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Mehrfachbeauftragung | 10/2018

Neubau von Gemeinde- und Pfarramtsräumen an der Evangelischen Kirche Königsfeld-Weiler

2. Rang

gäbele & raufer architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1001 schlagen in Anlehnung an die ortstypisch vorzufindenden Bautypologien ein Gebäude mit monolithischem Ausdruck vor. Dies drückt sich unter anderem in einem für Fassade und Dach einheitlichen Material, der Holzschindel, aus. Die Dachform wird durch ein Faltwerk abstrahiert um die Besonderheit des Gebäudes als Gemeindehaus heraus zu heben. Von der Jury wird das Bestreben ein Gemeindehaus als Sonderbaustein im Dorfgefüge herauszustellen anerkannt, jedoch herrscht auch Einigkeit darüber, dass die angewandten Mittel etwas über Ziel hinausschießen und eine Identifikation mit diesem Gebäude für den Ort schwerfällt. Die nicht übereinstimmende Geometrie von Dachtragwerk zum Grundriss wird kritisch gesehen.

Mit der Anordnung des Gebäudes nahe der denkmalgeschützten Kirchenmauer ergibt sich ein gut proportionierter Vor- und Gartenbereich. Der Abstand zur Kirche ist noch angemessen, wird allerdings vom Gemeinderaum nicht wahrgenommen. Hier nutzt der Entwurf leider nicht das Potenzial einen Dialog von Kirche und Gemeindehaus aufzuspannen. Die südliche Fläche zur Mauereinfassung bleibt leider nur als Restfläche
übrig.

Das Gebäude ist sinnvoll über 2 Möglichkeiten zu erschließen. Beide sind wie selbstverständlich und werden gut funktionieren. Der umschlossene Übergang von der Kirche wird begrüßt. Man wird von einem sehr üppigen Windfang mit angeschlossenem Foyer empfangen. Die Organisation der Räume gelingt gut, die Treppe in ein
nach dem Raumprogramm nicht geforderten Dachgeschoss könnte entfallen. Der Gruppenraum mit seinem Dachtragwerk ist wie bereits schon erwähnt geometrisch nicht mit dem Grundriss stimmig, schafft allerdings mit seiner Höhe ausreichend Luftraum der für die Posaunenarbeit erforderlich ist.

Die Kennzahlen von Raumvolumen und Fläche in Kombination mit dem hohen architektonischen Anspruch an den Baukörper, Materialität und Detailanspruch lässt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Realisation im genannten Kostenrahmen nicht erwarten.

Die Jury dankt den Verfassern für einen gelungenen Wettbewerbsbeitrag mit hohem architektonischem Anspruch der allerdings an diesem Ort nur schwer vorstellbar ist.
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