Neugestaltung Weißquartierplatz in Landau in der Pfalz

Die Verfasser schlagen mit einer großräumigen, von Einbauten freigehaltenen Verfügungsfläche – die sog. Multifläche – sowie einer deutlichen Randeinfassung für den gastronomischen Bereich und einem zur Martin- Luther-Straße orientierten Parkierungsraum eine klare Gliederung und Zonierung des Weißquartierplatzes vor.
Die einfache Raumkonzeption wird durch die Randeinfassung mit dichten, jedoch nicht von Tiefgaragen unterbauten Baumreihen unterstützt. Die das gesamte Binnenfeld des Platzraums beanspruchende Tiefgaragenunterbauung geht jedoch zu Lasten der hier vermuteten unterirdischen stadtarchäologischen Spuren und Hinterlassenschaften.
Die über die Weißquartierstraße geplante Garagenerschließung und Rampenzufahrt mit einem moderat angehobenen Bauwerk zu überdecken, ist ein angemessener und die Situation räumlich bereichernder Vorschlag. Zum einen wird dadurch der von der Martin-Luther-Straße ausgehende Verkehrslärm abgeschirmt, zum anderen dient die angehobene Dachfläche als begehbare Terrasse und die zum Platzraum abgetreppten Stufen machen ihn im Alltag wie auch bei temporären Veranstaltungen zur Aktionsfläche und zur Bühne.
Die vorgeschlagene Oberflächentextur mit einer kleinteiligen, richtungslosen Randpflasterung und einem unterschiedlich proportionierten Plattenbelag entspricht dem ruhig vorgetragenen Entwurfsduktus. Interessant ist der Vorschlag, in die materiell homogene mittige Platzfläche farbig abgesetzte Intarsiensteine einzulassen, die grafisch oder per Inschrift Informationen zu Ort und Geschichte, ggf. auch für das Quartier relevante Ereignisse mitteilen könnten und damit dem Weißquartierplatz zu einer besonderen Adresse machen.
Zusammenfassend erfüllt der Entwurf mit seinem überwiegend von Zweckmäßigkeit bestimmten Konzept alle wesentlichen Anforderungen der Auslobung, wirkt dabei jedoch etwas trocken und könnte durch ergänzende atmosphärische Beiträge zusätzlich gewinnen.