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Mehrfachbeauftragung | 06/2018

Neue Mitte Porz - Qualifizierungsverfahren Haus 2 und 3

Perspektive Josefstraße

Perspektive Josefstraße

1. Preis / Haus 3

Preisgeld: 10.000 EUR

Kaspar Kraemer Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Fassadengestaltung des Hauses 3 orientiert sich am Duktus der Gestaltung von Haus 1, um die gewünschte Ensemblewirkung der die Neue Mitte Porz konstruierenden Baukörper zu erreichen. Der Gebäudeblock differenziert sich, nach unserer vorgeschlagenen Teilung des Mittelhauses zur Anpassung an die Kleinteiligkeit vor Ort, in der Nordfassade in vier giebelständige Häuser mit unterschiedlicher Dachneigung, die alle über eine eigenständige, auf Stützen ruhende, als Einzelhäuser ablesbare Erscheinung aufweisen, gleichzeitig aber die Idee des Baublocks nicht sprengen. Sie bilden so eine differenzierte, dennoch zusammen-gehörende ‚Familie‘, deren ‚Mitglieder‘ sich in einem harmonischen Gesamtbild zueinander ordnen.
Diese ruhige, selbstverständliche Grundauffassung wird auch in der Gestaltung der Fassaden aufgenommen und weitergeführt. Im lebhaften Spiel zwischen Wandflächen, Fensteröffnungen, den schräg verlaufenden Leibungen und Loggien entfalten sie eine plastische Differenzierung, die Lebendigkeit nicht mit Aufgeregtheit verwechselt. Sohlbänke auf den Fensterbrüstungen verleihen dem lebendigen Mauerwerk eine zusätzliche, zarte Reliefierung. Den Vorgaben folgend, gliedern sich die Fassaden stützenbestimmte Sockelzone (Erd- und Ladengeschoss) flächige Körperlichkeit der Mittelzone (Ober- und Wohnungsgeschosse) sowie Attikazone mit ruhigem und zurückhaltend durchbrochenem Satteldach. Somit sind sie als normale, sich in den ‚Archetypus Haus‘ einordnende Strukturen selbstverständlich und eindeutig lesbar.
Diese Grundhaltung des Selbstverständlichen leitet alle Entwurfs- und Gestaltungsentscheidungen vom Detail bis zur Schriftanordnung in den Ladengeschossen und würde auch die weiterführende Ausarbeitung bestimmen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude ist geschickt in vier giebelständige Häuser mit unterschiedlicher Dachneigung gegliedert, die sich zu einem harmonischen Gesamtbild fügen.

Prägnantes Gestaltungselement sind die schrägen Laibungen, die es ermöglichen, dezente Bezüge zwischen Erdgeschoss- und Obergeschossfassade herzustellen. Die Fassaden sind insgesamt gut proportioniert. Mit wenigen Details entsteht eine ansprechende, kleinteilige Gliederung und plastische Differenzierung der Fassade. Allein bei der Ost- und Westfassade wird diskutiert, ob die entstehenden Wandflächen zu stark
reduziert und dadurch als Gitterstruktur wahrnehmbar sind.

Die vorgeschlagene Spiegelung der Grundrisse, die zu einer Reihung der Loggien führt, umgeht geschickt die Symmetrie in der Nordfassade. Die Fassaden wirken insgesamt zurückhaltend, hochwertig und modern.

Der Ausbau des Dachgeschosses stellt eine interessante, verfolgenswerte Option dar.

Das Gebäude fügt sich mit der sachlichen, zeitgemäßen Architektur insgesamt gut in den städtebaulichen Kontext ein und vermag dennoch eigene gestalterische Akzente zu setzen.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Lageplan

Lageplan

Fassadenschnitt & Ansicht

Fassadenschnitt & Ansicht