Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018
Neubau Doppelkindergarten in Riehen
©Morger Partner Architekten AG
1. Rang / 1. Preis
Preisgeld: 35.000 EUR
Architektur
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
PrÀambel
Die Parzelle fuÌr einen neuen Doppelkindergarten am Siegwaldweg liegt in einem typischen
Wohnquartier in Riehen und befindet sich in der Wohnzone 2a. Das Baugesetz sieht fuÌr
mehrgeschossige Bauten einen Grenzabstand von mehreren Metern vor. Dabei kann nur
die Mitte der Parzelle sinnvoll uÌberbaut werden. Der wichtige Aussen-Aufenthaltsort fuÌr die
Kinder wÀre die RestflÀche des Randes, die ein gestalterisch ungeeigneter Freiraum
werden wuÌrde.Die rĂ€umliche Kontrolle wĂ€re so nicht gegeben und die LĂ€rmimmissionen gegenuÌber der Nachbarschaft nicht optimal.
Fazit: Die baugesetzlichen Grundlagen der Wohnzone 2a eignen sich nicht fuÌr die Erstellung eines mehrgeschossigen Kindergartens. Das Baugesetz sieht jedoch fuÌr eingeschossige Bauten, die nicht höher als drei Meter uÌber gewachsenem Terrain sind, keinen Grenzabstand vor. Diese Bestimmung schafft die einmalige Möglichkeit, das GebĂ€ude ganz an die Grenze zu legen und den Innenraum als grossen zusammenhĂ€ngenden Freiraum zu erhalten. Der gefasste Aussenraum wird als
Vita Hortus zum eigentlichen Nukleus des Kindergartens. Das Raumprogramm wird erfuÌllt
und kann spÀter systemisch durch eine dritte Kindergartengruppe erweitert werden ohne
dabei die Typologie der Anlage in ihrem Charakter zu verÀndern. Durch ein ganz leichtes
Absenken des Terrains im Arealinnern um 76 Zentimeter, wird eine durchgÀngig lichte
Raumhöhe von drei Metern erreicht. DaruÌber hinaus entstehen durch die Konzeption
absolut keine LĂ€rmimmissionen gegenuÌber der benachbarten Bewohnerschaft. Die
Koexistenz von lebendigen Kindern und ruheliebenden Erwachsenen wird nicht zum
Problem, sondern zu einer einmaligen Chance.
Haus
Neben dem in der PrÀambel beschriebenen Vorgehen, werden die beiden sich am
suÌdlichen Parzellenrand befindenden wertvollen und schuÌtzenswerten BĂ€ume, eine
Stieleiche und eine Winterlinde, die architektonische Idee des Entwurfs massgeblich
mitprÀgen. Eine Haus-Mauer aus rezykliertem, erdfarbenen Stampfbeton umgibt nahezu
den ganzen Parzellenrand. Als notwendige Brandwand zu den Nachbarparzellen bleibt sie
fensterlos. Im SuÌden verformt sich die Haus-Mauer und zeichnet entlang der Baulinie den
Kronenumfang der beiden geschuÌtzten BĂ€ume nach.
Das eingeschossige GebÀude selbst, dass sich direkt an die Mauer stellt, besteht aus
einer reinen Holzkonstruktion. Auf den beiden LĂ€ngsseiten befinden sich die beiden
KindergÀrten, auf der nördlichen Stirnseite der gemeinschaftliche Mehrzweckraum. Um
eine gute Sichtbarkeit der HauptzugÀnge zu gewÀhrleisten, befinden sich die EingÀnge in
den beiden inneren Ecken. Die Typologie der Grundrisse besteht aus einem einfachen und
additiven Raumordnungsprinzip. Die einzelnen RĂ€ume sind wohlproportioniert, gut
belichtet, flexibel und multifunktional nutzbar. Wenige intuitiv angeordnete Oberlichter
schaffen lichtakzentuierte Innenbereiche. Drei Runde Fensteröffnungen in der Hausmauer
ermöglichen gezielte Durchblicke zum Siegwaldweg und umgekehrt Einblicke von der
Strasse in den Innen-Aussen-Raum des Kindergartens. Die vollstÀndig mit verglasten
FenstertuÌren bestehende Fassade ermöglicht eine uneingeschrĂ€nkte Verbundenheit
zwischen Innen- und Aussenraum. Die RÀume werden UniversalrÀume sein, um die im
Programm beschriebenen Raumsituationen (Lernlandschaft, Forum, Schulstube,
Spielecke, Nische, BuÌro, Werkstatt, Atelier, Bewegungsraum) jederzeit und
uneingeschrÀnkt zu ermöglichen. Ein grosses Vordach entlang der gesamten
Fassadenabwicklung ermöglicht ein Arbeiten im Aussenraum auch bei schlechtem Wetter.
Der Innenraum ist wie ein Futteral mit einer Holzschalung ausgekleidet. Der gegossene
Boden der InnenrÀume wird in der Beschaffenheit und Robustheit als unmittelbare
Erweiterung des Aussenraums verstanden. Das Flachdach wird extensiv begruÌnt. Die fuÌr
den Kindergartenbau verwendeten Bau-Materialien sind natuÌrlich, nachhaltig und fuÌr die
Kinder verstÀndlich. Der eingeschossige Bau, der kein Untergeschoss bedingt, da sich die
wenigen Neben- und TechnikrÀume im Erdgeschoss befinden, braucht weder eine
Treppenanlage noch ein Lift und kann als Holzbau zu grossen Teilen in der Werkstatt
vorfabriziert werden.
Erweiterung
Eine mögliche Erweiterung fuÌr eine weitere vollstĂ€ndige Kindergartengruppe ist im
suÌdöstlichen Bereich der Parzelle vorgesehen. In der Logik der ersten Etappe wird an die
bereits vorhandene Haus-Mauer ein ErgĂ€nzungsbau aus Holz angefuÌgt. Trotz der
Erweiterung bliebt ein nahezu unverĂ€nderter Aussenraum von insgesamt uÌber 600
Quadratmeter (je 200 Quadratmeter pro Kindergartengruppe) uÌbrig.
Garten
Innerhalb des neuen Kindergartens entsteht ein geschuÌtzter Aussenraum, der sich in
einen offenen Hof und eine nischenreiche, naturnahe Spielzone im SuÌden unterteilt.
Der Innenhof ist gegenuÌber dem bestehenden Terrain um 76 Zentimeter abgesenkt.
Erschlossen wird er uÌber den Eingang im SuÌd-Westen am Siegwaldweg. Von hier fuÌhrt
eine barrierefreie Rampenanlage durch einen Spielwald mit Sand- und Matschbereichen
und zwischen begruÌnten HuÌgeln zum Vorbereich des Kindergartens, wo sich eine
grosszuÌgige RasenflĂ€che zwischen den Fassaden aufspannt. Zwischen den SpielhuÌgeln
liegt eingebettet ein GemuÌsegarten, der von den Kindern bewirtschaftet wird. Ein
Schleichpfad fuÌhrt vom Haupteingang durch den Spielwald parallel zum Siegwaldweg, von
wo ein geschuÌtzter Grillplatz, der sich unter der Winterlinde befindet, erreicht wird. Dieser
Ort bildet einen geschuÌtzten Rahmen fuÌr grössere GruppenaktivitĂ€ten. Entlang der
Stampfbetonmauer entsteht ein Hartplatz aus weichem, hellen Tartanbelag. Er wird im
Osten durch ein langes Sitzelement begleitet. Im SuÌden verwandeln Klang-StĂ€be, die zu
einem Xylophon an der Mauer befestigt werden, den Ort zu einem Klangraum. Diese
Elemente werden nach der Erstellung eines möglichen Erweiterungsbaus nach aussen
verlagert. Die beiden den Ort prÀgenden bestehenden BÀume bleiben erhalten. Sie wirken
identitÀtsstiftend und integrieren sich vollstÀndig in die neue Gestaltung. Durch den
Verzicht auf Terrainanpassungen innerhalb des Kronenbereichs und die Anwendung von
Wurzelschutzmassnahmen ist der weitere Bestand dieser wertvollen Gehölze
gewÀhrleistet.
Epilog
Das neue Hof-Haus an der Haus-Mauer wird zu einem besonderen Ort fuÌr die Kinder.
Innenraum und und Aussenraum finden zu einer untrennbaren Einheit zusammen,
schaffen eine einzigartige kontemplative Ruhe, schenken Geborgenheit und fördern eine
stimulierende, kreative und offene AtmosphÀre. Die Kinder erhalten ihr eigenes Refugium,
ihre eigene Welt, ihr eigenes Universum.
Die Parzelle fuÌr einen neuen Doppelkindergarten am Siegwaldweg liegt in einem typischen
Wohnquartier in Riehen und befindet sich in der Wohnzone 2a. Das Baugesetz sieht fuÌr
mehrgeschossige Bauten einen Grenzabstand von mehreren Metern vor. Dabei kann nur
die Mitte der Parzelle sinnvoll uÌberbaut werden. Der wichtige Aussen-Aufenthaltsort fuÌr die
Kinder wÀre die RestflÀche des Randes, die ein gestalterisch ungeeigneter Freiraum
werden wuÌrde.Die rĂ€umliche Kontrolle wĂ€re so nicht gegeben und die LĂ€rmimmissionen gegenuÌber der Nachbarschaft nicht optimal.
Fazit: Die baugesetzlichen Grundlagen der Wohnzone 2a eignen sich nicht fuÌr die Erstellung eines mehrgeschossigen Kindergartens. Das Baugesetz sieht jedoch fuÌr eingeschossige Bauten, die nicht höher als drei Meter uÌber gewachsenem Terrain sind, keinen Grenzabstand vor. Diese Bestimmung schafft die einmalige Möglichkeit, das GebĂ€ude ganz an die Grenze zu legen und den Innenraum als grossen zusammenhĂ€ngenden Freiraum zu erhalten. Der gefasste Aussenraum wird als
Vita Hortus zum eigentlichen Nukleus des Kindergartens. Das Raumprogramm wird erfuÌllt
und kann spÀter systemisch durch eine dritte Kindergartengruppe erweitert werden ohne
dabei die Typologie der Anlage in ihrem Charakter zu verÀndern. Durch ein ganz leichtes
Absenken des Terrains im Arealinnern um 76 Zentimeter, wird eine durchgÀngig lichte
Raumhöhe von drei Metern erreicht. DaruÌber hinaus entstehen durch die Konzeption
absolut keine LĂ€rmimmissionen gegenuÌber der benachbarten Bewohnerschaft. Die
Koexistenz von lebendigen Kindern und ruheliebenden Erwachsenen wird nicht zum
Problem, sondern zu einer einmaligen Chance.
Haus
Neben dem in der PrÀambel beschriebenen Vorgehen, werden die beiden sich am
suÌdlichen Parzellenrand befindenden wertvollen und schuÌtzenswerten BĂ€ume, eine
Stieleiche und eine Winterlinde, die architektonische Idee des Entwurfs massgeblich
mitprÀgen. Eine Haus-Mauer aus rezykliertem, erdfarbenen Stampfbeton umgibt nahezu
den ganzen Parzellenrand. Als notwendige Brandwand zu den Nachbarparzellen bleibt sie
fensterlos. Im SuÌden verformt sich die Haus-Mauer und zeichnet entlang der Baulinie den
Kronenumfang der beiden geschuÌtzten BĂ€ume nach.
Das eingeschossige GebÀude selbst, dass sich direkt an die Mauer stellt, besteht aus
einer reinen Holzkonstruktion. Auf den beiden LĂ€ngsseiten befinden sich die beiden
KindergÀrten, auf der nördlichen Stirnseite der gemeinschaftliche Mehrzweckraum. Um
eine gute Sichtbarkeit der HauptzugÀnge zu gewÀhrleisten, befinden sich die EingÀnge in
den beiden inneren Ecken. Die Typologie der Grundrisse besteht aus einem einfachen und
additiven Raumordnungsprinzip. Die einzelnen RĂ€ume sind wohlproportioniert, gut
belichtet, flexibel und multifunktional nutzbar. Wenige intuitiv angeordnete Oberlichter
schaffen lichtakzentuierte Innenbereiche. Drei Runde Fensteröffnungen in der Hausmauer
ermöglichen gezielte Durchblicke zum Siegwaldweg und umgekehrt Einblicke von der
Strasse in den Innen-Aussen-Raum des Kindergartens. Die vollstÀndig mit verglasten
FenstertuÌren bestehende Fassade ermöglicht eine uneingeschrĂ€nkte Verbundenheit
zwischen Innen- und Aussenraum. Die RÀume werden UniversalrÀume sein, um die im
Programm beschriebenen Raumsituationen (Lernlandschaft, Forum, Schulstube,
Spielecke, Nische, BuÌro, Werkstatt, Atelier, Bewegungsraum) jederzeit und
uneingeschrÀnkt zu ermöglichen. Ein grosses Vordach entlang der gesamten
Fassadenabwicklung ermöglicht ein Arbeiten im Aussenraum auch bei schlechtem Wetter.
Der Innenraum ist wie ein Futteral mit einer Holzschalung ausgekleidet. Der gegossene
Boden der InnenrÀume wird in der Beschaffenheit und Robustheit als unmittelbare
Erweiterung des Aussenraums verstanden. Das Flachdach wird extensiv begruÌnt. Die fuÌr
den Kindergartenbau verwendeten Bau-Materialien sind natuÌrlich, nachhaltig und fuÌr die
Kinder verstÀndlich. Der eingeschossige Bau, der kein Untergeschoss bedingt, da sich die
wenigen Neben- und TechnikrÀume im Erdgeschoss befinden, braucht weder eine
Treppenanlage noch ein Lift und kann als Holzbau zu grossen Teilen in der Werkstatt
vorfabriziert werden.
Erweiterung
Eine mögliche Erweiterung fuÌr eine weitere vollstĂ€ndige Kindergartengruppe ist im
suÌdöstlichen Bereich der Parzelle vorgesehen. In der Logik der ersten Etappe wird an die
bereits vorhandene Haus-Mauer ein ErgĂ€nzungsbau aus Holz angefuÌgt. Trotz der
Erweiterung bliebt ein nahezu unverĂ€nderter Aussenraum von insgesamt uÌber 600
Quadratmeter (je 200 Quadratmeter pro Kindergartengruppe) uÌbrig.
Garten
Innerhalb des neuen Kindergartens entsteht ein geschuÌtzter Aussenraum, der sich in
einen offenen Hof und eine nischenreiche, naturnahe Spielzone im SuÌden unterteilt.
Der Innenhof ist gegenuÌber dem bestehenden Terrain um 76 Zentimeter abgesenkt.
Erschlossen wird er uÌber den Eingang im SuÌd-Westen am Siegwaldweg. Von hier fuÌhrt
eine barrierefreie Rampenanlage durch einen Spielwald mit Sand- und Matschbereichen
und zwischen begruÌnten HuÌgeln zum Vorbereich des Kindergartens, wo sich eine
grosszuÌgige RasenflĂ€che zwischen den Fassaden aufspannt. Zwischen den SpielhuÌgeln
liegt eingebettet ein GemuÌsegarten, der von den Kindern bewirtschaftet wird. Ein
Schleichpfad fuÌhrt vom Haupteingang durch den Spielwald parallel zum Siegwaldweg, von
wo ein geschuÌtzter Grillplatz, der sich unter der Winterlinde befindet, erreicht wird. Dieser
Ort bildet einen geschuÌtzten Rahmen fuÌr grössere GruppenaktivitĂ€ten. Entlang der
Stampfbetonmauer entsteht ein Hartplatz aus weichem, hellen Tartanbelag. Er wird im
Osten durch ein langes Sitzelement begleitet. Im SuÌden verwandeln Klang-StĂ€be, die zu
einem Xylophon an der Mauer befestigt werden, den Ort zu einem Klangraum. Diese
Elemente werden nach der Erstellung eines möglichen Erweiterungsbaus nach aussen
verlagert. Die beiden den Ort prÀgenden bestehenden BÀume bleiben erhalten. Sie wirken
identitÀtsstiftend und integrieren sich vollstÀndig in die neue Gestaltung. Durch den
Verzicht auf Terrainanpassungen innerhalb des Kronenbereichs und die Anwendung von
Wurzelschutzmassnahmen ist der weitere Bestand dieser wertvollen Gehölze
gewÀhrleistet.
Epilog
Das neue Hof-Haus an der Haus-Mauer wird zu einem besonderen Ort fuÌr die Kinder.
Innenraum und und Aussenraum finden zu einer untrennbaren Einheit zusammen,
schaffen eine einzigartige kontemplative Ruhe, schenken Geborgenheit und fördern eine
stimulierende, kreative und offene AtmosphÀre. Die Kinder erhalten ihr eigenes Refugium,
ihre eigene Welt, ihr eigenes Universum.
Beurteilung durch das Preisgericht
StÀdtebau
Die Verfasser erkennen die baurechtlichen EinschrĂ€nkungen der Parzelle und machen diese geschickt zur Ausgangslage ihres Entwurfes. Mit einer drei Meter hohen Bebauung, die keine Abstandsvorschriften einhalten muss, können sie die Mitte der Parzelle offen halten. Sie erstellen eine Mauer aus Stampfbeton im Ăbergang zu den benachbarten GrundstuÌcken, welche sich im Bereich der beiden wertvollen BĂ€ume verformt und den Kronenumfang abbildet. Stieleiche und Winterlinde verorten den Entwurf im Quartier.
Der eingeschossige Kindergarten schmiegt sich an die Mauer und umgibt einen gemeinsamen, abgesenkten Gartenhof. Die Erweiterung setzt ganz selbstverstĂ€ndlich die Bebauung an der Mauer mit einem ErgĂ€nzungsbau fort und komplettiert die Bebauung zu einem uÌberzeugenden Ganzen. Der Zugang zur Anlage erfolgt stimmungsvoll vom kleinen Strassenplatz her unter der Stieleiche hindurch. Eine grosse Ăffnung im SuÌdwesten gibt den Blick in den introvertierten Hof frei. Ăber einen gedeckten Umgang erreicht man die ZugĂ€nge zu den KindergĂ€rten.
QualitÀt der FreirÀume
Die Komposition aus Innenhof und Aussenwelt bietet den Kindern eine reiche Spielwelt. Modellierte Bereiche und verschiedene BelĂ€ge im Eingangsbereich, eine dichte Randbepflanzung im SuÌden, ein versteckter Platz unter der bestehenden Winterlinde schaffen rĂ€umliche Dichte. Der zwischen den beiden KindergĂ€rten eingebettete Innenhof bleibt dagegen weitgehend leer. Diese Disposition bietet nur wenig RuÌckzugsmöglichkeiten und könnte auch zu LĂ€rmkonflikten zwischen der beiden KindergĂ€rten fuÌhren. Die Leere lĂ€sst den Hof kleiner erscheinen als die dicht gestalteten Randbereiche. Das leere, fuÌr die Erweiterung gedachte Haus, ist mit der attraktiv geformten Mauer, dem Belag und der langen Sitzbank ein weiterer ungewohnter und die Phantasie anregender Spielort, der jedoch leider mit der Erweiterung verloren ginge.
Architektur und rÀumliche QualitÀt
Die Grundrisse sind einfach und klar organisiert. Im Innern sind die RĂ€ume additiv und folgerichtig entlang der Mauer angeordnet und zum Gartenhof orientiert. Sie sind mit einer Enfilade, die eine raumuÌbergreifende Nutzung zulĂ€sst, untereinander verbunden. Einzig der Mehrzweckraum, der zwischen den beiden KindergĂ€rten eingefuÌgt ist, lĂ€sst einen eigenen Zugang und die entsprechenden, zugehörigen Garderoben vermissen. BegruÌsst wird die UniversalitĂ€t der RĂ€ume, die unterschiedliche Raumsituationen zulĂ€sst.
Das vorgeschlagene GebĂ€ude ist als Holzkonstruktion gedacht. Das grosse Vordach, das zum Verweilen oder Arbeiten im Freien einlĂ€dt, trĂ€gt zur Nutzungsvielfalt bei und wird als Mehrwert gesehen. Der Innenraum ist in seiner materiellen Robustheit mit einem gegossenen Boden als Erweiterung des Aussenraums lesbar. Dadurch entsteht GrosszuÌgigkeit, die gerade an diesem Ort wertvoll ist. Die grossen Ăffnungen in den Gartenhof erlauben Durchblicke und versprechen einen lebhaften Austausch im Kindergartenalltag.
FunktionalitÀt und Wirtschaftlichkeit
Das einfache Tragwerk aus Umfassungsmauer und StuÌtzen in der Fassade bietet eine grosse FlexibilitĂ€t in der Raumaufteilung. Das Projekt zeigt plausibel auf, wie die Anlage konsequent erweitert werden kann.Die einfache Bauweise lĂ€sst eine Vorfabrikation von Einzelteilen zu und verspricht eine effiziente Realisierung. Wegen der grossen Abwicklung des GebĂ€udes liegt das Projekt trotzdem bei den Kosten nur im Mittelfeld.
Energie und Nachhaltigkeit
Das GebĂ€ude kommt ohne Untergeschoss aus, was nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile hat. Zum Thema Energie fehlen weitgehend Angaben. Die Materialien sind ökologisch und nachhaltig. Die Haustechnik im Erdgeschoss ist gut zugĂ€nglich. Zur Beschattung ist ein aussenliegender Sonnenschutz vorgesehen. Möglich sind der Einsatz von Photovoltaik sowie die NachtauskuÌhlung im Sommer uÌber die Oberlichter.
Bereinigungsstufe
Nach der Ăberarbeitung wird aus dem Flachdach ein Pultdach und die GebĂ€udehöhe von drei Metern zum abgesenkten Innenhof ist eingehalten. Die Sparrenkonstruktion bleibt sichtbar, um möglichst hohe RĂ€ume zu schaffen.
Fazit
Der Projektvorschlag besticht durch den unerwarteten Umgang mit den Zonenvorschriften und der daraus resultierenden starken Idee. Die Jury wuÌrdigt die Einfachheit des Konzepts, die identitĂ€tsstiftende Ausstrahlung des GebĂ€udes, sowie den uÌberzeugenden Umgang mit der Etappierung. Vielversprechend sind die interessanten Durchblicke in und durch den Gartenhof, die sich in dieser kleinen und verborgenen Kinderwelt wie von selbst ergeben.
Die Verfasser erkennen die baurechtlichen EinschrĂ€nkungen der Parzelle und machen diese geschickt zur Ausgangslage ihres Entwurfes. Mit einer drei Meter hohen Bebauung, die keine Abstandsvorschriften einhalten muss, können sie die Mitte der Parzelle offen halten. Sie erstellen eine Mauer aus Stampfbeton im Ăbergang zu den benachbarten GrundstuÌcken, welche sich im Bereich der beiden wertvollen BĂ€ume verformt und den Kronenumfang abbildet. Stieleiche und Winterlinde verorten den Entwurf im Quartier.
Der eingeschossige Kindergarten schmiegt sich an die Mauer und umgibt einen gemeinsamen, abgesenkten Gartenhof. Die Erweiterung setzt ganz selbstverstĂ€ndlich die Bebauung an der Mauer mit einem ErgĂ€nzungsbau fort und komplettiert die Bebauung zu einem uÌberzeugenden Ganzen. Der Zugang zur Anlage erfolgt stimmungsvoll vom kleinen Strassenplatz her unter der Stieleiche hindurch. Eine grosse Ăffnung im SuÌdwesten gibt den Blick in den introvertierten Hof frei. Ăber einen gedeckten Umgang erreicht man die ZugĂ€nge zu den KindergĂ€rten.
QualitÀt der FreirÀume
Die Komposition aus Innenhof und Aussenwelt bietet den Kindern eine reiche Spielwelt. Modellierte Bereiche und verschiedene BelĂ€ge im Eingangsbereich, eine dichte Randbepflanzung im SuÌden, ein versteckter Platz unter der bestehenden Winterlinde schaffen rĂ€umliche Dichte. Der zwischen den beiden KindergĂ€rten eingebettete Innenhof bleibt dagegen weitgehend leer. Diese Disposition bietet nur wenig RuÌckzugsmöglichkeiten und könnte auch zu LĂ€rmkonflikten zwischen der beiden KindergĂ€rten fuÌhren. Die Leere lĂ€sst den Hof kleiner erscheinen als die dicht gestalteten Randbereiche. Das leere, fuÌr die Erweiterung gedachte Haus, ist mit der attraktiv geformten Mauer, dem Belag und der langen Sitzbank ein weiterer ungewohnter und die Phantasie anregender Spielort, der jedoch leider mit der Erweiterung verloren ginge.
Architektur und rÀumliche QualitÀt
Die Grundrisse sind einfach und klar organisiert. Im Innern sind die RĂ€ume additiv und folgerichtig entlang der Mauer angeordnet und zum Gartenhof orientiert. Sie sind mit einer Enfilade, die eine raumuÌbergreifende Nutzung zulĂ€sst, untereinander verbunden. Einzig der Mehrzweckraum, der zwischen den beiden KindergĂ€rten eingefuÌgt ist, lĂ€sst einen eigenen Zugang und die entsprechenden, zugehörigen Garderoben vermissen. BegruÌsst wird die UniversalitĂ€t der RĂ€ume, die unterschiedliche Raumsituationen zulĂ€sst.
Das vorgeschlagene GebĂ€ude ist als Holzkonstruktion gedacht. Das grosse Vordach, das zum Verweilen oder Arbeiten im Freien einlĂ€dt, trĂ€gt zur Nutzungsvielfalt bei und wird als Mehrwert gesehen. Der Innenraum ist in seiner materiellen Robustheit mit einem gegossenen Boden als Erweiterung des Aussenraums lesbar. Dadurch entsteht GrosszuÌgigkeit, die gerade an diesem Ort wertvoll ist. Die grossen Ăffnungen in den Gartenhof erlauben Durchblicke und versprechen einen lebhaften Austausch im Kindergartenalltag.
FunktionalitÀt und Wirtschaftlichkeit
Das einfache Tragwerk aus Umfassungsmauer und StuÌtzen in der Fassade bietet eine grosse FlexibilitĂ€t in der Raumaufteilung. Das Projekt zeigt plausibel auf, wie die Anlage konsequent erweitert werden kann.Die einfache Bauweise lĂ€sst eine Vorfabrikation von Einzelteilen zu und verspricht eine effiziente Realisierung. Wegen der grossen Abwicklung des GebĂ€udes liegt das Projekt trotzdem bei den Kosten nur im Mittelfeld.
Energie und Nachhaltigkeit
Das GebĂ€ude kommt ohne Untergeschoss aus, was nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile hat. Zum Thema Energie fehlen weitgehend Angaben. Die Materialien sind ökologisch und nachhaltig. Die Haustechnik im Erdgeschoss ist gut zugĂ€nglich. Zur Beschattung ist ein aussenliegender Sonnenschutz vorgesehen. Möglich sind der Einsatz von Photovoltaik sowie die NachtauskuÌhlung im Sommer uÌber die Oberlichter.
Bereinigungsstufe
Nach der Ăberarbeitung wird aus dem Flachdach ein Pultdach und die GebĂ€udehöhe von drei Metern zum abgesenkten Innenhof ist eingehalten. Die Sparrenkonstruktion bleibt sichtbar, um möglichst hohe RĂ€ume zu schaffen.
Fazit
Der Projektvorschlag besticht durch den unerwarteten Umgang mit den Zonenvorschriften und der daraus resultierenden starken Idee. Die Jury wuÌrdigt die Einfachheit des Konzepts, die identitĂ€tsstiftende Ausstrahlung des GebĂ€udes, sowie den uÌberzeugenden Umgang mit der Etappierung. Vielversprechend sind die interessanten Durchblicke in und durch den Gartenhof, die sich in dieser kleinen und verborgenen Kinderwelt wie von selbst ergeben.
©bbz landschaftsarchitekten
Blick auf den Innenhof
©Morger Partner Architekten AG
©bbz landschaftsarchitekten
Situationsplan
©Morger Partner Architekten AG
Erdgeschoss
©bbz landschaftsarchitekten
Blick vom Siegwaldweg
©Morger Partner Architekten AG
Erdgeschoss mit Erweiterung
©Morger Partner Architekten AG
Situation