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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung Würzburg

Aussenansicht

Aussenansicht

1. Preis

doranth post architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf des polygonalen Baukörpers besticht durch seine gekonnte räumliche Einfügung in die städtebauliche Struktur des Campus. Zugleich unterstreicht er u.a. durch den „Knick“ in den Fassaden und das Herausdrehen der Stirnseite die Eigenständigkeit auf dem Campus und definiert für das HIRI ein identitätsbildendes, selbstbewusstes Gesicht zur Josef-Schneider-Straße. Die Ausbildung der Dachterrasse gibt dem Gebäude ein zusätzliches markantes Zeichen. Der eindeutige Bezug zur Josef-Schenider-Straße unterstützt die Orientierung zum mittig im Neubau angeordneten Haupteingang, dessen Lage auch eine gute Verbindung zum Eingang in das Gebäude D15 erlaubt. Durch die geschickte Verschwenkung öffnet sich hier der Zwischenraum zwischen dem HIRI und dem vorhandenen Gebäude D15 und bildet in einen attraktiven Ort. Der Freiraum westlich vor dem Neubau hat mit der Freitreppe das Potential für Entrée zum HIRI, Aufenthalt und eine gute Verbindung zwischen den unterschiedlichen Ebenen im Nord-Südgefälle. Die innere Grundstruktur ist überzeugend gelöst. Das zentrale Erschließungselement verbindet vertikal über ein großzügiges Treppenhaus alle Stockwerke und bietet Kommunikationsfläche auf allen Ebenen - vom Vorplatz bis zur Dachterrasse. Der große Seminarbereich ist in günstiger Lage zum Haupteingang positioniert. Im Erdgeschoss sind zudem alle notwendigen funktionalen Bereiche angeordnet, die in einer Weiterentwicklung des Konzepts noch etwas in der Anordnung zur Anlieferung überdacht werden müssten. Die Kopfseiten im Westen und Osten erlauben die Anordnung von Sonderbereichen, wie z.B. Geschäftsstelle und Verwaltung. In der aktuellen Position der Geschäftsstelle wäre jedoch ein Zugang über eine geschlossene Laborzone nötig. In den 1 bis 3. Obergeschossen befinden sich die Laborräume. Durch die Tiefe des Baukörpers und die vierbündige Struktur (Auswerteplätze, Laborzone, Dunkelräume und Büro) wird eine Nutzungstauglichkeit und –flexibilität erreicht, die unterschiedliche und individuelle Anordnung erlauben. Die Trennung von Sicherheitszonen und Zugangskontrollen ist flexibel zu setzen. Diese Flexibilität wird allerdings mit sehr großen Verkehrsflächen erkauft. Eine präzisere Durcharbeitung insbesondere des Labortrakts hätte weniger Detailfragen offengelassen, die in einer nächsten Planungsphase zu klären sind: u.a. die Organisation der Fluchthäuser, die derzeit nicht im Freien enden und die Technikschächte, die nicht mit den Technikflächen im Untergeschoss korrespondieren. Noch nicht überzeugend ist die Fassade. Die Darstellung wirkt zu schematisch und bedarf insbesondere in der Erdgeschoss- und Eingangssituation sowie im Bereich der Dachterrasse einer Präzisierung, um das gewünschte markante Gesicht und die hochwertige Gesamterscheinung zu erreichen. Dabei ist der Anteil der Verglasung zu überdenken, der bauphysikalische und wirtschaftliche Nachteile hat. Insgesamt würdigt das Preisgericht den Entwurf als herausragende Lösung der Aufgabenstellung, dessen erkennbares Potential für eine eigenständige Handschrift des Gebäudes als integraler und dennoch selbständiges Element im Campus im folgenden Planungsschritt weiterzuentwickeln wäre.
Lageplan

Lageplan

Schnitt

Schnitt

Innenansicht

Innenansicht