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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Ansicht - dasch zürn + partner

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Ansicht - dasch zürn + partner

2. Preis

dasch zürn + partner

Architektur

Reinboth Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser versuchen mit wenigen konzentrierten Rück- und Anbaumaßnahmen die Stadthalle schwerpunktmäßig gestalterisch und funktional zu ertüchtigen. Durch die Umbaumaßnahmen möchten sie zum einen Störungen im heutigen Ablauf beheben und zum anderen Platz schaffen für eine Neuordnung des Eingangs- und Außenbereichs.

Mit wenigen Eingriffen gelingen den Verfassern Verbesserungen, die sich sehr gut in das Gesamtbild einfügen. Der Rückbau der Vereinsräume führt zu einer Verdeutlichung im Sinne der ehemaligen Baukörpergliederung. Im Eingangsbereich werden durch die Verlegung des gesamten WC-Bereichs Flächen für eine Küchenausgabe auf Eingangsebene geschaffen, was eine neue Qualität darstellt. Die verlegten WC-Anlagen können sowohl vom Foyer, als auch von den neu gestalteten Vereinsräumen unabhängig voneinander genutzt werden.
Auf Eingangsebene sind jetzt auch die Künstlergarderoben untergebracht, die leider nur per Treppe mit dem Bühnenbereich verbunden sind. Eine Barrierefreiheit ist hier nicht gegeben. Diese Verlegung resultiert aus dem neu geschaffenen Anlieferhof auf Saalebene. Von hier aus kann sehr geschickt auf einer Ebene die Küche bedient werden. Der Bühnenbereich ist leider nur über eine Laderampe an den Wirtschaftshof angebunden.
Das Absenken der Küche auf das Niveau der Saalebene schafft eine barrierefreie Andienung des Saales. Der heutige Restaurantbereich wird zum Foyer hin geöffnet und stellt eine dritte Ebene dar. Die Barrierefreiheit wird durch einen Aufzug im hinteren Foyer-Bereich gewährleistet. Die Lage des Aufzugs auch im Hinblick auf die Erschließung des hinteren Multifunktionsraums ist nicht optimal gelöst. Hier wird ein Engpass entstehen, spätestens wenn beide Räume gleichzeitig genutzt werden und auch noch die Satellitenausgabe der Küche auf Eingangsebene stattfinden soll.
So schön die Lage des MFR mit seinem separaten Zugang und der vorgelagerten Terrasse auch ist, so wäre doch ein näher gelegenes WC wünschenswert.
Die Teilbarkeit des Saales ist gut gelöst. Die Terrasse auf Saalebene bleibt erhalten und wird aufgeweitet.

Das Konzept der konsequenten oberirdischen Parkierung erreicht zwar nicht ganz die vorgegebene Stellplatzzahl von 60 Stellplätzen, jedoch kann dadurch die heutige grundsätzlich städtebaulich-freiräumliche Qualität der harmonischen landschaftlichen Einbindung und Begrünung ohne Störung durch zusätzliche Funktionsbauwerke erhalten werden. Es wird eine angemessene Neuordnung des Freiraums mit richtiger Orientierung zur Stadt hin vorgeschlagen. Die Anbindung der oberen Terrasse des MFR erfolgt selbstverständlich vom vergrößerten Vorplatz aus. Die richtig platzierte Treppenanlage zum Oberen Graben wird erhalten, jedoch wird die Chance, den Bezug zur Stadt aufzuwerten und die Sichtbeziehungen zu verbessern nicht ausreichend genutzt. Hier wäre eine großzügigere Aufgangssituation wünschenswert gewesen.
Die Anordnung der oberirdischen Stellplätze erfolgt in selbstverständlicher Weise entlang einer Wege- und Platzachse vom Oberen Graben zur Urbanstraße ohne die Eingangssituation über Gebühr zu stören. Jedoch wird die vorgeschlagene Erschließung der Stellplätze ausschließlich vom Oberen Graben auf Grund der Überfahrung des Vorplatzes sehr kritisch beurteilt.
Einen bemerkenswerten Vorschlag stellt die Anlieferung von Bühne und Küche über einen gemeinsamen, überdachten Anlieferhof im Norden an der Urbanstraße dar, da hierdurch die heutige beengte Rampensituation von der Burgstraße her entfallen kann. Allerdings wäre die Größe des Hofes im Hinblick auf Wendemöglichkeiten der Anlieferfahrzeuge zu überprüfen. Eine Aufwertung und Begrünung des Terrassenbereichs des Saales wir in jedem Falle begrüßt. Der Wegfall des Trafos stellt jedoch einen schwerwiegenden Mangel dar.

Obwohl sieben Stellplätze zu wenig ausgewiesen wurden, hat die Arbeit doch die grundsätzlichen Anforderungen gut erfüllt. Von der Kubatur her liegt sie im unteren Bereich.
Insgesamt stellt die Arbeit einen interessanten Beitrag dar, der zudem noch den Versuch wagt, die Parkierungssituation ohne bauliche Maßnahmen oberirdisch zu lösen.
Lageplan

Lageplan

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Grundriss - dasch zürn + partner

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Grundriss - dasch zürn + partner

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Modell - dasch zürn + partner

Neugestaltung der Stadthalle in Neuffen - Modell - dasch zürn + partner