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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

„In den Sieben Stücken“ Wohnungsbau in Hannover

Quartiersauftakt "In den Sieben Stücken"

Quartiersauftakt "In den Sieben Stücken"

Engere Wahl / Cluster C

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

plateau landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

bloomimages

Visualisierung

WEA

Architektur, Energieplanung

Erläuterungstext

MEHR GEMEINSCHAFT

Konzept und Leitidee

Innerhalb der Konzeption wird die Leitidee von „Mehr Gemeinschaft“ verfolgt. Die öffentlich geförderten Wohnungen müssen den Vorgaben des Wohnraumförderprogramms entsprechen und sind in ihrem Grundriss sehr kompakt. Die einzelnen kleinen Wohnungen werden daher durch gemeinschaftliche Flächen und Angebote im Außenraum ergänzt, die der gesamten Hausgemeinschaft zugute kommen und die Wohnqualität deutlich erhöhen.
Der Entwurf sieht vor, die drei Baukörper über verschiedene Gestaltungselemente konzeptionell miteinander zu verbinden. Die drei Häuser bleiben dabei als einzelne Volumen zu erkennen, wirken aber auch als gesamtheitlicher und identitätsprägender Mäander. Die Fugen zwischen den aufgehenden Baukörpern werden bewusst für gemeinschaftliche Flächen genutzt und sind Teil des Gebäudekonzeptes.

Typologien und Grundrisse

Die Häuser 7, 8 und 9 erhalten jeweils nur ein Treppenhaus zur inneren Erschließung der Wohnungen.
Die Treppenhäuser werden innerhalb des Entwurfes so gesetzt, dass die äußeren Wohnungen im Haus 8 über Stege aus den jeweiligen Treppenhäusern von Haus 7 und 9 erschlossen werden können. Durch diese konzeptionelle Besonderheit ist es möglich mit nur einem Treppenhaus je Baukörper auszukommen und dennoch sehr kompakte Wohnungen ohne verwinkelte interne Erschließung anzubieten.
Durch die außenliegende Erschließung werden Flächenverluste innerhalb der Baukörper vermieden. Gleichzeitig entsteht ein Bild von miteinander verwobenen Häusern, die sich als charakteristisches Ensemble zusammenziehen.
Diese Erschließungsfläche in den Fugen der Baukörper wird im ersten Obergeschoss als gemeinschaftliche Terrasse der Hausbewohner angeboten. Ein Lichtauge zoniert die Fläche in private Erschließung und gemeinschaftliche Dachterrasse und ermöglicht gleichzeitig eine Belichtung des Durchgangs im Erdgeschoss. In den Obergeschossen wird der Erschließungssteg in seinen Dimensionen minimiert und dient nur der jeweiligen Wohnung als private Fläche.

Fassaden und Material

Die Gebäude sind über ihre Höhe von vier Vollgeschossen ohne Rückstaffelungen und die identischen internen Grundrisse auf allen Etagen als sehr wirtschaftlich zu bewerten. Innerhalb der Fassaden werden Gestaltungselemente entwickelt, die mit geringem Aufwand eine große Wirkung und Lebendigkeit erzeugen:
Für den Materialkanon wird im Rahmen des vorgegebenen Farbspektrums bewusst ein eleganter dunkler Klinker für das Ensemble am Quartiersauftakt gewählt. Über das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss wird eine Sockelzonierung ausgebildet, in der die Vollsteine als Bänderung und Relief abwechselnd vor- und zurückspringen. Die vorspringenden Steine werden in einer helleren rötlichen Farbsortierung ausgeführt, die diese Sockelzone zusätzlich betonen. Die Nordecken des Haus 7, sowie die Südwestecke des Haus 7 und die Ostecken des Haus 9 werden ausgerundet und stärken das Bild eines zusammenhängenden Ensembles mit Anfang und Ende. Der Radius der Rundung wird in der Gestaltung der gemeinschaftlichen Dachterrasse zwischen den Häusern erneut aufgenommen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht würdigt den konzeptionellen Ansatz der Verfasser, zwischen den einzelnen Gebäuden gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen durch brückenartige Verbindungselemente anzubieten. Diese Idee wird insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es sich bei dem Cluster um den geförderten Wohnungsbau handelt, besonders herausgestellt. Neben der Diskussion um die Wirtschaftlichkeit dieser Idee, stellt das Preisgericht die Lage der gemeinschaftlichen Flächen in Frage, die ganz gezielt aufgesucht werden müssen und eine direkte Erschließung aus mehreren Wohnungen untersagt. Die Wohnungsgrundrisse sind von durchgängig hoher Innenraumqualität: Die Räume zeigen gute Proportionen, Zuschnitte und Orientierungen. Die Behandlung der Fassaden wird im Preisgericht sehr kontrovers diskutiert. Einerseits wird die Eigenständigkeit des Beitrages befürwortet, andererseits wird die Beliebigkeit der Fassadenbehandlung kritisiert, insbesondere in Bezug auf die Behandlung der Sockelzone und deren Einbindung in die Brückenbauwerke. Die Gebäudekenndaten des Beitrages liegen im Vergleich zu den eingereichten Beiträgen nahezu durchgängig im mittleren Bereich.
© LRW Architekten und Stadtplaner und plateau landschaftsarchitekten

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© plateau landschaftsarchitekten

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Konzeptskizze "Mehr Gemeinschaft"

Konzeptskizze "Mehr Gemeinschaft"

© plateau landschaftsarchitekten

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© LRW Architekten und Stadtplaner und plateau landschaftsarchitekten

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