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Offener Wettbewerb | 04/2018

Seebrücken Scharbeutz und Haffkrug

Haffkruger Spitze

Haffkruger Spitze

ein 2. Preis / Zuschlag / Haffkrug

SWUP GmbH Landschaft | Stadt | Kommunikation

Landschaftsarchitektur

Kossin + Vismann GmbH & Co. KG

Tragwerksplanung

pbh Planungsbüro Hahm GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

SWUP GmbH (ARGE) erhält Zuschlag für das Verhaldlungsverfahren zur Seebrücke Haffkrug.

DIe ARGE besteht aus Landschaftsarchitekten SWUP GmbH, Tragwerksplaner Kossin und Vismann GmbH &Co.KG und pbh Planungsbüro Hahm GmbH

Haffkrug ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Scharbeutz. Aus dieser räumlichen Lage entwickelt sich die abgeknickte Form der Seebrücke als nördlicher Abschluss mit Bezug auf die gesamte Gemeinde. Die Seebrücke führt also nicht nur den Besucher auf das Wasser hinaus, sondern sie nimmt gleichzeitig Bezug auf den Ort und den nach Süden verlaufenden Strand. In Ost-West-Richtung ist die Beziehung Seebrücke - Kurpark aufgrund der Enge des Durchgangs zum Kurpark nur für Ortskundige erlebbar. Deshalb wird auf eine starre axiale Führung der gesamten Brücke verzichtet und der Ost-West-Bezug wird durch drei auf einer Linie liegende Punkte hergestellt: Der Durchgang zum Kurpark durch eine Fischreuse, der Auftakt der Seebrücke mit der Tribüne und die Seebrückenspitze mit einer Sitzskulptur.

Aus der Großform ergibt sich die Feingliederung der Seebrücke: der Zugangsbereich mit dem Wetterschutz und der DLRG Station sowie der zum Strand ausgerichteten Tribüne, dem bis zum Gelenk führenden ersten Brückenabschnitt, dem Gelenkbereich, der dem Thema Fischerei gewidmet ist, und dem zweiten Brückenabschnitt, der zum Sonnen- und Aussichtsdeck aufsteigt bzw. der zum Schiffsanleger hinabführt. Fischerboote, Angelboote und Sportboote können am Anleger im Gelenk festmachen, ein Fischerei-Themenspielbereich bildet den Anziehungspunkt für die kleineren Gäste. Das Geländer besteht aus einer Netzstruktur und spiegelt auch hierdurch das Thema Fischerei. Der äußere Teilabschnitt der Brücke bringt den Perspektivenwechsel: höher über dem Wasser, der freie Blick aufs Meer und der Blick zurück auf den Strand und den Ort.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf sieht eine geknickte Trassenführung vor, die mit dem südlich angrenzenden Strandabschnitt einen Raum schafft, der Gästen auf der Brücke unterschiedliche Perspektiven gewährt, die mit einer geradlinigen Brücke so nicht entstehen würden. Diese dadurch erzeugte hafenähnliche Situation wurde kontrovers diskutiert. Der entstehende Raum bietet einerseits interessante Möglichkeiten der Bespielung, andererseits besteht hier aber auch eine Einschränkung der freien Sicht auf das Meer. Der Entwurf bietet im Verlauf der Brücke unterschiedliche Aufenthaltsbereiche an, die Schiffsdecks nachempfunden sind und viel Abwechslung anbieten. Funktional und gestalterisch nicht gelungen ist der Bereich des Anlegerzugangs (Unterdeck) der einerseits verschattet ist, andererseits im Winter besonders durch Eisgang gefährdet ist. Die Anbindung an die Promenade ist funktional und gestalterisch gut gelungen. Die Konstruktion muss hinsichtlich der wirtschaftlichen Herstellung und des nachhaltigen Betriebes überarbeitet werden. Insbesondere die abgesenkten Bereiche müssen hinsichtlich der Wintertauglichkeit optimiert werden. Der Stegbereich für die Sportboote ist nicht barrierefrei erschlossen. Die Baukosten liegen etwas über den vorgegebenen Kosten der Auslobung.

Insgesamt kann die Arbeit durch die vielfältigen Nutzungsangebote auf der Brücke überzeugen, jedoch konnten im Entwurf nicht alle Anforderungen vollständig erfüllt werden.
Haffkruger Seebrücke

Haffkruger Seebrücke

Haffkruger Seebrücke

Haffkruger Seebrücke