modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 08/2018

Neugestaltung Weißquartierplatz in Landau in der Pfalz

4. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

gassmann-architekten

Architektur

Architekturbüro Thiele

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überrascht auf den ersten Blick durch seinen fast minimalistischen Gestaltungsansatz: Der neue Weißquartierplatz als leere Fläche, eingefasst durch zwei Baumreihen auf der westlichen und östlichen Flanke, im Süden gegliedert durch ein Gebäude mit transparentem Satteldach und im Norden begrenzt durch eine lange Pergola. Die Verfasser nennen ihren konzeptionellen Ansatz „Ruhe“. Das ist ihnen gelungen.
Der zweigeschossige Neubau mit seinem steilen Satteldach zeigt eine eigenständige und klare Architektur. Er fügt sich proportioniert in das städtische Umfeld ein. Im Süden ist ein kleiner Platz vorgelagert, der durch eine Baumgruppe angenehm akzentuiert wird. Im Erdgeschoss liegt hier ein Café. Im nördlichen Teil des Hauses ist die Tiefgaragenzufahrt aus der Moltkestraße funktional und technisch richtig angeordnet. Dadurch entsteht zur nördlichen Platzfläche jedoch eine unschöne Fassadensituation, die das Preisgericht kritisiert, zumal zum Platz keine angemessene Vorzone vorgesehen ist. Dies ist auch deshalb nicht nachvollziehbar, da der zentrale Platzbereich als temporär nutzbare Wasserfläche geflutet werden kann. Unter den seitlichen Baumreihen sind Bänke angeordnet, die ein angenehmes Verweilen im Schatten ermöglichen und den Blick auf den Platz öffnen. Die westliche, doppelte Baumreihe vermittelt südländisches Flair und bietet gut dimensionierte Aufenthaltsbereiche. Die Pergola im Norden wirkt architektonisch etwas überladen und grenzt den bestehenden Gastronomiebereich eher ein.
Der Entwurf überzeugt durch seine klare und konsequente Gestaltung und die Reduzierung auf wenige und gut gesetzte Elemente. Die Wasserfläche erscheint in ihrer Dimension zu groß. Vor der Pergola im Norden und am südlichen Gebäude fehlen die notwendigen Vorzonen. Hinterfragt wird auch die Tiefe der Wasserfläche. Zehn Zentimeter erscheinen für eine flexible und vor allem temporäre Nutzung eher zu tief. Die eingeschossige Tiefgarage kann auf zwei Geschosse erweitert werden, sodass eine flexible Stellplatzkonzeption möglich ist. Während die Zufahrten gut dimensioniert sind, ist die innere Organisation nicht überzeugend. Die seitlichen Baumfelder finden neben der Tiefgarage genügend Platz. Gut ist auch die Anordnung von einigen oberirdischen Stellplätzen, die für Kurzzeitparken oder Parken für Personen mit Einschränkungen vorgesehen werden können.
Die archäologischen Fragmente im Untergrund werden im Konzept nicht berücksichtigt. Der Entwurf erfüllt nahezu die Anforderungen: Einen ruhigen und gleichermaßen großzügigen Weißquartierplatz, der vielfältig bespielt werden kann, gleichwohl angenehme Aufenthaltsbereiche anbietet und gute und gestalterisch ansprechende Lösungsvorschläge für die gestellte Aufgabe vorschlägt.