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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Kulturforum Martin-Luther-Platz in Schweinfurt

Skizze Foyer

Skizze Foyer

1. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

heinlewischer

Architektur

Erläuterungstext

Die Stadt Schweinfurt am Main beabsichtigt die Neueinrichtung des Kulturforums Martin-Luther-Platz mit Stadtmuseum und Aktions- und Vermittlungsräumen im Bereich der nördlichen Innenstadt. Auf dem Areal befinden sich drei denkmalgeschützte Gebäude. Das Alte Gymnasium (1582-1583), ein zweigeschossiger, verputzter Satteldachbau mit Eckgliederung und Volutengiebel, das ab 1934 als städtisches Museum genutzt wurde. Östlich anschließend befindet sich das ehemalige Stadtschreiberhaus, ein zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau, im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert. Ebenfalls auf dem Areal steht die ehemalige Reichsvogtei, ein zweigeschossiger verputzter Satteldachbau mit Toreinfahrt von 1576-1577.

Das neue Kulturforum fügt sich als Riegel harmonisch zwischen die denkmalgeschützten Bestandsbauten ein und schließt im Westen an das Stadtschreiberhaus und im Süd-Osten an die ehemalige Reichsvogtei an. Im Süden entsteht ein schmaler hoher Glaskörper mit Satteldach, der sich an die westliche Fassade der Reichsvogtei anschmiegt und als leuchtende Laterne, den Abschluss bildet. Gemeinsam mit dem im Untergeschoss liegenden Veranstaltungssaal bilden der Forumsriegel und die Laterne ein geschlossenes Museumsensemble.

Der Außenbereich ist so angelegt, dass sich vor dem ehemaligen Alten Museum ein Platz Richtung Stadt und Kirche öffnet. Eine angrenzende neue Treppenanlage mit Sitzstufen lädt zum Ankommen und Verweilen ein. Von hier aus gelangt man auf die Plattform über dem Veranstaltungssaal. Diese hebt sich, als ein Spiegelbild der Fassade, in der Materialität von den übrigen Bodenbelägen ab. Die Plattform versteht sich als Museumsvorplatz vor dem Haupteingang und kann als belebendes Element der Innenstadt, mit hoher Aufenthaltsqualität für Veranstaltungen im Außenbereich unterschiedlich bespielt werden. Angrenzend öffnet sich ein ruhiger Innenhof zwischen Forumsriegel und dem äußeren Laubengang der Reichsvogtei. Die kleine Oase der Natur stellt einen Rückzugsort von der Stadt dar und bietet Platz zum Ausruhen und Besinnen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern ist es ein Anliegen, die historischen Gebäude freizustellen und einen angemessenen Platz vor dem neuen Museum zu schaffen. Die relativ enge Fuge zwischen Museum und Kirche wird aufgeweitet und präsentiert sich als attraktiver öffentlicher Raum. Die entgegen der derzeitigen Randlage wird zu einer attraktiven Mitte. Auf diese Weise entsteht insgesamt eine einladende, niederschwellige Zugangssituation, bei der sich der neue Verbindungsbau zusammen mit dem historischen Stadtschreiberhaus als Platzwand darstellt. Ein städtebaulicher Akzent auf dem neuen Vorplatz entsteht durch die verglaste Treppe, die – von den Verfassern als „Laterne“ bezeichnet – den Abschluss des ehemaligen freistehenden Verbindungsflügels zur Reichsvogtei bildet.
Der neue Verbindungsbau ist in seiner Höhenentwicklung angemessen aus den historischen Gebäuden entwickelt und entfaltet gleichwohl eine kraftvolle Wirkung als eigenständiges, zeitgemäßes Gebäude.

Mit einem kompakten und gut organisierten Entwurf haben die Verfasser es souverän geschafft, die gestellte, anspruchsvolle Aufgabe mit einfachen Mitteln zu lösen und mit einem klaren architektonischen Ausdruck zu versehen.
Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht von Süden und Längsschnitt

Ansicht von Süden und Längsschnitt

Querschnitt Veranstaltungssaal

Querschnitt Veranstaltungssaal