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Einladungswettbewerb | 12/2015

Geschäftshaus Erhardstraße

2. Preis

fehlig moshfeghi architekten BDA

Architektur

NH Studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Die städtebauliche Ausrichtung des Baukörpers erfolgt entlang der Dr.-Gustav-Heinemann-Straße. Mit seinem nach Süden aufgerichteten Staffelgeschoss und dem dort zurückspringenden Erdgeschoss bildet es eine deutliche städtebauliche Akzentuierung, die über die angrenzende Erhardstraße auch den Auftakt für das anschließende Wohngebiet ausbildet. Die zurückspringende Fassade im Erdgeschoss bildet den deutlich sichtbaren Eingangsbereich für die erdgeschossige Nutzung als ImmoCenter.

An drei Gebäudeecken reagiert das Gebäude auf seine direkte Nachbarbebauung mit einem Zurückspringen der Fassade aufgrund baurechtlicher Vorgaben. Die Fortführung der Gebäudekanten durch eine Rahmenkonstruktion mit Materialwechsel akzentuiert die Kubatur des Gebäudes und verankert es in seiner Umgebung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper fügt sich gut in die vorhandene Blockrandstruktur ein und nimmt den Bezug zur Dr.-G.-Heinemannstraße auf. Den Verfassern gelingt, es einen klaren ansprechenden Baukörper zu formulieren, der selbstbewusst wirkt und sowohl zur Wohnbebauung als auch zu den umliegenden Bürogebäuden Bezüge aufgreift. Durch die Abstufung nach Norden wird die Höhenentwicklung des Bestandes aufgenommen. Positiv wird die adressbildende Wirkung der offenen und großzügigen Erdgeschossfassade für das ImmoCenter gewertet. Die darüber liegende Auskragung ist angemessen und weist einladend auf den witterungsgeschützten Zugang hin. Der Entwurf überzeugt durch eine angemessene und sorgfältige Ausbildung der Fassade, welche auf die problematische Lärmsituation reagiert. Durch eine Art räumliche Kastenfenster, die Belichtung und Belüftung trennen, wird eine zusätzliche Fassadenschicht geschaffen, die den Reiz des Entwurfs ausmacht. Kritisch diskutiert das Preisgericht die wenig nachhaltige Fassadenkonstruktion als Wärmedämmverbundsystem. Die ausgeschnittene Kante der Südecke bildet einen gestalterischen Akzent an prominenter Stelle. Die Abstandsflächenproblematik wird dadurch jedoch nicht gelöst. Die gestalterische Ausbildung der Loggia im 4. OG wirkt gezwungen und wird durch die innere Organisation nicht begründet. Positiv ist die Adresswirkung für das ImmoCenter durch die offene und großzügige Fassade. Die Auskragung ist gut proportioniert, ohne massive zu wirken und weist auf den Zugang hin. Die innere Organisation des ImmoCenters ist gut gelöst und schlüssig. Die Bürogeschosse können flexibel genutzt werden. Die Organisation mit einem Treppenhaus verspricht eine hohe Wirtschaftlichkeit, bedeutet aber Einschränkungen bei der Teilbarkeit der Dienstleistungsflächen. Für eine mögliche Wohnnutzung in den obersten Geschossen entstehen dadurch lange, wenig attraktive Flure und Wohnungen die ausschließlich zur stark frequentierten Straßenseite orientiert sind. Die Positionierung der Nassbereiche in der Wohnvariante ist durch den einzigen Treppenhauskern nur aufwendig zu realisieren. Die Verund Entsorgung der einzelnen Geschosse ist noch nicht überzeugend gelöst. Die Baukonstruktion erscheint wirtschaftlich realisierbar. Insgesamt hat die Arbeit ihre Stärken insbesondere im Städtebau und in der Gestaltung.
Außenvisualisierung

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