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Mehrfachbeauftragung | 04/2018

Entwicklung Regionalflughafen Samedan

Teilnahme

KCAP

Architektur

WaltGalmarini AG

Bauingenieurwesen

RMB Engineering AG

Bauingenieurwesen

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Zug AG

Bauingenieurwesen

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH

Akustikplanung, Bauphysik

IBV Hüsler AG

Verkehrsplanung

b+p baurealisation ag

Projektsteuerung

Erläuterungstext

Der Flughafen Samedan liegt auf einer grossen Insel, umflossen von den Flüssen Inn und Flaz. Auf der Insel befinden sich zudem ein Golfplatz und ein Vorbereich mit hauptsächlich Gewerbe- und Logistikbauten. Die Rollbahn liegt parallel zur Talrichtung des Oberengadins.
Samedan-Dorf liegt unmittelbar im Westen, dem Flughafen gegenüber, und ist durch die Bahngleise, den Inn und die Hauptstrasse von diesem getrennt. Der Bahnhof ist ca. 600m vom Terminal entfernt. Es ist zu empfehlen in Zukunft das Gewerbegebiet städtebaulich repräsentativer zu gestalten, damit der Flughafen ein entsprechendes Entree bekommt.
Die verfügbare Fläche für die Neustrukturierung der Flughafengebäude ist relativ eng gefasst und besteht aus einem linearen Streifen mit einer geringen Erweiterung im Süden.
Das städtebauliche und architektonische Konzept der Anlage besteht aus dem Motiv rechtwinkliger Gebäude mit profilierten Aluminium Fassaden, die durch ihre unterschiedliche Höhe, Tiefe und Länge, sowie durch ein scheinbares Schweben über dem Erdgeschoss, eine Art lineare Partitur spielen.
Dieses Spiel wird verstärkt durch den Kontrast zwischen der kartesischen Geometrie des Ensembles und der umliegenden natürlichen Bergsilhouette.
Diese Art von Architektur erlaubt durch ihre klare Detaillierung auch eine Modifikation oder Erweiterung in Zukunft, ohne dass das Ensemble beeinträchtigt wird.
Die Fassaden haben eine Aluminium-Verkleidung mit senkrechten, 20 cm breiten Lamellen. Die Lamellen verleihen den Fassaden einen Rhythmus und durch die Schattenwirkung eine jeweils andere Wirkung aus unterschiedlichen Perspektiven. Durchgehende Lamellen integrieren die linearen Fenster in den Baukörper und bieten Sonnenschutz, während die grossen Fenster im Terminal durch Holzrahmen akzentuiert werden.
Der Nutzer erfährt einen starken Kontrast zwischen der soliden Aussenwirkung der Fassade und dem warm gestalteten Innenbereich. Im Terminal geniessen die Fluggäste einen angenehmen und zugleich funktionalen Raum, der aus qualitativ hochwertigen Materialien besteht. Von aussen führt eine mit Holz bekleidete Decke in das Gebäude und wird im Innenraum weitergeführt. Der Boden im Innenbereich besteht aus Terrazzo aus dem lokalen Andeerstein, der Farbe und Qualität in die öffentlichen Innenräume bringt. Die Wände der öffentlichen Bereiche bestehen aus texturiertem Beton, der von den Mustern des engadiner „Sgraffito“ inspiriert ist. Diese Muster sollten mit einem Künstler vor Ort weiterentwickelt werden. Die Auswahl der Materialien orientiert sich an Qualität, Langlebigkeit und Identität, die den „Engadin Airport“ zu einem einzigartigen Erlebnis für Passagiere, Nutzer und Besucher werden lassen.
Um das gesamte Programm auf dem Perimeter zu organisieren, ist es notwendig, das Programm sehr präzise und effizient anzuordnen.
Der Bebauungsperimeter ist in drei Bereiche unterteilt: Die Kernentwicklung mit Helikopter-Port und Terminal im Süden, das Betriebsgebäude Airside in der Weiterentwicklung und die Hangars und Mantelnutzungen in den Ausbauzonen gen Norden.
Das Terminalgebäude unterscheidet sich von den übrigen Baukörpern durch die hohe und verglaste, zurückversetzte Fassade der Lobby, die das Gebäude ‘schweben’ lässt, und die grossen Fensteröffnungen des Restaurants und der Lounge. Diese verleihen dem Gebäude durch die doppelte Höhe und die Sichtbeziehungen durch den Luftraum des Treppenhauses überall, ausser in den Funktionsräumen, einen hohes Mass an Transparenz. Die Airside-Aussicht ist durch den steilen Hang an der Ostseite weniger spektakulär als die Landside-Aussicht mit Sicht auf das Dorf.
Im Normalbetrieb, wenn kleine Flugzeuge wenige Passagiere befördern, kann die ganze Abfertigung, Abflug und Ankunft im Erdgeschoss stattfinden, wo sich die Zollkontrolle befindet. Bei zukünftigen vereinzelten Flügen mit grösseren Gruppen (Charterflüge), können die Passagiere im 1. OG durch die Sicherheitskontrolle gehen und in der Lounge warten. Die Lounge ist mit einer separaten Treppe und Aufzügen mit dem Abflug-Gate im EG verbunden. Der Tower ist im obersten Stockwerk im Gebäude an der Airside integriert.
Das Etappierungskonzept sieht vor, dass der Betrieb während der Bau-Etappen normal weitergeführt werden kann. Erst wird das neue Terminal gebaut, dann das alte abgerissen. Das Gleiche passiert mit dem neuen und alten Heli-Bernina-Gebäude und mit der REGA. Danach können Swiss Helikopters und die übrigen Einrichtungen gebaut werden. Die Hangars und Mantelnutzungen im Norden überschreiten den Perimeter geringfügig.
Das Stellplatzprogramm fordert eine relativ grosse Fläche. Eine Tiefgarage ist kostentechnisch und hydrologisch problematisch. Für ein Parkhaus ist kein Platz. Dach-Parken, z.B. auf dem Dach der Hangars würde die Konstruktion der Überspannung schwer belasten und hohe Rampen erfordern. Deswegen haben wir uns entschieden, auch im Hinblick auf die Flexibilität, die Stellplätze ebenerdig auf dem Grundstück, teilweise unter einem Dach, zu positionieren. Auf diese Art werden in der Kernentwicklungsphase ca. 90 Stellplätze bereitgestellt.
Restaurant im Betriebsgebäude

Restaurant im Betriebsgebäude

Fassadenansicht Hauptgebäude Landside

Fassadenansicht Hauptgebäude Landside

Schnitt Betriebsgebäude

Schnitt Betriebsgebäude

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

Programm Betriebsgebäude

Programm Betriebsgebäude

Schnitt und Grundrisse Betriebsgebäude

Schnitt und Grundrisse Betriebsgebäude

Fassadendetails

Fassadendetails