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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Kulturforum Martin-Luther-Platz in Schweinfurt

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

2. Preis

Preisgeld: 18.750 EUR

Bruno Fioretti Marquez

Architektur

Erläuterungstext

Das Alte Gymnasium im Westen und die ehemalige Reichsvogtei im Osten werden über ein langgestrecktes Volumen an den nördlich angrenzenden Brandwänden baulich verbunden. Orthogonal zu diesem linearen neuen Baukörper wird ein zweiter, schmaler Flügel in Richtung Martin-Luther-Platz ausgebildet. Dieser schließt an die Westfassade des Anbaus der Reichsvogtei an und schafft so nach Osten einen wohl proportionierten Werkhof. Nördlich des Neubaus wird ein weiterer Hof geschaffen, der als Museumshof bespielt wird.
Beide neuen Bauteile schaffen gemeinsam mit dem historisch überkommenen Stadtgarten eine sinnfällige Eingangssituation, die über eine sanft ansteigende Stufenanlage vom Platz aus erreicht wird. Durch das Zurücktreten von der Platzkante wird gebührender Abstand vom gotischen Chor der St.-Johannis-Kirche gehalten und eine einladende Geste geschaffen. Gleichzeitig wird den Bürgern ein öffentlicher Ort geboten, an dem die Stadtgesellschaft zusammenkommen kann.
Beide Baukörper werden in ihrer Volumetrie sanft modelliert, sodass sie sich in die historische Dachlandschaft integrieren und eine altstadtverträgliche Körnung erreichen. Durch die Ausbildung von Sheddächern wird zum einen das industrielle Erbe der Stadt Schweinfurt referenziert und zum anderen eine gestalterische Anbindung an die im Umfeld bestehende Varianz an trauf- und giebelständige Bebauung erreicht.

Als präzises Passstück verbindet der Neubau das Alte Gymnasium und die Reichsvogtei an zentraler Stelle. Im Herzen des Ensembles liegt der Zugang zum Kulturforum Vis-à-Vis der St.-Johannis-Kirche am Ende der Stufenanlage. Das Foyer präsentiert sich als doppelgeschossiger Raum mit Scheddach und bietet neben der Kasse und Information dem Catering Raum. Besucher des stadtgeschichtlichen Museums erreichen die Ausstellung in den westlichen Bestandsbauten des Alten Gymnasiums. Als erster Höhepunkt ist im ersten Saal der Stadtschreiberei das Stadtmodell aufgestellt und inszeniert.Behutsam wird hier im Alten Gymnasium das Bestehende ertüchtigt und um einen schlicht-skulpturalen Erschließungskörper ergänzt.

Insgesamt wird ein Ensemble aus Bestands- und Neubauten durch klare und präzise Eingriffe geschaffen, das in seinen vielfältigen Raum- und Blickbeziehungen einen hohen Grad an räumlicher Komplexität erreicht. Blicke von der Oberen Straße in den ein Geschoss tieferliegenden Ausstellungssaal, der offengelegte Dachstuhl der Stadtschreiberei oder aber die Blickbeziehung vom stadtgeschichtlichen Museum über den Luftraum des Foyers hinweg zur Museumspädagogik sind hier beispielhaft zu nennen.
Die vier großen Nutzungsbereiche des Kulturforums – das stadtgeschichtliche Museum, die Verwaltung, die Aktions- und Veranstaltungsräume und die Wechselausstellung – können alle getrennt und unabhängig voneinander genutzt werden und erlauben so größtmögliche Flexibilität.
Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Schnitt längs

Schnitt längs

Schnitt Quer

Schnitt Quer

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Piktogramm Entwurf

Piktogramm Entwurf