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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Erweiterung Kreisverwaltungsgebäude Marburg

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

schmidt & strack architekten

Architektur

Thomas Nadler

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die geplante Erweiterung der Kreisverwaltung Marburg besetzt als starkes Volumen in Form einer dreigeschossigen Anlage das nordwestliche Baufeld.
Durch das Einrücken der Obergeschosse auf der Südseite wird der Versuch unternommen eine Distanz zum Kreistagssitzungssaal zu gewährleisten, was bedingt durch die Erschließung nicht gelingt.

Das Gebäude zeigt ein interessantes inneres Gefüge, mit einer offenen und einladenden Gestik. Die Anmutung eines offenen, transparenten und öffentlichen Hauses wird gewürdigt, die dargestellte Kantinenhalle ist fast schon opulent. Das gewählte Material der dargestellten Lamellen wirkt im baulichen Kontext eher fremd.

Das Gebäude gliedert die Funktionen Kantine mit Küche im gesamten Erdgeschoss. Der Kantinenbereich hat interessante räumliche Bezüge über zwei Ebenen und schafft somit Offenheit und Durchblicke. Der Luftraum ist überdimensioniert.
Die Erschließungsachse aus dem Bestand wird übernommen und führt über eine großzügige Treppenanlage in die Kantine. In der Erschließungsachse sind flexibel schaltbare Besprechungsräume folgerichtig angeordnet und somit auch unabhängig von anderen Funktionsbereichen nutzbar.

Der an der Nordwestecke gelegene Zugang zur Kantine, sowie die Lage der SB-Zone der Sparkasse ist richtig angeordnet.
In den Obergeschossen ist ein offenes Atrium im Kern des Gebäudes als grüne Lunge angeordnet, welches optimale Belichtungsmöglichkeiten in allen Ebenen schafft. Die Grundrissorganisation der Bürobereiche ist gut gelöst, auch die flexible Grundrissgestaltung der Büroflächen ist gut möglich, was allerdings zusätzliche Verkehrsflächen an den Erschließungskern erfordert.

Brandschutz
Erster und zweiter Rettungsweg über notwendige Treppenräume funktionieren. Bedingt durch den Erhalt der Schubertstraße sind Rettungswege auch an den Bestandsgebäuden gut möglich.

Energetisches Konzept
Das Gebäude soll laut Verfasser im Passivhaus-Energiestandard errichtet werden, was bedingt durch den hohen Glasanteil und dem hohen Anteil an Hüllfläche erschwert erreicht werden kann.

Küchenorganisation
Alle Räumlichkeiten der Küche sind im Erdgeschoss untergebracht. Durch die getrennte Anlieferung und Abholung außer Haus wird eine gute Funktionalität erwartet. Negativ ist die Lage der Trockenlager, welche nur über einen längeren Weg an die Produktion angebunden sind.

Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit liegt bei den Gebäudekennwerten, vor allem beim BRI, im obersten Bereich, was dem extrem großzügigen Umgang mit Flächen und Volumen geschuldet ist.

Die Arbeit ist ein positiver Beitrag, vor allem im räumlichen Gefüge was allerdings zu Lasten der Kompaktheit geht. Bei aller Qualität der Lufträume und Durchblicke bewegt sich der Entwurf in Bezug auf die gestellte Aufgabe an der Grenze zur Überinszenierung.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss