Neubau der Kindertagesstätte in Biberach

Der Gebäudekörper setzt in seiner markanten Form, seiner Gestaltung und der Lage auf dem Grund-stück ein signifikantes Zeichen im Eingangsbereich des neu entstehenden Wohngebietes. Er erinnert an ein im Gebiet gelandetes Ufo. Diese Eigenständigkeit ist mit Blick auf die Sonderfunktion des Gebäudes nachvollziehbar. Die Baugrenze wird im Westen überschritten, die aufgrund der großen Grundfläche des Gebäudes verbleibende Freifläche ist sehr klein. Die im OG vorgesehenen Freiräume kompensieren die-ses Defizit nur unzureichend. Der Geländesprung im Grundstück ist nicht bewältigt. Die Ausbildung des mit Holz verkleideten Obergeschosses schwebend über dem gläsernen Sockel stärkt das markante Erscheinungsbild. Die Perforierung der Holzfassade im OG mit runden Öffnungen er-scheint beliebig, ist in der Konsequenz aber nachvollziehbar. Das Raumprogramm ist erfüllt. Durch die kompakte Bauform mit zentral liegendem Verteiler ergeben sich kurze Wege, der zentrale Sanitärbereich ist gut erreichbar. Positiv fallen auch die drei im OG ange-botenen Freibereiche auf, die sinnvoll den Funktionsräumen zu geordnet sind. Nicht verständlich ist aber die Orientierung von drei Gruppenräumen nach Norden. Durch die kompakte, amorphe Grundform entstehen schlecht belichtete, innenliegende Zonen. Auch sind die Raumzuschnitte zum Teil ungünstig, schmal und zu tief. Die Drehung der achsialen Ausrichtung von EG zum OG um 90 Grad ist nicht nach-vollziehbar. Die Auflösung der OG-Fassade in zwei Schichten, der gläserne Sockel und die Technikräume im UG füh-ren zu hohen Investitions- und Betriebskosten. Die Flächenbilanz entspricht den Programmvorgaben. Insgesamt ist diese Arbeit durch ihren eigenständigen und konsequent durchgehaltenen Ansatz ein wertvoller Beitrag in diesem Verfahren, auch wenn funktionale Mängel und hohe Kosten festzustellen sind.