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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Wohnanlage für betreutes Wohnen in der Gemeinde Hallbergmoos

Anerkennung

HOE architects

Architektur

Tobias Frauscher Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser vermögen geschickt mit geringem Flächenverbrauch eine guten Wohnungsdurchmischung in Zeilen herzustellen. Durch die Unterbrechung dieser Zeilen, einen leichten Versatz des südöstlichen Baukörpers und auch die Ausbildung von Staffelgeschossen wird die Linearität ausreichend gebrochen, um der kleinteilige Umgebung gerecht zu werden. Die Laubengangerschließung unterstützt dabei die Ausbildung eine kommunikativen, langgestreckten Mitte. Als misslungen wird jedoch der südliche Auftakt beurteilt. Es werden an diesem Knotenpunkt zwar nachvollziehbar Laden und Mehrzweckraum angeboten, um die Öffentlichkeit an dieser Kreuzung zu fördern, jedoch gibt es kein adäquates Vorfeld auf dem Grundstück und die TG-Zufahrt konterkariert den Gedanken eines attraktiven Entrees vehement.
Der Mehrzweckraum wird durch seine Lage im Obergeschoß nur eingeschränkt wirken können. Die Lage und Geometrie der TG-Zufahrtwird auch bezüglich ihrer Funktionalität (Kurvenradien) angezweifelt. Die gemeinsame Erschließungs- und Aufenthaltszone in der Mittelachse birgt ein hohes Freiraum-Potential, einzig die Lage der Aufzüge und Treppenhäuser wird hier kritisch hinterfragt. Von dieser kommunikativen Adresse aus werden die gut gemischt angeordneten Wohnungsgrößen auf allen Ebenen erschlossen, während die direkt zugeordneten Freiräume und Gärten richtigerweise an den vom Bewohnerverkehr abseitigen Aufenthaltsräumen liegen. Ausnahmsweise befinden sich jedoch auch Kinderzimmer am Laubengang. Die Option kleiner Abstellboxen vor den Türen wird begrüßt und befördert eine Individualisierung der Verkehrsflächen durch die Bewohner, sie sind jedoch flächenmäßig kein vollwertiger Kellerraumersatz. Rollstuhlgerechte Wohnungen werden leider nicht ausgewiesen. Der angebotene Wohnungsgrößenmix lässt eine größere Anzahl von 1-Zimmerwohnungen vermissen. Vorgeschlagene Materialitäten und Detail-Abwicklungen sind vorstellbar und versprechen eine lebhafte Außenwirkung. Die Arbeit wird als effizient und wirtschaftlich bewertet. Insgesamt stellt der Entwurf einen gut durchgearbeiteten und ordentlichen Beitrag zur Aufgabenstellung dar, kann jedoch letztendlich vor allem aufgrund der südlichen Organisation der Frei- und Innenräume nicht ganz überzeugen.