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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Erweiterung Justizzentrum Osnabrück

1. Preis

Preisgeld: 62.500 EUR

léonwohlhage

Architektur

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die bestehenden Gerichtsgebäude von Amts- und Landgericht werden gemeinsam mit der Justizvollzugsanstalt zu einem zukunftsorientierten Justizzentrum zusammengefasst. Das begrenzte innerstädtische Grundstück im Zentrum von Osnabrück macht eine Neuordnung des gesamten rückwärtigen Geländes der Justiz notwendig und ermöglicht dadurch einen Neubau der JVA sowie eine Erweiterung von Amts- und Landgericht.

Als herausragende Aufgabe steht im Vordergrund, einen neuen zentralen Eingang mit allen sicherheitsrelevanten Anforderungen und einem Foyer als übersichtlicher Verteiler zu den Gerichten im Bestand und Neubau räumlich umzusetzen.
Neben dem herausragenden historischen Gebäude des Landgerichts Osnabrück, das prominent und monumental die Stadtkulisse an diesem Ort beherrscht, und dem zurückhaltenden, die Straßenflucht begleitenden Amtsgericht ist hierfür an engster Stelle eine funktional und gestalterisch überzeugende Antwort gefragt.

Über die klare innere Organisation hinaus geht es um den architektonischen Gesamteindruck des Justizzentrums und um seine Ausstrahlung in die Stadt hinein.

Für den Eingang und das Foyer des neuen Justizzentrums ist eine zeitgenössische Lösung sinnvoll, die eine klare Ordnung und eine würdevolle Gelassenheit einer Judikative ausdrückt und nicht mit der Monumentalität des 19./frühen 20. Jahrhunderts konkurriert.

Vor diesem Hintergrund gingen wir die Aufgabe an. Die Schwerpunkte unseres Konzeptes liegen in der äußeren Gestalt, also dem Gesicht des Justizzentrums zur Stadt hin, und in der Logik seiner gesamten inneren Organisation, gelenkt durch ein hohes Maß an Bürgerfreundlichkeit und zeitgemäße Sicherheitsstandards.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit entwickelt über einen dezent angelegten Vorplatz eine sehr präsente Wahrnehmung des Eingangs ohne architektonisch zu stark aufzutrumpfen.
Das Preisgericht wertet die städtebaulich gelungene Balance, die auch die Platane angemessen mit einbezieht als überaus positiv.

Einmal das Gebäude betreten, öffnet sich eine zweigeschossige Halle mit überzeugender Räumlichkeit. Nicht nur die selbstverständliche klare Vernetzung des Gebäudes überzeugt, auch die räumliche Atmosphäre überzeugt als Ausdruck einer Halle eines Justizzentrums. Die Funktionalität ist insgesamt gut zu bewerten.

Insgesamt wird bei der Arbeit in einer ruhigen Architektursprache gesprochen, die die Schichtung der Funktionen gelungen miteinander verwebt. Das Abweichen von der dreieckigen Innenhoftypologie die den Freiraum als freien Garten versteht, ist selbstverständlich und für weitere Entwicklungen offen. Insgesamt ist dies eine Arbeit, die einen überzeugenden Ansatz in der Funktion und eine angemessene Architektursprache findet. Die Arbeit überzeugt durch ihre zurückgenommenen Eingriffe in die Bestandssituation und ihre klaren Räume.