modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Aalen Süd / Union-Areal in Aalen

3. Preis / Realisierungs- und Ideenteil

Preisgeld: 26.000 EUR

a+r Architekten

Architektur

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Project GmbH Planungsgesellschaft für Städtebau, Architektur und Freianlagen

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Ordnung des neuen Quartiers basiert auf dem traditionellen Stadtraumgefüge der europäischen Stadt. Eine Abfolge von Straßen, Plätzen und Höfen ist wohlproportioniert und wohl geordnet. Die Integration des neuen Landratsamts gelingt konsequent. Dennoch entfacht sich im Preisgericht eine Diskussion über Ordnung, Symmetrie und Proportion des städtischen Raums. Die Kontroverse der Diskussion bezieht sich nicht auf gute Qualität der eingesetzten Mittel, sondern auf deren Angemessenheit für eine vorstädtische Konversionsfläche.
Die Freiräume sind gut entwickelt. Insbesondere bietet die Großzügigkeit am Kocher eine hohe Qua-lität für den Stadtteil, übergeordnete Wegebeziehungen und nicht zuletzt für die Mitarbeiter des Landratsamts. Das Dampfkesselhaus ist selbstverständlich am Kocher inszeniert.
Das Landratsamt konstituiert sich aus zwei quaderförmigen Gebäuden, die durch Halle und Hof ihre jeweilige Mitte finden. Die Erschließungen der Bauteile sind gut strukturiert. Allerdings weisen die Gebäudegeometrien wenig Freiheit und wenig Entwicklungsmöglichkeiten für unterschiedliche Organisationsformen des Landratsamts auf. Die Grundrisse verharren in bekannten Mustern.
Der architektonische Ausdruck wird kontrovers diskutiert. Zum einen gefällt die solide und einfache Tektonik und zum anderen wirken die Fassaden fremd, schwer und unnahbar.
Das Raumprogramm wird quantitativ, bis auf kleine Verschiebungen sehr gut erfüllt. Die qualitativen, funktionalen Beziehungen entsprechen den Vorstellungen des Auslobers. Die Flächenwirtschaftlich-keit des Entwurfs wird positiv gesehen und verspricht eine gute Wirtschaftlichkeit des Projekts.
Themen der Nachhaltigkeit bewegen sich im Bereich der guten und bewährten Konvention. Die Mas-sivbauweise weist Vorteile in ihrer Dauerhaftigkeit und Nachteile bei der Grauen Energie oder CO2-Fußabdruck auf.
Insgesamt zeigt der Entwurf eine stimmige, solide und qualitätvolle Entwicklung vom Städtebau über den Freiraum bis zum Gebäude des Landratsamts auf. Möglicherweise hätte dem Entwurf ein Wagnis zu Offenheit und Zukunftsorientierung noch mehr Potential verleihen können.
Die Entscheidung für ein oberirdisches Parkhaus mit ergänzenden Angeboten für zukunftsfähige Mo-bilität wird als angemessene Setzung begrüßt, wenngleich das Ufergrundstück und die angrenzende Platznutzung für diese Nutzung fast zu hochwertig erscheint.