächen geschuldet ist.
Modell - modellwerk weimar

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