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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Gestaltungskonzept der Mobilitätspunkte "Stetten-Hof" und "Stadionstraße" in Leinfelden-Echterdingen

Stetten Hof

Stetten Hof

2. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Kienleplan GmbH

Landschaftsarchitektur

unit-design GmbH

Design

Erläuterungstext

Der Mobilitätspunkt Stadionstraße ist geprägt von zwei voneinander getrennten Umstiegpunkten. Der westliche Bereich nimmt das Angebot an E-Mobility, Kiss+Ride, sowie Carsharing Stellplätzen auf. Die Gesamtanlage wird aus einem Baumdach von schattenspendenden Laubgehölzen überstellt. Deren räumliche Fassung erfolgt mit linearen Heckenstrukturen, um die dort abgestellten Fahrzeuge optisch zu kaschieren. Der Kopfbereich zur Esslinger Straße wird als städtischer Platz aufgewertet und nimmt ein geringes Angebot an Wartezonen für die längs der Esslinger Straße angeordneten Taxen-Stellplätze auf, wie auch wenige Fahrrad-Abstellplätze als Angebot für den Umstieg auf E-Mobility bzw. Carsharing.
Der Kreuzungspunkt Esslinger Straße – Stadionstraße wird optisch durch einen hellen Asphaltbelag (Colorasphalt) aufgewertet und schafft dadurch erhöhte Aufmerksamkeit.
Die Fläche zwischen B 27-Damm und neuer Stadtbahnhaltestelle wird als Stadtboden gesehen, auf dem die geforderten Abstellanlagen für Fahrräder, aber auch großzügiger Aufenthaltsbereich für Wartende integriert werden. Die räumliche Gliederung erfolgt durch die aufgefächerte Platzierung der räumlichen Mobilitäts-Elemente, gegenüber den Stadtbahngleisen mittels einer lockeren und schattenspendenden Baumbepflanzung. Analog des gegenüberliegenden westlichen Teils des Mobilitätspunktes, schaffen lineare Heckenpflanzungen eine klare Abgrenzung zu den angrenzenden Stadtbahngleisen, aber auch zu den Feldfluren.
Verbindendes Element ist die Unterführung. Der Platzbelag beider Mobilitätspunkte findet sich hier wieder und vereint beide Punkte miteinander. Der von der Fahrbahn abgegrenzte Fußgängerbereich führt direkt auf den Haltestellen-Platz.
Die Bushaltestelle Esslinger Straße wird über einen aufgeweiteten ca. 4 m breiten Gehweg an die Unterführung angebunden. Der Einschnitt in den vorhandenen Böschungskörper des Straßendamms wird mittels Steingabionen überwunden. Diese werden aus der nördlichen Esslinger Straße bereits vorhandenen überhohen Geländestützmauer übernommen und verschaffen der Durchführung eine wohltuende Symmetrie. Insgesamt wird die Situation räumlich aufgeweitet und verschafft dem Vorfeld der Unterführung zur Esslinger Straße eine gewisse Großzügigkeit.

Die neue Baulichkeit entlang der Stettener Hauptstraße verlangt nach einem großzügigen, städtisch-urbanen Platz. Die einzelnen Raummodule werden linear aneinandergereiht und nehmen in abgewandelter Form den Bogen der Stettener Hauptstraße auf. Aus diesem Bogen abgeleitet wird auch die in den Platz eingelassene Leitlinie, welche zum einen die erforderlichen Entwässerungspunkte aufnimmt, zum anderen den Platz funktional in Aufenthaltsbereich und Bewegungszone (Radfahrer) gliedert. Der Höhenunterschied zwischen Platz und Höfer Äcker wird über eine großzügige Stufenanlage überwunden. Das Gebäude kann an jeder Stelle vom Platz aus behindertengerecht angedient werden. Wenige locker eingestreute Bäume verschaffen dem Platz Maßstab und sorgen für eine wohltuende partielle Beschattung der Platzfläche und integrieren Sitzmöglichkeiten. Seinen räumlichen Abschluss findet der Platz an der Nordseite durch eine Baumkulisse, welche in nördlicher Verlängerung den Straßenraum der Stettener Hauptstraße gliedert.
Die geforderten Stellplätze für Carsharing und E-Mobility werden als Schrägparker entlang dem neuen Ungerhaldenweg vorgeschlagen und 3-seitig mit Heckenelementen räumlich gefasst. Die Linienführung dieses Erschließungsweges wird aus dem flow der Leitlinie des neuen Platzes fortgeführt.
Die Integration der Fahrradboxen am westlichen Platzrand ermöglicht zum einen die Überwindung des geringen Höhenunterschiedes von ca. 50 cm zum Gehsteig, schafft aber gleichzeitig den räumlichen Abschluss zur Straßenfläche. Die räumliche Fassung der Boxen wird mit einem Berankungsmodul organisiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Vorbereich des Pflegeheims erhält durch die Grundgliederung in Bewegungszone und Aufenthaltsbereich, überstellt durch die lockeren Einzelbäume, eine überzeugende Offenheit und Klarheit. Die Raummodule der Mobilitätspunkte sind stimmig angeordnet und integriert.

Der Eingangsbereich des Pflegeheims wird großzügig freigehalten und erhält durch die vorgeschlagenen Bän-ke eine Aufenthaltsqualität, die noch stärker ausgearbeitet sein könnte. Die Arbeit entwickelt eine elegante Lö-sung zur barrierefreien Verbindung des nördlichen Carsharingbereichs und des Vorplatzes des Pflegeheims, die durch die unterschiedliche Belagsgliederung dieser Bereiche allerdings wieder geschwächt wird. Dieser Beitrag zeigt eine angemessene und überzeugende Lösung zur Integration und Verkehrsplanung der gewünschten Nutzungen.

Am Standort "Stadionstraße" überzeugt die Arbeit durch ihre ruhige und klare Verknüpfung der beiden Mobi-litätsstandorte links und rechts der B 27 durch einen durchgängigen Belagsteppich. Die Anordnung der Nut-zungen ist funktional und inhaltlich richtig gesetzt.

Der Schwerpunkt des Parkens im Bereich der Stadionstraße, überstellt durch ein lockeres Baumdach und die Platzbildung mit Aufenthaltsqualität, wird begrüßt.

Der Vorschlag zur Öffnung und Verbreiterung des Tunneleingangs stärkt die Anbindung der Bushaltestelle und dem Stadtbahn-Haltepunkt. Das Angebot und die Mischung aus Fahrradparkmöglichkeiten im Bereich der Stadt-Bahn ist richtig gesetzt und entwickelt mit den Baumdächern eine einladende und angemessene Gestaltung.
Stetten Hof

Stetten Hof

Stetten Hof

Stetten Hof

Stadionstraße

Stadionstraße

Stadionstraße

Stadionstraße

Stadionstraße

Stadionstraße

Funktionen

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