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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

HUB27+ Zentrum für Soziales, Kultur, Bildung und Sport am Hubland in Würzburg

Anerkennung

Preisgeld: 15.000 EUR

asp Architekten GmbH

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch ihren präganten städtebaulichen und baukörperlichen Ansatz, die Bestandsgebäude in ihrer einfachen Form und Geometrie herauszuarbeiten. Es wird vorgeschlagen, bestehende Gebäudetypologien durch Weiterbauen zu stärken und störende Anbauten zu entfernen um so das historisch Gewachsene zu präzisieren und trotzdem für neue Nutzungen sinnfällig zu besetzen.

Es wird ein Vorbereich zwischen den beiden Baukörpern geschaffen, der einerseits die Sporthalle erschließt und gleichzeitig in Reihung alle weiteren Funktionscluster. Subtil werden so im Außenbereich gemeinsame Erschließungsflächen geschaffen und gemeinsame Wege, deren Zuführung zu den separaten Nutzungen sich am Ende trennen dürfen. Es wird sinnfällig und unaufgeregt ein weiteres Segment am Haus 13 ergänzt und die Gebäudestruktur einfach fortgeführt. Hier entsteht für den Kindergarten im Innenbereich über alle Geschosse eine Foyer- und Garderobenfläche mit Vertikalerschließung, die als Aufenthaltsfläche überzeugt. Diese Zone ermöglicht Querbelichtung und gibt den Kindern über alle Geschosse und über Lufträume verbunden eine eigene Welt. Leider wird die Betreuungsform der 3er-Gruppe auf drei Ebenen angeboten, was funktionale Nachteile mit sich bringt. Der lange Baukörper Nr. 13 wird funktional passend in Abschnitte mit eigener Erschließung und kurzen Wegen geteilt, sogar der Mehrzweckbereich des Kindergartens im Dach kann so extern erschlossen werden.

Der Hangar wird mit seinem Veranstaltungssaal großzügig zum gemeinsamen Vorplatz geöffnet und hier auch an folgerichtiger Stelle erschlossen. Über die bestehende Treppe werden im Obergeschoss die weiteren Mehrzweckräume an diese multifunktionale Zone auch hier sinnvoll angegliedert. Die Organisation der Sporthalle weist leider einerseits einen eingeschränkten Gebrauch durch die Andienung der Geräteräume nur an einer Stirnseite auf und andererseits lässt die Erschließung die ungestörte Nutzung der einzelnen Hallen im Betrieb nicht zu. Die Umkleideräume im unbelichteten Untergeschoss werden kontrovers diskutiert. Die Entscheidung für eine relativ undifferenzierte Lamellenfassade über sämtliche Gebäudeteile einschließlich Dach wird problematisch bewertet.

Die Freibereiche sind vor allem dem Kindergarten sehr gut zugeordnet und umspielen atmosphärisch die klaren Baukörper. Das separierte Gartenamt erlaubt eine Akzentsetzung. Das Stellplatzkonzept ohne jegliche Begrünung überzeugt nicht und es werden wenig lesbare Aussagen zum Umgang mit Niveauversprüngen und zur Sicherstellung der barrierefreien Zugänge gemacht.

Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre konsequente Haltung des Herausschälens bestehender Qualitäten, wie die Freistellung der Hangarstruktur und das subtile Weiterbauen im Bestand. Leider ergeben sich durch das konsequente Rückbauen, vor allem im Sporthallenbereich, große funktionale Mängel.